Süffiger Wohlfühlroman mit regionalem Bezug

Vor kurzem ist der zweite Roman von Priska M. Thomas Braun aus Pfeffingen erschienen. Ein fesselndes Buch, das auch an bekannten Schauplätzen der Region spielt.

Lokal verbunden: Die Autorin und Journalistin Priska M. Thomas Braun mit dem neuen Buch unter ihrer geliebten Blutbuche.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Lokal verbunden: Die Autorin und Journalistin Priska M. Thomas Braun mit dem neuen Buch unter ihrer geliebten Blutbuche. Foto: Thomas Brunnschweiler

Die aus Cornwall stammende Sarah Penrose und ihr deutscher Freund Hannes haben gerade mit ihren Velos die Strecke Dornach–Hochwald hinter sich gebracht und besuchen dort die Gedenkstätte des Flugzeugabsturzes vom 10. April 1973. Hier beginnt die Handlung des Romans, der die Leserinnen und Leser auf eine abenteuerliche Reise von 2013 bis 2018 mitnimmt. Die Schauplätze Basel, Schwarzwald, Cornwall und Kenia kennt die Autorin Priska Thomas Braun aus eigener Anschauung. Sie lebte unter anderem in England und Afrika und ist familiär mit Hochwald und dem Schwarzwald verbunden. Diese Ortskenntnisse wirken sich positiv auf die Anschaulichkeit des Romans aus, der vom Plot her frei erfunden ist. Zwar knüpft der Roman an ihren Erstling «Der gestrandete Wassermann» an, er kann aber ohne Kenntnis desselben gut verstanden und genossen werden. Ihren Debütroman, der am Wasser spielte, nennt Priska Thomas «das blaue Buch»; Sarah Penrose, die hingegen Bäume und Wälder liebt, lässt das zweite Werk als «das grüne Buch» erscheinen. Beide Covers hat die Basler Künstlerin Cornelia Ziegler gestaltet.


Werde, der du bist
Die Autorin absolvierte ihre Ausbildung zur Journalistin am Medienausbildungszentrum Luzern und schrieb fünfundzwanzig Jahre lang für eine der grössten Wochenzeitungen der Schweiz. Die Liebe zur Sprache und ihre Fähigkeit, in einem schlichten, gut verständlichen Stil zu schreiben, gehen auf ihre Zeit als Journalistin zurück. Andererseits merkt man auch, dass sie belesen und des Englischen mächtig ist.

Priska Thomas geht auf das Zeitgeschehen ein, ohne dabei aber politisch zu werden. Auch versucht sie gar nicht erst, sprachliche Experimente oder unkonventionelle Erzähltricks anzuwenden. Insofern ist dieses Buch für eine Leserschaft gedacht, die sich nach Horrornachrichten oder einem strengen Alltag einfach entspannen will. Dennoch enthält das Buch, das auf die Hauptperson Sarah fokussiert, eine brisante Botschaft, die auch für den Philosophen Nietzsche zentral war: Werde, der du bist.


Ein Buch für alle Generationen
Sarah Penrose steht am Anfang unter dem Einfluss von Hannes, der ihr eine Stelle in einem Hotel im Schwarzwald besorgt, wo mysteriöse Dinge geschehen. Hannes verhilft ihr noch zu weiteren Jobs. Doch dann studiert Sarah Ethnologie an der Universität Basel, reist nach Afrika und emanzipiert sich zu einer eigenständigen Persönlichkeit, die Konventionen über Bord wirft und ihrem Herzen folgt. Sarah Penrose ist wie ihr verschollen geglaubter Vater ein Mensch mit einem sechsten Sinn. Auf der anderen Seite ist sie offen, optimistisch und mitteilsam, bis hin zur Naivität. Priska Thomas’ Buch ist ein Buch für alle Generationen, weil es darin um starke Frauen geht – junge und ältere. Man kann die Buchbloggerin Manuela Hofstätter verstehen, wenn sie schreibt: «Ich konnte den Roman nicht mehr aus der Hand legen.»

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