Pfeffingen im Kulinarik-Fieber

Farbenfroh präsentierte sich die dritte Auflage von «Pfäffige chocht». Einmal mehr konnten lokale Köche und Vereine ihr Talent präsentieren – mit Gerichten aus aller Welt.

Im Einsatz für das Dorfleben: die Mitglieder von «Pfäffige läbt!».

Im Einsatz für das Dorfleben: die Mitglieder von «Pfäffige läbt!».

Gut besucht: «Pfäffige chocht» zog auch in der dritten Austragung zahlreiche Leute an.Bilder: zvg / désirée bellwald

Gut besucht: «Pfäffige chocht» zog auch in der dritten Austragung zahlreiche Leute an.Bilder: zvg / désirée bellwald

Schon von weitem ist das geschäftige Treiben hinter dem Gemeindehaus zu erahnen. Grüppchenweise tummeln sich vor dem Gebäude die Pfadfinder, und aus der Ferne sind Gitarrenklänge und Gesang zu vernehmen. Bereits zum dritten Mal organisierte der Verein «Pfäffige läbt!» das Pfeffinger Food-Festival «Pfäffige chocht». Dabei reihten sich rund um das Festzelt hinter dem Pfeffinger Gemeindegebäude verschiedene Kochgruppen auf mit bunt geschmückten Zelten. So war der brasilianische Essensstand ganz in den Farben der Nationalflagge in Grün gehalten und wurde dem Thema entsprechend mit tropischen Papiervögeln dekoriert. Dahinter schöpften die Betreiber, ebenfalls im tropischen Stil gekleidet, ihr würzig duftendes Gericht. Farbenfroh waren auch die diversen asiatischen Süssgebäcke sowie die Slushies am peruanischen Stand.

Die verschiedenen Themenstände sollten den Besucherinnen und Besuchern einen Rundgang erlauben, rund um das Festzelt und durch die verschiedenen Küchen der Welt: Von asiatischen Süssspeisen über spanische Paella zu brasilianischen Fleischspiessen, Speckpilzen, Pilzrisotto, hausgemachten Teigwaren, ungarischem Gulasch und weiteren Speisen gab es in Pfeffingen am vergangenen Samstag Gerichte aus aller Welt zu verkosten. Die Standbetreiber waren dabei eine Mischung aus Vereinen wie der Pfadi und dem Turnverein Reinach sowie Privatpersonen aus der Umgebung. Für Unterhaltung sorgten verschiedene Musiker, darunter das Gesangsduo Samira und Nils, eine Lehrerband, begleitet vom zehnjährigen Drummer Kenji Jung, die Band von Ruedi Marfurt und Martin Grieder sowie die United Dance Academy.

Der Präsident kommt vor lauter Arbeit nicht zum Essen

Die Stimmung war ausgelassen – ein buntes Gedränge reihte sich vor den Essensständen ein, der Rest verköstigte sich im Festzelt, das eine Kapazität von schätzungsweise 450 Personen hatte. Und auch ausserhalb des Zelts sassen an einzelnen Tischen Besucherinnen und Besucher – in der Sonne. Diese Tische habe man ergänzt, führt Vereinspräsident Martin Kaiser aus. «An einem Jahr wurden wir so überrannt, dass sich die Menschen an den Pingpongtischen verteilten. Deshalb haben wir begonnen, auch ausserhalb des Zelts die Platzkapazität zu erweitern.»

Nicht ganz ohne Bedauern erklärt Kaiser auch, bereits zum dritten Mal an der Festausrichtung beteiligt gewesen zu sein und bislang nicht ein Gericht gekostet haben zu können. Zu gross sei der Andrang auf den vom Verein betriebenen Getränkestand gewesen. In diesem Jahr hat man sich daher aufgeteilt auf zwei Stände. Dann würde Kaiser wohl am liebsten die verschiedenen Grilladen verkosten.

Angewiesen auf fleissige Helfer – vor allem beim Aufbau

Als im Jahr 2016 der Verein «Pfäffige läbt!» ins Leben gerufen wurde, war schnell klar, dass mehrmals jährlich verschiedene Veranstaltungen durchgeführt werden sollten. Dazu gehören mittlerweile das Weihnachtsbaumwerfen, das «Plausch-Eierläse», jeweils am Samstag vor dem Weissen Sonntag und im Herbst der Hallenflohmarkt. Temporär hätte der Verein aktuell auch den Kindermaskenball übernommen. Dieser sei eine Herzensangelegenheit gewesen, da es den Pfeffinger Kindermaskenball bereits seit über 40 Jahren gebe. Weil sich niemand mehr fand, der den Maskenball aufrechterhielt, übernahm ihn kurzerhand der Verein «Pfäffige läbt!». Feste wie «Pfäffige chocht» finden im Dreijahreszyklus statt. Nicht zuletzt deshalb, weil sowohl der finanzielle als auch der zeitliche Aufwand für die Organisation beachtlich seien. Kaiser gibt zu bedenken, dass der Aufbau bereits am Mittwoch begonnen habe und sich die Kosten auf rund 30000 Franken beliefen. Der Verein habe nur seine zehn Mitglieder und kein OK, das sich speziell um dieses Fest kümmere. Daher sei man auf zahlreiche Helfer angewiesen – insbesondere für den Zeltaufbau.

Dankbar zeigt sich der Präsident daher auch für die grosse Unterstützung der Gemeinde und der Sponsoren, die den Anlass erst ermöglichten. Mit den Standpreisen von 50 Franken finanziere sich das Fest nämlich nicht selbst. In erster Linie wolle man den Standbetreibern eine Möglichkeit bieten, ihre Kochkünste mit der Bevölkerung von Pfeffingen zu teilen.

Kaiser erklärt: «Was den Gewinn für unseren Verein anbelangt: Mit sehr viel kleinerem Aufwand wie beispielsweise dem ‹Eierläse› können wir sehr viel mehr Gewinn erzielen als mit diesem Grossanlass. Aber um unsere Kasse geht es hierbei nicht. Wir machen das für das Dorf, für die Gemeinschaft, damit wir alle zusammen eine schöne Zeit haben können und lokale Köche die Gelegenheit bekommen, ihr Essen zu präsentieren.»

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