Regierungsrat soll Fussgängerstreifen am Pfeffingerring sofort einrichten
Eine Petition aus Aesch fordert einen zusätzlichen Fussgängerstreifen auf dem Pfeffingerring – mit Erfolg.
782 Personen haben die Petition unterschrieben: Sie forderte «mehr Sicherheit am Pfeffingerring» in Aesch. Im Detail heisst das, einen Fussgängerstreifen in der Mitte der Strasse einzurichten, sodass Fussgänger die viel befahrene Strasse dort sicher überqueren können. Ebenso forderten die Petitionäre, die «sichere Erreichbarkeit» der Industriezone Langenhag für Velofahrer zu realisieren. Die Petitionskommission empfiehlt dem Landrat, die Petition dem Regierungsrat als Postulat zu überweisen: ein ungewöhnlicher Vorgang. Meistens werden Petitionen abgeschrieben und schlicht zur Kenntnis genommen. Im jetzigen Fall ist die Regierung allerdings verpflichtet, Massnahmen auszuarbeiten – zumindest wenn der Landrat das Postulat überweist.
Der Pfeffingerring ist eine Strasse am westlichen Rand Aeschs. Nur im Süden und Norden der Strasse sind Fussgängerübergänge vorhanden – eine Unterführung bei den Sportplätzen beziehungsweise ein Fussgängerstreifen beim Landi-Kreisel. In der Mitte der Strasse, wo Gewerbe angesiedelt ist, fehlt ein solcher. Dies, obwohl das Gewerbegebiet einige publikumsintensive Einrichtungen beherbergt, wie etwa ein Fitnesscenter.
Fussgängerstreifen ist wegen Busstation sowieso geplant
Die Überquerung des Pfeffingerrings sei insbesondere für Kinder sowie ältere und gehbehinderte Menschen schwierig, argumentierten die Petitionäre, unter ihnen SP-Landrat Nadim Ismail. Mit «Aesch Soleil» entstehe in den nächsten Jahren zudem ein Wohn- und Gewerbegebiet, das durch den Pfeffingerring erschlossen werde – generell werde der Verkehr also zunehmen. Auch aus diesem Grund müsse ebenfalls die Veloinfrastruktur verbessert werden.
Wegen «Aesch Soleil» ist eine neue Buslinie und an der betreffenden Stelle auch eine neue Busstation inklusive Fussgängerstreifen geplant. Das alles wird aber frühestens im Dezember nächsten Jahres realisiert. Die Petitionäre wollen nicht so lange warten: Sie fordern die sofortige Umsetzung eines Fussgängerstreifens und weiterer Massnahmen, um die Fussgängersicherheit zu erhöhen – etwa eine bessere Beleuchtung.
Kantonspolizei: «Zu wenige Passanten»
Die Kantonspolizei und das Tiefbauamt wehrten sich gegen diese Argumente. Eine Verkehrserhebung im April habe ergeben, dass zu wenige Personen den betroffenen Abschnitt innerhalb der meistfrequentierten Stunden überquert hätten. Im Wochendurchschnitt waren es 77 Passanten. Für die Errichtung eines Fussgängerstreifens müssten aber mindestens 100 Personen in den fünf verkehrsintensivsten Stunden über die Strasse gehen – so schrieben es die gesetzlichen Normen vor. Ausserdem sei mit der neuen Bushaltestelle ein Fussgängerstreifen vorgesehen.
Die Petitionskommission hatte für diese Darlegungen kein Gehör. Trotz des geplanten Fussgängerstreifens halte man es für sinnvoll, bereits jetzt einen solchen im Bereich der späteren Bushaltestelle einzurichten. Einige Mitglieder empfahlen, die Petition als Postulat an den Regierungsrat zu überweisen, um den Prozess zu beschleunigen. Dafür sprach sich eine Mehrheit von vier zu null Stimmen bei zwei Enthaltungen aus.