Viel Freude und eine finanzielle Herausforderung

Vor dem Abschluss der Qualifikationsrunde spricht Fabio Back, ­Geschäftsführer von Sm’Aesch, über die ­laufende Saison. Er gibt einen Einblick in die Pläne und spricht über Hürden des NLA-Volleyballclubs.

Mehr Rahmenprogramm: Trainer Timo Lippuner (l.) und Geschäftsführer Fabio Back wollen die Spiele von Sm’Aesch zu attraktiven Events machen. Foto: zVg

Am Samstag, 24. Februar, beginnt um 17.30 Uhr das letzte Spiel vom Sm’Aesch vor den Play-offs. Für den NLA-Volleyballclub geht es um Platz zwei in der Tabelle. Mit guten Aussichten, denn er trifft auf die Vorletzten Volley Toggenburg und kann sich mit drei Punkten eine ideale Ausgangslage für die entscheidende Saisonphase erarbeiten. Die Band Capital S soll ab 16.30 Uhr und auch nach dem Match die Halle einheizen. Die Idee dahinter ist, dass langfristig auch eine grosse Veranstaltung aus dem Volleyballspiel entstehen soll. «Wir wollen es schaffen, dass noch mehr Leute in die Halle kommen und sich für unseren Sport begeistern», erklärt Geschäftsführer Fabio Back. Und er führt aus: «Für die Menschen, die keine reinen Volleyballfans sind, muss das Rahmenprogramm stimmen. Wenn unser Maskottchen Papalippa durch die Gegend läuft und fotografiert wird, dann haben die Kinder Freude. Es kann aber auch mal ein Livekonzert sein, um einen musikalischen Mehrwert zu bieten.» Nächste Saison soll dann die neue Hüpfburg für strahlende Augen sorgen. Das Hauptaugenmerk liege darauf, möglichst viele verschiedene Menschen an den Heimspielen dabeizuhaben. Bisher seien die Events gut angekommen.

Die grösste Herausforderung sei es, die Leute überhaupt in die Halle zu bekommen. «In der Region Basel gibt es so ­viele verschiedene tolle Angebote. Sei es kulturell oder sportlich, man kann so viel am Wochenende machen. Wir müssen es daher auf der Prioritätenliste weiter nach oben schaffen», meint der 28-jährige Baselbieter.

Finanzielle Herausforderungen für den Verein

Freude ist eines der Stichwörter, wenn es um die Vereinsziele geht: Freude nicht nur an den eigenen Aufgaben, sondern auch zum Teilen mit den Fans. Frust nach Niederlagen gehört laut Back ebenso zum Sport dazu, aber umso schöner sei es, wenn dann «alle zusammen rumspringen und sich in den Armen liegen, obwohl sie zum Beispiel Ärger im Job haben. Sie kommen zu uns und tauchen in eine Welt ein, die ihnen hoffentlich Freude bereitet.» Träume sollen ermöglicht werden, indem man jungen Schweizer Spielerinnen die Chance gibt, sich so gut wie möglich in einem professionellen Umfeld zu entwickeln. Auch dass die «pinke Bewegung» gelebt werde, indem die Gemeinschaft um den Verein wächst, sei auf einem guten Weg. Einzig die sportliche Zielsetzung mit dem Gewinn eines Titels ist nach dem Ausscheiden im Cup noch nicht erfüllt, aber noch möglich. Denn auch die dominanten Titelverteidigerinnen aus Neuenburg können straucheln.

Neben all den positiven Veränderungen der letzten Jahre gibt es aber auch Punkte, die dem Geschäftsführer manchmal schlaflose Nächte bereiten. Die finanzielle Situation ist weiterhin herausfordernd. «Wenn man nicht genug Geld hat, dann gibt es zwei Varianten: Man muss mehr Einnahmen generieren durch Sponsoren und private Geldgeber oder die Ausgaben reduzieren, indem man beim Personal einspart, auf Europacup-Spiele verzichtet oder die Tribünen nicht mehr aufbauen lässt. Aber es ist für uns keine Option, weniger professionell zu werden. Das passt nicht zu unserer Philosophie», erläutert Back. Und er fährt fort: «Es ist eine stetige Gratwanderung. Am einfachsten wäre es, auf der Einnahmenseite voranzukommen. Aber das gelingt uns trotz toller Sponsoren und Fans noch zu wenig.»

Den Club «nachhaltig aufstellen»

Es sei eine grosse Herausforderung, immer wieder das Geld zusammenzubekommen für die nächste Saison. «Gleichzeitig empfinde ich eine grosse Dankbarkeit, dass es überhaupt Jahr für Jahr möglich ist. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir Top-Volleyball in Aesch erleben dürfen. Nicht nur als Verein, sondern auch für die ganze Region. Wir machen diesen Riesenaufwand ja nicht für uns selbst, sondern um den Menschen hier eine Freude zu bereiten», meint der 28-Jährige.

Der Aescher Matthias Preiswerk unterstützt den Verein seit Jahren grosszügig. «Das ist ebenfalls nicht selbstverständlich und wir sind ihm enorm dankbar dafür», sagt Fabio Back. Ihm ist aber auch bewusst: «Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem Matthias sein Engagement reduzieren wird, das ist völlig normal und nachvollziehbar. Es ist also auch meine Aufgabe, Leute zu finden, die sich für Volleyball begeistern und sich finanziell an Sm’Aesch beteiligen, damit wir den Club so nachhaltig wie möglich aufstellen können.» Das Konzert ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.

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