Weltstar auf lokaler Bühne

Das Gastspiel der Weltklasse-Pianistin Mélodie Zhao anlässlich des Konzerts des Neuen Orchesters Basel (NOB) in der katholischen Kirche stellt eine Sensation dar.

Einst als Wunderkind gerühmt, am Samstag Gast in Aesch: Mélodie Zhao verbindet Virtuosität mit musikalischem Einfühlungsvermögen.  Foto: ZVG
Einst als Wunderkind gerühmt, am Samstag Gast in Aesch: Mélodie Zhao verbindet Virtuosität mit musikalischem Einfühlungsvermögen. Foto: ZVG

Wer hätte gedacht, dass man die in Bulle geborene Pianistin Mélodie Zhao einmal in Aesch hören würde. Die 24-jährige Pianistin begann ihren Klavierunterricht mit zweieinhalb Jahren. Bis sie neun Jahre alt war, wurde sie in Beijing unterrichtet, danach in Genf bei Mayumi Kameda. Als jüngste Pianistin spielte sie alle 24 Etüden von Chopin ein. Bereits mit 16 erwarb sie das Meister-Solo-Diplom mit Auszeichnung und zwischen 17 und 18 Jahren hatte sie mit der Einspielung aller Klaviersonaten von Beethoven einen weiteren Jugendrekord aufgestellt. Im Januar 2019 konnten 100 Millionen Zuschauer am Fernsehen eine Dokumentation über Mélodie verfolgen, die sich dem Wettbewerbszirkus entzieht und ihren ganz eigenen Weg geht. Am Samstag wird sie Maurice Ravels Klavierkonzert G-Dur spielen, ein sowohl in technischer wie auch in musikalischer Hinsicht höchst anspruchsvolles Werk. Es ist ein filigranes, luftiges Spiel und eine Verbindung verschiedenster Einflüsse von der Klassik bis zum Jazz.


Romantische Orchesterstücke

Zuerst dirigiert Christian Knüsel Emilie Mayers Faust-Ouvertüre. Emilie Mayer, die im 19. Jahrhundert als Komponistin grosses Renommee genoss und erhebliche Wertschätzung erfuhr, wurde leider bald vergessen und wird erst heute wieder neu entdeckt. Die «Symphonie Fantastique» von Hector Berlioz ist der Schlusspunkt des Abends. Es ist ein Schlüsselwerk, mit dem der Komponist die Programmmusik begründete. Das Leitmotiv, von Berlioz als «idée fixe» bezeichnet, gibt dem ganzen Programm den Titel. Berlioz verarbeitete im äusserst gewagten und neuartigen Werk ein autobiografisches Erlebnis. Er hatte im Herbst 1827 die irische Schauspielerin Harriet Smithson kennen gelernt und sich unsterblich in sie verliebt. Da sie auf seine Liebesbriefe nicht antwortete, schrieb er sich seinen Liebeskummer in diesem Stück von der Seele. Wie immer wird Christian Knüsel zu jedem Stück eine Einführung geben. Das Konzert ist eine einmalige Gelegenheit, in Aesch eine herausragende Solistin und ein ebenfalls hochkarätiges Orchester zu hören. Man sollte sich dieses Vergnügen nicht entgehen lassen.

Neues Orchester Basel und Mélodie Zhao: Idée fixe, Katholische Kirche,
Sa, 6. April, 20 Uhr. Tickets: Ticketino Aesch, 061 711 18 47 oder Abendkasse.

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