Das «Im Brüel» wird erneuert, jedoch anders als geplant

Bis 2033 hätte das Alterszentrum «Im Brüel» aufwendig saniert und erweitert werden sollen. Weil die Finanzierung aber nicht gesichert ist, wird das Projekt redimensioniert.

Muss saniert werden: Das Alterszentrum Im Brüel in Aesch braucht eine Auffrischung. Foto: zvg

Muss saniert werden: Das Alterszentrum Im Brüel in Aesch braucht eine Auffrischung. Foto: zvg

Nach Ablehnung: Martin Vecchi (links) und Heiner Gammeter ändern die Pläne.
         
         
             Foto: Caspar Reimer

Nach Ablehnung: Martin Vecchi (links) und Heiner Gammeter ändern die Pläne. Foto: Caspar Reimer

Das Neubauprojekt des Alterszentrums Im Brüel wird nicht so realisiert, wie es aufgrund des Architekturwettbewerbs geplant war. Die Finanzierung der sehr hohen Investitionssumme von 63 Millionen Franken, mit der die Gesamterneuerung bis 2033 hätte umgesetzt werden sollen, kann durch das Alterszentrum nicht ­sichergestellt werden. Dies teilte das «Im Brüel» in einer Medienmitteilung mit. Dabei hätten auch die Gemeinderäte von Aesch und Pfeffingen entschieden, das Gesuch um ein Darlehen in der Höhe von 38,8 Millionen Franken für das Projekt «Mariage» abzulehnen. «Wir haben die Erwägungen der Gemeinde verstanden und dann gemeinsam entschieden, dieses Projekt so nicht umzusetzen», sagt der Geschäftsführer des Alterszentrums, Martin Vecchi. Die notwendigen Sanierungs- und Ausbauarbeiten will das Alterszentrum nun etappiert angehen. «Das gibt uns die Möglichkeit, die Arbeiten Schritt für Schritt zu finanzieren.»

Dringende Projekte werden vorgezogen

Das ursprüngliche Projekt sah vor, dass trotz mehrjährigem Um- und Neubau der Pflegebetrieb hätte weitergehen können und dass eine Begegnungszone im Aussenraum geschaffen worden wäre. «Es war nicht einfach ein Neubauprojekt, sondern eine Sanierung und ein Ausbau des bestehenden Gebäudes sowie zusätzlich die Errichtung eines neuen Gebäudes, in dem etwa der Restaurantbetrieb und Büros untergebracht gewesen wären», sagt Vecchi. Der Löwenanteil des nun abgelehnten Projektes mache nicht der Neubau aus, sondern die Aushöhlung und Sanierung des bestehenden Gebäudes gewesen. Es ist vorgesehen, das Grossprojekt aufzuspalten, um jene Teile vorzuziehen, die einen raschen Nutzen bringen. Am dringlichsten sei die Sanierung der Infrastruktur im Pflegebereich im bestehenden Gebäude aus dem Jahr 1967. «Insbesondere die 44 Betten in Doppelzimmern müssen aus medizinischen und ethischen Gründen zu Einzelzimmern umgestaltet werden», erklärt der Stiftungsratspräsident des Alterszentrums, Heiner Gammeter, der auch Delegierter der Gemeinde Aesch im Stiftungsrat ist.

Da das Gebäude statisch ist und der Umbau bei laufendem Betrieb stattfinden soll, wird auch dieses Projekt mit entsprechenden Kosten verbunden sein. Die Architekten sind bereits mit der Situation vertraut, sodass wir kein neues öffentliches Ausschreibungsverfahren lancieren müssten. Wir haben von ihnen bereits eine mündliche Zusage erhalten. Aktuell werden Angebote für das weitere Vorgehen des besagten Architektenbüros Buchner Bründler AG aus Basel für eine erste Etappe eingeholt. Martin Vecchi erklärt, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Angaben zum zeitlichen Ablauf oder zu den entstehenden Kosten gemacht werden können.

Betreutes Wohnen bleibt das Ziel

Dass im Alterszentrum «Im Brüel» langfristig betreutes Wohnen angeboten werden muss, ist unbestritten. Nach der ­Sanierung der Infrastruktur werde es nun darum gehen, hierfür Lösungen zu entwickeln. «Für uns ist klar, dass wir betreutes Wohnen anbieten müssen. Die Menschen möchten heute länger in den eigenen vier Wänden leben und trotzdem die Sicherheit haben, dass etwa bei ­einem Sturz zeitnah jemand zur Stelle ist», sagt Gammeter. Bei der Stiftung und den beiden Gemeinden herrsche Zuversicht, dass gute Lösungen gefunden und diese im Rahmen eines fokussierten Projektes schon früher als ursprünglich geplant realisiert werden können.

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