Sit 50 Joor mit Pfupf an d Fasnacht

Dass die Guggemusik Birspfupfer aus Aesch am kommenden Wochenende ihr Jubiläum feiert ist keine Selbstverständlichkeit. Vor zehn Jahren hätte sich der Verein fast aufgelöst.

Männersache: Die Birspfupfer sind eine reine Männer-Gugge. Foto: zVg
Männersache: Die Birspfupfer sind eine reine Männer-Gugge. Foto: zVg

Die Vorfreude auf die Aescher Fasnacht steigt mit jedem Tag. Wer es nicht aushält bis dann zu warten, kommt am 28. Januar in die Mehrzweckhalle in Duggingen. Dort feiert die Guggemusik Birspfupfer ihr fünfzigjähriges Bestehen. Interessierte müssen sich allerdings beeilen. Die Veranstaltung ist schon fast ausverkauft. Die Gäste erwartet ein buntes Programm: Schnitzelbängg, feines Essen und selbstverständlich jede Menge Guggenmusik. Es gibt sogar ein Revival: Eine ehemalige Schnitzelbangg-Formation kommt wieder zusammen und gibt ein paar neue Bängg zum Besten – um wen es sich genau handelt, wollen die Organisatoren allerdings noch nicht verraten.

Die Birspfupfer wurden vor fünfzig Jahren spontan in einer Beiz in Dornach gegründet – zwei Wochen vor der Fasnacht. «Sie konnten noch ein paar In­strumente organisieren. Für die Kostüme hat es allerdings nicht mehr gereicht», erzählt Joel Nichele, Musikchef der Gugge. «Sie hatten aber noch einen Restposten von Santiklaus-Kostümen, und so gingen alle als Santiklaus verkleidet.» Weil es ihnen so viel Spass gemacht hat, fingen sie daraufhin an, regelmässig zu proben. An der darauffolgenden Fasnacht waren sie dann wieder dabei, diesmal mit selbst gemachten Kostümen und Larven. Seither sind die Birspfupfer ein fester Bestandteil der Aescher Fasnacht.

Zukunft ist dank Zuwachs gesichert

Vor zehn Jahren zeichnete sich allerdings ein Generationenloch ab. Ein grosser Teil der Gugge hörte auf. «Wir hätten uns fast aufgelöst. Doch an der Vereinssitzung wehrten sich die Jungen dagegen. So konnten wir unsere Eltern und noch ein paar andere mitreissen», erklärt Nichele, der sich mit vierzehn Jahren den Birs­pfupfern angeschlossen hat. Die Entscheidung, weiterzumachen, zahlt sich aus. In den letzten zehn Jahren ist die Mitgliederzahl wieder gewachsen – von dreizehn auf dreiundzwanzig.

Weshalb gab es diesen Zuwachs? Marc Oestreicher, Materialchef des Vereins, dazu: «Für mich war einer der Hauptgründe, zu den Birspfupfern zu gehen, weil es eine Guggemusik ist, die Stil hat.» Zudem herrsche in der Gugge auch echte Kameradschaft. «Man freut sich darauf, sich wiederzusehen nach der Sommerpause im August», sagt Nichele.

Hits und Flops

Auch musikalisch habe sich so einiges getan seit der Gründung der Gugge. «Früher wurden vielleicht ein paar Noten aufgeschrieben, aber hauptsächlich wurde nach Ohr gespielt – es hat dann halt nach Guggemusik geklungen», sagt Nichele lachend. «Man wollte vor allem Stimmung, das Musikalische war sekundär. Mein Vater hat dann angefangen, Lieder aufzuschreiben. Wir haben dann den Leuten sukzessive das Notenlesen beigebracht.» Seit zehn Jahren schreibe er nun die Musikstücke. Alle Mitglieder können bei ihm Vorschläge einreichen. Bei der Umsetzung versuche Nichele immer auch die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitglieder zu berücksichtigen. Leider gibt es auch immer wieder Enttäuschungen. «Bei gewissen Liedern kommt einfach der Groove nicht oder es klingt ganz anders, wenn wir es dann spielen.» Die Birspfupfer nehmen das aber sportlich und streichen das Stück dann einfach wieder aus dem Repertoire. Andere Lieder wiederum kommen super an. Der grösste Hit der Gugge ist bis anhin «Müeh mit de Chüeh» von Trauffer. Nichele dazu: «Der kam an wie eine Bombe! Ich bin nicht speziell Fan von Schweizer Musik, aber das hat einfach gut gepasst.»

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