Mit den Ohren in die Vergangenheit

Neu entführen acht Hörstationen die Besucherinnen und Besucher der Burgruine Pfeffingen in die Vergangenheit. Dadurch soll die Geschichte der Burg lebendig gemacht werden.

Das Smartphone macht’s möglich: Den Zugang zu den Geschichten erhält man via QR-Code.  Foto: ZVG / Archäologie Baselland
Das Smartphone macht’s möglich: Den Zugang zu den Geschichten erhält man via QR-Code. Foto: ZVG / Archäologie Baselland

Die Mauern der Burg sind stumm», meint der Kantonsarchäologe Reto Marti. Damit dies nicht so bleibt, wurden im Zug der umfassenden Renovationen der Burgruine Pfeffingen im Jahr 2017 zahlreiche Text- und Bildtafeln an den Zugängen und im Inneren der Anlage installiert. Dieses grosse Informationsangebot zieht seither zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. So viele, dass die Archäologie Baselland beschloss, das Angebot um acht Stationen mit Hörgeschichten zur Vergangenheit der einstigen Burg zu erweitern. Was sah beispielsweise ein Falkner im Jahr 1083, wenn er von den Zinnen der Burg Pfeffingen blickte? Oder wie erging es einem Bauernmädchen in kriegerischen Zeiten? Die Antworten auf diese und ähnliche Fragen liefern die neuen Hörstationen, die seit dem 18. September in Betrieb sind.


Lebendige Szenen für Ohr und Auge
Die Auswahl der Szenen aus der langen und bewegten Geschichte der Burg Pfeffingen trafen die Experten der Kantonsarchäologie zusammen mit der Autorin Barbara Piatti. Die Schauspieler Kathrin Veith und Lukas Kubik vertonten sie daraufhin zusammen mit dem Team der Oslo-Studios in Basel. Entstanden sind so acht fesselnde Geschichten, die die Besucherinnen und Besucher der Burgruine Pfeffingen mitnehmen in die damalige Zeit, mitten in Baulärm und Kanonendonner. Der Luzerner Illustrator Joe Roher sorgte für die detailreichen, lebensnahen Illustrationen, die bei den Stationen und im Internet zu sehen sind.


Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten
Zugang zu diesen Hörgeschichten erhält man via Smartphone. Bei jeder der acht attraktiv gestalteten Stationen auf der Burgruine Pfeffingen findet sich ein QR-Code, den die Besucherinnen und Besucher scannen können. Zusätzlich kann man sich so im Anschluss an die Geschichten mit Bildern und kurzen Texten über die Hintergründe des Gehörten schlau machen. Diese Kombination aus Hörgeschichte, Bild und Text sei neu, meint Kantonsarchäologe
Marti. Man habe zwar von den gemachten Erfahrungen beim Projekt «Laufen erzählt Geschichte» profitieren können, das neue Angebot auf der Burgruine Pfeffingen ermögliche aber einen um einiges lustvolleren Zugang zu den Informationen. Über die Website der Archäologie Baselland lässt sich das Angebot auch von zu Hause oder in der Schule nutzen. Hier sieht Marti grosses Potenzial. «Anhand der Burg Pfeffingen und ihrer Angebote können Schülerinnen und Schüler aller Altersklassen spielerisch in die Geschichte des Mittelalters eintauchen.» Dazu sollen in nächster Zukunft verschiedene Fragebögen, angepasst an die verschiedenen Schulebenen, entwickelt werden.

Danach soll erst einmal Schluss sein mit Informationsangeboten auf der Burgruine Pfeffingen, meint Marti lachend. «Einen zu grossen Schilderwald wollen wir auf jeden Fall vermeiden.» Deshalb habe man auch die Hörstationen bewusst nicht grösser gestaltet. Marti könnte es sich aber durchaus vorstellen, die Geschichten weiterer Burgruinen der Region durch Hörstationen lebendig zu machen. «Einmal abgesehen davon, dass ein solches Angebot doch relativ viel Ressourcen benötigt, reizt es mich schon sehr.» Verfügbare Möglichkeiten dafür gäbe es auf jeden Fall genug.

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