Schneller von A nach B: Kreuzung soll fussgängerfreundlich werden

An der 11er-Haltestelle Arlesheimerstrasse müssen Fussgänger über drei Zebrastreifen gehen, um von der einen auf die andere Seite zu gelangen. Zu viel, findet Landrat Marco Agostini. Er fordert die Regierung auf, entsprechende Massnahmen zu prüfen.

Einfacher an die Tramhaltestelle gelangen: Ein zusätzlicher Fussgängerstreifen von der einen zur anderen Seite 
soll die Strassenquerung für Fussgänger und Fussgängerinnen sicherer machen. Foto: Fabia Maieroni
Einfacher an die Tramhaltestelle gelangen: Ein zusätzlicher Fussgängerstreifen von der einen zur anderen Seite soll die Strassenquerung für Fussgänger und Fussgängerinnen sicherer machen. Foto: Fabia Maieroni

Es herrscht reger Verkehr an der Kreuzung Hauptstrasse / Arlesheimerstrasse in Aesch. Autos, Velos, das 11er-Tram und Fussgänger kreuzen sich hier im Minutentakt. Für Letztere ist die Kreuzung schwierig zu überqueren. Um von der einen Seite zur anderen zu gelangen, müssen Fussgänger über drei Zebra­streifen, alle mit Ampeln, gehen. Zu viel, findet Landrat Marco Agostini (Grüne). Er hat deshalb einen Vorstoss eingereicht, der letzte Woche im Landrat mit 46:25 Stimmen überwiesen wurde.

Kreuzung in einem kantonal bedeutenden Gebiet

Das Quartier am nördlichen Dorfausgang von Aesch vereint Gewerbeflächen und bald auch ein neues Wohnquartier. Die Überbauung Vivo, direkt an der Auffahrt zur Autobahn A18 gelegen, befindet sich aktuell noch im Bau. Dort entstehen 228 Mietwohnungen, 36 Co-Living-­Appartments, Co-Working-Flächen, Ateliers, Hobby- und Büroräume. Der Arealentwickler des Quartiers wirbt mit fa­milienfreundlichen Wohnungen. Gleich gegenüber liegt der Campus der International School Aesch (ISB) mit Schülern im Primarschulalter.

Gleich dahinter erstreckt sich ein grosses Gewerbegebiet. Hier soll auf einer Fläche von rund 300000 Quadratmetern ein neues Quartier mit Wohnraum, Arbeitsplätzen und Grünräumen entstehen. Ein Blick in den kantonalen Richtplan zeigt: Es handelt sich hierbei um ein «Arbeitsplatzgebiet von kantonaler Bedeutung». Für Agostini ein weiteres Argument, die Situation für Fussgängerinnen und Fussgänger zu verbessern.

Die Kreuzung wird auch in Zukunft stark genutzt werden. Zwar habe der Individualverkehr abgenommen, seit die direkte Verbindung vom Gewerbegebiet auf die A18 – über den sogenannten «Durchstich» – bestehe, gibt Agostini zu. Der Verkehr werde aber mit dem neuen Quartier Vivo wieder zunehmen, ist er überzeugt.

Für Fussgänger eine schwierige Situation. «Weil es keinen direkten Übergang gibt, müssen Fussgänger drei Strassen überqueren und jedes Mal wieder warten, bis es grün wird. Das kann Wartezeiten von bis zu drei Minuten vor jeder Ampel bedeuten», erklärt Agostini dem Wochenblatt vor Ort. Die Situation verleite dazu, bei Rot über die Strasse zu springen, um es rechtzeitig aufs Tram zu schaffen – oder gleich dort über die Strasse zu gehen, wo es derzeit eben noch keinen Fussgängerstreifen hat. Für Agostini ist ausserdem klar: Müssen Kinder aus dem Quartier Vivo mit dem Tram zur Schule im Dorf fahren, muss die Querung der Strasse sicherer werden.

Auch eine Unterführung ist denkbar

Denkbar wäre für den Landrat eine Unterführung, damit Passanten sicher und schnell von einer zur anderen Seite gelangen. Eine deutlich kostengünstigere Lösung wäre ein zusätzlicher Fussgängerstreifen auf Höhe der Tramhaltestelle in Richtung Aesch Dorf. «Das wäre wohl eine recht einfache Lösung. Dazu müsste die Tramhaltestelle gegebenenfalls leicht nach hinten verschoben werden», meint Agostini.

Im Landrat wurden Stimmen laut, die Verkehrsführung an dieser viel befahrenen Strecke im Allgemeinen zu überdenken. Denn derzeit führt der Veloweg auf Seite der ISB direkt an der Tramhaltestelle vorbei. Gerade zu Stosszeiten kommt es aufgrund der engen Platzverhältnisse zu Konflikten zwischen Schülern, Fahrradlenkern und Passantinnen. Eine Entflechtung böte sich auch hier an, sagt Agostini.

Die Regierung hat nun den Auftrag, einen entsprechenden Bericht zu verfassen und dem Landrat vorzulegen. Das kann jedoch mehrere Jahre dauern. Eine rasche Lösung ist demnach nicht abzusehen.

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