«Heute geht es an Bord»

Die Männerchöre Pfeffingen und Arlesheim setzten die Segel und nahmen die zahlreich erschienenen Zuhörer mit auf eine musikalische Weltreise.

«Junge, fahr nie wieder, nie wieder hinaus …» Der Männerchor Pfeffingen verbreitete Fern- und Heimweh.  Foto: Bea Asper
«Junge, fahr nie wieder, nie wieder hinaus …» Der Männerchor Pfeffingen verbreitete Fern- und Heimweh. Foto: Bea Asper

Bea Asper

Schiff ahoi, auf zur musikalischen Weltreise auf hoher See», hiess es am Sonntag in Pfeffingen. Fröhlich stimmten die Männer Otto Grolls Lied an: «Heut geht es an Bord», und eroberten im Sturm die Herzen der Zuschauer. Mit «Junge komm bald wieder» (von Lotar Olias) und «Die Woge rollt» (von H. Lemmermann) ging es in den schönsten Tönen weiter. Und natürlich durfte das irische Volkslied «Farewell» nicht fehlen. Vervollständigt wurde die Metapher der Reise mit «Weit ist das Meer» (von Gus Anton), dem portugisischen Volkslied «Am Strand» und dem Ohrwurm: «Seemann, deine Heimat ist das Meer» (von W. Scharfenberger).

Unverzichtbarer Bestandteil Pfeffingens

Der Männerchor Pfeffingen blickt im 2015 auf sein 70-jähriges Bestehen zurück, lud die Bevölkerung zum Konzert ein und verwöhnte seine Gäste mit einem ausgiebigen Apéro. Mit zahlreichem Erscheinen und anhaltendem Applaus drückten die Zuhörer ihre Begeisterung und Wertschätzung aus. «Unverzichtbar», kommentierte Gemeindepräsidentin Maya Greuter die Arbeit des Männerchors für das Dorf. Jeder Verein leiste einen grossen Beitrag zur Belebung der Gemeinschaft, doch dem Männerchor gebühre ausserordentlichen Dank, führte Greuter gegenüber dem «Wochenblatt» aus. Denn die Freude, welche die singenden Männer den älteren Bewohnern von Pfeffingen machen, wenn sie zum Geburtstag mit Liedern wunderschöne Erinnerungen aufleben lassen, ist jeweils riesig. Der Gemeinderat versuche den Vereinen Unterstützung zu geben mit einem Beitrag bei Anlässen und der Möglichkeit, die Infrastruktur gratis zu nutzen.

Nebst dem Singen für die Jubilare und für die Bewohner im Altersheim gehörten früher noch viele weitere Auftritte im Dorf zu den Programmpunkten des Männerchors. In den besten Zeiten (1963) zählte der Dirigent bei den wöchentlichen Gesangsstunden 26 Aktive, heute seien es 14. «Viele Mitglieder feierten schon den 50. Geburtstag – ihnen verdanken wir, dass wir in dieser schnelllebigen Zeit noch ein aktives Vereinsleben pflegen», sagte Vereinspräsident Casimir Schmeder anerkennend.

Früher wurde das Schwänzen der Gesangsproben gebüsst und bei Austritten eine Entschädigung fällig. «Heutzutage sind wir bei den Absenzen kulanter, da fast jeder auf mehreren Hochzeiten tanzt», meinte Schmeder. Und wie der Männerchor wohl in 70 Jahren aussehen werde? Dann werde wohl das 140-Jahr-Jubiläum gefeiert, der Männerchor Pfeffingen setze weiterhin auf Eigenständigkeit und nicht auf Fusionen. Lebensphasen würden sich ja verändern und mit Zuzügern seien in Pfeffingen die Aussichten für die Vereine nicht schlecht, ihren Mitgliederbestand zu halten oder auszubauen.

Auf der Bühne war inzwischen Heimweh aufgekommen und so steuerte man gesanglich auf hoher See wieder Richtung Pfeffingen. Die Männer stimmten an: «Möwe, flieg in die Heimat».

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