Laut, lauter, «Heimspiil»

Am Samstag wird bereits zum zehnten Mal die Löhrenackerhalle von den Guggenmusiken zum «Heimspiil» erobert. Der Anlass ist aus Aesch nicht mehr wegzudenken.

Volles Haus: Wie in den vergangenen Jahren wird im Löhrenacker der Bär los sein.  Foto: ZVG
Volles Haus: Wie in den vergangenen Jahren wird im Löhrenacker der Bär los sein. Foto: ZVG

Tobias Gfeller

Wenn die Guggen bereits im Herbst schränzen, die Leute in der Mehrzweckhalle Löhrenacker auf den Bänken tanzen und auch der ruhigste Zeitgenosse lauthals mitsingt, dann ist in Aesch «Heimspiil»-Zeit. Übermorgen Samstag ist es wieder so weit. Rund 1300 Menschen – Helfer und Musiker eingerechnet – werden die Halle zum Kochen bringen. Nach zehn Jahren hat sich der Anlass in Aesch vollends etabliert und ist nicht mehr aus dem Herbst wegzudenken.

Musikalische Vielfalt

Die Organisatoren setzen auch beim Jubiläum auf Bewährtes, das seit der ersten Durchführung 2006 beim Publikum so gut ankommt. Die Formationen kommen wiederum aus der Region Basel, der Restschweiz und dem grenznahen Deutschland. Dies bringe jedes Jahr eine unheimliche musikalische Vielfalt mit sich, betont Michel Kunz. Er ist bei den Schlössli-Schränzern, die das Heimspiil jedes Jahr organisieren, zuständig für die Events. «Die Basler Guggen spielen sehr traditionelle Musik, während viele Guggen aus der Restschweiz auch moderne Sachen spielen, die auch in Richtung Brass gehen können.» Diese qualitativ hochstehende Fasnachtsmusik komme aber auch in der Region vor, stellt Kunz klar. Nach Jahren der Abstinenz sind nun mit den «Yetis» wieder eine ganz aussergewöhnliche Gugge aus Deutschland dabei, die ihre Musik mit einer Bassgitarre und Gesang ergänzt. Zwischen den Auftritten der Guggenmusiken sorgt die Partyband «Die Grafenberger» für Stimmung.

Premiere war schnell ausverkauft

Das Erfolgsrezept des Heimspiils ist seit zehn Jahren das gleiche: unterhaltsame Musik, gepaart mit einem festlichen Ambiente. Nur die Halleneinrichtung werde jedes Jahr geändert, um für zusätzliche Abwechslung zu sorgen, erklärt Michel Kunz. Das Konzept funktioniert – und dies seit nunmehr zehn Jahren. Die Idee für das «Heimspiil» geht aber noch weiter zurück. Als die Schlössli-Schränzer 2002 Gefallen an anderen Guggenfesten in der Schweiz fanden, wuchs die Lust, auch mal selber Gastgeber eines solchen Events zu sein. Es dauerte aber bis 2005, bis sich einzelne Mitglieder zu einem ersten Organisationskomitee zusammenfanden. Als Austragungsort wurde mutig die Löhrenackerhalle gewählt. «Kurz vor der ersten Durchführung im November 2006 kam bei uns aber doch noch ein mulmiges Gefühl auf, ob wir uns nicht doch übernommen hätten», erinnert sich Michel Kunz. Doch weit gefehlt. Das erste Heimspiil war rasch ausverkauft und wurde zum Grosserfolg.

Gagen werden keine bezahlt

Für Michel Kunz ist das Heimspiil jeweils der Startschuss in die Fasnachtssaison und ein erstes Highlight. «Wir können so Kontakte zu anderen Guggenformationen knüpfen, es entstehen Freundschaften und wir werden auch zu ihren Veranstaltungen eingeladen.» Gagen werden bei derartigen Events nicht bezahlt. Es besteht das Ritual der Gegenauftritte. Und dies soll auch in den nächsten Jahren so bleiben. Denn das zehnjährige Jubiläum soll nicht das letzte sein. «Wir würden sehr gerne so weitermachen», bestätigt dies Michel Kunz. Wenn übermorgen in der Dreifachhalle wieder die Guggen schränzen und die Leute tanzen, zweifelt niemand an einer Zukunft des Heimspiils.

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