Nicht nur löschen, sondern auch Leben retten

Die Feuerwehr Klus hat vom Rettungsdienst Nordwestschweiz einen mobilen Defibrillator geschenkt bekommen. Weiter fördert sie Schulungen für Ersthelferinnen und Ersthelfer in Notfällen.

Freudig: Pascal Frank (links) übergibt Stephan Hohl (Mitte) und Andreas Gerber den Defibrillator. Foto: Caspar Reimer

Arbeiten Feuerwehren und Rettungsdienste zusammen, geht es in erster Linie darum, Leben zu retten. «Deshalb schenken wir der Feuerwehr Klus einen Defibrillator», sagte Pascal Frank, Leiter Rettungsdienst Nordwestschweiz, anlässlich der offiziellen Übergabe am vergangenen Freitag beim Feuerwehr­magazin an der Ettingerstrasse in Aesch. Das Gerät – im Fachjargon Automatischer Externer Defibrillator (AED) genannt – gibt Stromstösse ab, um bei ­einem Herzkreislaufstillstand den Rhythmus wieder anzukurbeln. Dabei ist das Gerät relativ einfach zu bedienen, leitet den Nutzer an, was bei einem Notfall zu tun oder ob überhaupt eine Defibrillation angezeigt ist. Mit Geschenken wie diesem will der Rettungsdienst Nordwestschweiz die Erste Hilfe und somit die Überlebenschancen bei einem Herzkreislaufstillstand in der Region verbessern. «Die Ersthelfer oder die First Responder sind – wie der Name sagt – zuerst am Platz, während der Rettungsdienst ein paar Minuten braucht. In dieser Wartezeit kann ein Defibrillator Leben retten oder schwere Folgeschäden eines Herzkreislaufstillstands reduzieren. Damit wird das erste Glied in der Rettungskette gestärkt. Es gibt Studien, die das klar belegen.»

Mehr Erste Hilfe

In diesem Sinne sind auch die Bemühungen der Feuerwehr Klus, die in den ­Gemeinden Aesch, Pfeffingen und ­Grellingen den feuerwehrdienstlichen Grundeinsatz leistet, zu verstehen, in ihren Reihen Freiwillige im Bereich der Ersten Hilfe ausbilden zu lassen. Im Jahr 2018 wurde der Verein Stiftung Ersthelfer Nordwestschweiz mit Geschäftsstelle in Liestal gegründet, um First Responder zu schulen. Bei Verdacht auf Herzkreislaufstillstand empfangen registrierte First Responder den Alarm der Sanitätsnotrufzentrale über eine App.

Diejenigen, die den Alarm quittieren und sich am nächsten innerhalb des vom System definierten Einsatzradius befinden, erhalten die Einsatzdetails in der App und begeben sich zum Einsatzort. First Responder ist man nicht im Rahmen eines Feuerwehreinsatzes, sondern immer dann, wenn man via App aufgeboten wird. «Es liegt nicht im eigentlichen Aufgabengebiet der Feuerwehr. Im Sinne einer Stärkung der Rettungsdienste möchten wir aber Anschubhilfe leisten, das System der First Responder in unseren Gemeinden zu etablieren – nicht nur in den Reihen der Feuerwehrleute», sagt Andreas Gerber, Kommandant der Feuerwehr Klus. Die Feuerwehr Klus arbeitet mit einem Bestand von 63 Männern und Frauen. «Rund die Hälfte hat die Schulung zur Ersten Hilfe besucht, aktiv als First Responder betätigen sich zehn bis 15 Personen», so der Feuerwehrkommandant.

Gemeinsam löschen

Wie in anderen Bereichen haben sich die regionalen Einsatzdienste – ob Rettung oder Feuerwehr – auf eine vertiefte Kooperation eingestellt. Aktuell stehen Modelle einer Zusammenarbeit zur Beratung, die von den lokalen Feuerwehren selbst ausgingen. So beabsichtigen die Feuerwehren Duggingen, Arlesheim, Klus sowie die Stützpunktfeuerwehr Reinach die Gründung eines Zweckverbandes, mit dem die Stützpunkt- und Regionalfeuerwehr Birs geschaffen wird. «Die Pläne sind bereits weit fortgeschritten. Aktuell wird das Mitwirkungsverfahren ausgewertet und das Geschäft in den Gemeinderäten ­vorbereitet», so Stephan Hohl, Aescher FDP-Gemeinderat und Feuerwehrratspräsident. Das Geschäft dürfte noch in diesem Jahr den Gemeindeversammlungen und dem Reinacher Einwohnerrat vorgelegt werden.

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