Locanda Klus blickt vorwärts

Seit dem 1. Mai steht das ehemalige Restaurant Klus als Locanda Klus mit einem neuen Konzept der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung. Die veränderte Gastro-Landschaft rief nach einer neuen Lösung.

Wurden zu Unrecht in ein schiefes Licht gerückt: Die Locanda Klus und ihre Vorgeschichte.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Wurden zu Unrecht in ein schiefes Licht gerückt: Die Locanda Klus und ihre Vorgeschichte. Foto: Thomas Brunnschweiler

Wanderern in der Klus steht am Sonntag von 10 bis 17 Uhr in der Locanda Klus eine kleine Speisekarte zur Verfügung. Unter der Woche lässt sich das Lokal mit der schönen Gartenterrasse für private oder geschäftliche Anlässe mieten. Manch einer mag bedauern, dass die Tradition des Gourmet-Restaurants von Josy Nussbaumer nicht weitergeführt wird, aber die rapide Veränderung der Gastro-Landschaft hat ein neues Konzept erforderlich gemacht. Bedauerlich ist, dass die Sonntagspresse mit teils irreführenden Informationen und falschen Angaben der Sache eher geschadet als gedient hat. Die implizite Aussage etwa, der Mietzins sei für das Wirtepaar Pierre und Christine Mergel zu hoch gewesen, lässt sich ebenso wenig halten wie jene, dass der Besitzer, Nicolas Dolder, zu wenig in die Liegenschaft investiert habe.

Überdies trennten sich Besitzer und Pächter einvernehmlich. Dies wird jetzt auch in einem von beiden Parteien unterzeichneten Schreiben an die Kunden, Lieferanten und Freunde der Domaine Nussbaumer und des ehemaligen Landgasthofs Klus betont. Man wolle präzisieren, heisst es darin, «dass wir, die Familie Dolder und die Familie Mergel, uns während Jahren Seite an Seite dafür eingesetzt haben, sowohl die Domaine Nussbauer als auch den Landgasthof Klus voranzubringen und aufblühen zu lassen.»

Landgasthof ist Illusion

Die Gemeinde Aesch hänge immer noch der Wunschvorstellung nach, dass das Restaurant im bisherigen Stil weitergeführt werde. Dies sei aus mehreren Gründen jedoch nicht möglich. Die Klus sei einerseits abgelegen und nicht mit dem öV zu erreichen, andererseits nur bei schönem Wetter während einiger Monate attraktiv. Dazu komme, dass die Strasse nachts unbeleuchtet sei. Tatsächlich ist Aesch schlicht nicht mehr das Weindorf, das als Idyll Scharen von Besuchern anzieht. Zudem erwächst der neuen Locanda am Sonntag durchaus auch Konkurrenz durch das neue Winzerbeizli von Monika Fanti, die Bürgerhütte und den Club «Chez Mitz».

Nicolas Dolder hat sehr viele Wirte umsonst angefragt, ob sie an der Weiterführung des Restaurants Interesse hätten. Für viele war das Risiko schlicht zu hoch. «Und ein Koch auf hohem Niveau stellt an die Küche Ansprüche, die einen Umbau von mindestens 300000 Franken nötig machen», so Dolder. Selbst wenn Dolder einen Mäzen fände, der eine Defizitgarantie übernähme, würde der Betrieb kaum rentieren. So ist das neue Konzept, an dem der Event-Partner Baseloutdoor GmbH beteiligt ist, momentan die beste Lösung für das Restaurant. «Angelaufen ist es gut», sagt Dolder, «rund 20 Reservationen zwischen Juni und Herbst liegen schon auf dem Tisch.» Natürlich wird es noch ein bis zwei Jahre dauern, bis sich die Locanda Klus etabliert hat. «Und wenn sich doch noch ein Mäzen findet, so ist das natürlich umso schöner.» <link http: www.locanda-klus.ch external-link-new-window>www.locanda-klus.ch

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