Klarer Sieg für den Mittagsclub
Am Samstagmittag wurde das jahrzehntelange Engagement der Frauen hinter dem Mittagsclub mit dem diesjährigen Prix d’Aesch ausgezeichnet – sie erhielten rund zwei Drittel aller abgegebenen Stimmen.

Das Wetter war wahrscheinlich fast schon zu gut am vergangenen Samstag. Dies führte dazu, dass die rund 60 interessierten Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Früschmärtplatz im Dorfzentrum unter den aufgestellten Sonnenschirmen nach Schatten suchten und die ersten Reihen hitzebedingt unbesetzt blieben. Der guten Stimmung unter den Leuten, die zur Mittagszeit zur Verleihung des zweiten Prix d’Aesch gefunden hatten, tat das aber keinen Abbruch. Dafür verantwortlich war unter anderem die musikalische Umrahmung, für die der Singer-Songwriter Pink Pedrazzi sorgte – dieser dürfte mit seiner wohligen Stimme und dem typischen Zylinderhut einigen in der Region ein Begriff sein.
Nach einleitenden Worten durch Alessio Cusintino vom Verein Attraktives Aesch, der für die Umsetzung und die Durchführung der Preisverleihung zuständig ist, warf Gemeinderätin Brigitte Vogel Lancashire einen Blick zurück auf die Anfänge des im letzten Jahr neu geschaffenen Prix d‘Aesch. Die Auszeichnung löste den zuvor verliehenen Kultur-, Sport- und Sozialpreis ab mit der Intention, die Bandbreite der Projekteingaben zu vergrössern. «Wir wollten den Preis für alle Sparten und Kategorien öffnen, die einzige Prämisse ist, dass es ein Projekt oder Engagement sein muss, das Aesch in irgendeiner Form attraktiver macht», meint Gemeinderätin Vogel Lancashire. Mit dem Gewinn einher geht ein Preisgeld von 1500 Franken, im Zentrum stünden aber vor allem die öffentliche Sichtbarkeit und die mediale Aufmerksamkeit für das oftmals versteckte ehrenamtliche Engagement der Bevölkerung, die mit der Auszeichnung hergestellt werden sollen. Zusätzlich wird zu Ehren des Siegerprojekts ein Baum an einem Wunschstandort im Dorf gepflanzt – bis das zu einem späteren Zeitpunkt vonstattengeht, muss symbolisch ein kleiner Bonsai herhalten.
Die Bevölkerung hat entschieden
Doch wie verläuft der Weg bis zum potenziellen Gewinn? Bis Ende April konnte die Bevölkerung Projekte vorschlagen, die ihrer Meinung nach eine Nominierung verdient hätten. Aus diesen Vorschlägen trifft die Jury dann eine Vorauswahl, die dann wieder an die Aescherinnen und Aescher zurückgespielt wird. Wer bis zum 8. September am meisten Stimmen auf der Crossiety-Dorfplatz-App erhalten hat, gewinnt den Prix d’Aesch 2025. Die Jury bestand aus Projektleiter Cusintino vom Verein Attraktives Aesch, der Gemeinderätin Vogel Lancashire sowie Ruth Ruesch vom Natur- und Vogelschutzverein Aesch-Pfeffingen als Vertretung des letztjährigen Siegerprojekts. Aus den eingegangenen Bewerbungen hat die Jury die Guggenmusik Birspfufer, die Ökumenische Gruppe Freiwillige für Geflüchtete sowie den Mittagsclub Aesch für die finale Abstimmung auserkoren. Schon bei der kurzen Vorstellung der drei Projekte bei der Preisverleihung deutete sich mit einem lautstarken Applaus an, wer wohl den diesjährigen Preis mit nach Hause nehmen dürfte. Dies bewahrheitete sich kurz darauf bei der offiziellen Verkündung: Der Mittagsclub, der seit rund 50 Jahren unermüdlich jeden Donnerstag im katholischen Pfarrheim für bis zu 90 Seniorinnen und Senioren zum Symbolpreis von 9 Franken einen Mehrgänger auftischt, gewinnt den Prix d’Aesch 2025.
Ein knappes Rennen war es nicht: Von den insgesamt 337 abgegebenen Stimmen gingen 219 an die Frauengruppe, die hinter dem Mittagsclub steht. Eine davon ist Sylvia Menteli, die schmunzelnd sagt: «Wir freuen uns sehr, ich persönlich hätte das nie erwartet – einige meiner Mitstreiterinnen waren da durchaus zuversichtlicher.» Gemeinsam hätten sie auch schon eine erste Idee, wofür sie das wohlverdiente Preisgeld investieren möchten: «Damit können wir dann einmal zusammen chic essen gehen, als Weiterbildung sozusagen.»