Neue Köpfe für die Weinstube

2013 schuf Philippe Meder mit der Baselbieter Wein-Galerie in Aesch einen für die Region besonderen Ort für Weine, Whiskey, Gin und Rum. Ab Januar übernimmt das Vater-Sohn-Duo Peter und ­Massimo Pisan.

Übergabe: Peter Pisan (links) und Massimo Pisan (rechts) übernehmen die Wein-Galerie Aesch von Philippe Meder (Mitte). Foto: Tobias Gfeller

Gemeinsam fachsimpeln Philippe Meder, Peter Pisan und Massimo Pisan an einem der Regale über die regionalen Weine. Dabei kommt das Trio ins Schwärmen. Das Image der regionalen Weine, gerade jener aus dem Baselbiet, habe sich in den vergangenen Jahren stark verbessert, findet Peter Pisan. Doch ganz sei die hervorragende Qualität bei den Kundinnen und Kunden in der Region noch nicht angekommen. «Zu viele haben immer noch das Gefühl, sie müssten für einen hervorragenden Tropfen ausländischen Wein kaufen. Dabei bieten die hiesigen Produzentinnen und Produzenten fantastische Weine, für die sie auch schon zahlreiche Medaillen gewonnen haben.»

Die ganze Vielfalt und Qualität der Weine aus der Nordwestschweiz findet sich in der Baselbieter Wein-Galerie in Aesch. 2013 von Philippe Meder als Pioniertat im Baselbiet eröffnet, entwickelte sich diese immer mehr zum Treffpunkt im Dorfzentrum. «Die Kombination aus Weinladen und Weinbar», antwortet Meder auf die Frage, was denn die Beliebtheit der Wein-Galerie ausmache. Die Atmosphäre gleiche der einer Stube. Diese Gemütlichkeit werde geschätzt.

Weinbau ist Familiensache

Dies bestätigen Peter und Massimo Pisan, die ab Januar gemeinsam die Wein-Galerie von Philippe Meder übernehmen. Vater und Sohn Pisan sind eng mit der Aescher Klus verbunden. Seit 34 Jahren produziert Peter mit einem Partner hobbymässig auf 40 Aaren in Aesch Wein. Dazu kommen 40 Aaren in Flüh. Massimo kam schon als Kind mit den Aescher Reben in Kontakt und wuchs immer mehr in die Leidenschaft seines Vaters hinein. «Ich lernte auch immer mehr, einen guten Wein zu schätzen und zu geniessen. Deshalb ging ich privat immer öfter in die Wein-Galerie.» Peter Pisan war als Präsident der Weinbaugenossenschaft Aesch schon von Amtes wegen mit der Wein-Galerie verbunden.

Die persönliche Beratung ohne Druck, die Möglichkeit, Weine zu degustieren, und eben die Atmosphäre sagten ihm zu, verrät Massimo Pisan. «Auch andere Verkaufsstellen bieten mittlerweile Degustationen an. Dort ist es für mich aber viel mehr ein Verkaufsgespräch, bei dem ich mich unter Druck fühle, zu unterschreiben und zu kaufen. Das war bei der Wein-Galerie nie der Fall.» In den elf Jahren hat Philippe Meder neben dem Wein auch ein beachtliches Angebot an Whiskys, Gin und eine vielfältige Auswahl an Spirituosen aufgebaut. Für sein Whisky-­Sortiment wurde er schon mehrfach ausgezeichnet. Damit hat Philippe Meder auch ein neues Publikum angesprochen. Beliebt sind auch Anlässe wie Wine&Dine oder Whisky&Dine.

Die persönliche Atmosphäre, aber auch das Miteinander zwischen ihm und den Gästen waren Philippe Meder stets ein grosses Anliegen. Er ist froh und erleichtert, mit Peter und Massimo Pisan Nachfolger gefunden zu haben, die seine Leidenschaft für regionale Weine teilen. Die neuen Inhaber wollen das Grundkonzept und die Philosophie der Wein-Galerie weiterführen. Massimo Pisan – selber 32 Jahre alt – hat sich zum Ziel gesetzt, die Wein-Galerie bei einem jüngeren Publikum bekannter zu machen.

Nah bei den Produzenten

Das Konzept der Wein-Galerie stiess zu Beginn nicht bei allen Produzentinnen und Produzenten auf Anklang. Meder passte auch deshalb das Konzept leicht an. Er vermietete nicht mehr Regale, sondern kaufte die Weine direkt ein. Damit nahm die Wein-Galerie Fahrt auf. Winzer Peter Pisan ist vom Nutzen der Wein-­Galerie für die Produzentinnen und Produzenten überzeugt. «Die Wein-Galerie schafft eine Verbindung zwischen den Produzenten und potenziellen Kunden. Die meisten Produzenten verkaufen bei sich nur am Samstagmorgen Wein. Wir sind in der Wein-Galerie flexibler. Auch kann man bei uns Weine bei Degustieren direkt vergleichen.»

Peter und Massimo Pisan möchten als Co-Inhaber die Nähe zu den Produzentinnen und Produzenten pflegen, um deren Bedürfnisse abzuholen und stets auf dem Laufenden zu sein, wenn es neue Köstlichkeiten gibt.

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