Geheimtipp in der Klus: Das Räbhüsli lädt zum Verweilen ein

Die sonnigen Herbsttage laden zum Ausflug aufs Land ein. Fast ein Geheimtipp ist da die Räbwach, wo sowohl Freunde des Weins als auch Wanderlustige sich verpflegen und etwas über den Wein erfahren können.

Alte Tradition, neuer Fokus:  Während die Rebwache früher zum Schutz der Reben vor Mensch und Tier diente, steht heute das gesellige Beisammensein bei einem guten Wein im Vordergrund. Foto: Milos Mihajlovic
Alte Tradition, neuer Fokus: Während die Rebwache früher zum Schutz der Reben vor Mensch und Tier diente, steht heute das gesellige Beisammensein bei einem guten Wein im Vordergrund. Foto: Milos Mihajlovic

Ganz oben auf der Klus in Aesch. Mit einer unvergesslichen Aussicht aufs Tal. Inmitten der Rebstöcke sitzen Menschen und nippen genüsslich an ihren Weingläsern. Dabei dürfen die bei der Räbwache beliebten Eglifilets und Kürbissuppe nicht fehlen. Das Räbhüsli ist derart winzig, dass es nur für eine halbe Küche reicht – die andere Hälfte steht in Form eines Outdoor-Kochherdes draussen. Es brutzelt und köchelt, es raucht und riecht nach leckeren Speisen. Die Leute lachen und amüsieren sich bei einem Glas Pinot Noir oder Chardonnay. Ein richtiges Happening auf der Klus also. «Früher war jedoch alles anders», verrät Peter Pisan, Winzer, Ex-Präsident der Weinbaugenossenschaft und diesjähriger Beizer vom Räbhüsli. Mit einer Kellnerschürze und einem Serviertablett gerüstet, nimmt er Bestellungen der Gäste entgegen. Dazwischen erzählt er von früher: «Damals, also 1842, wurde das Rebhäuschen gebaut. Davor war es noch eine Baracke. Bis in die 1950er- Jahre wohnte ein Wächter darin, jedoch nur während der Erntezeit. Er bewachte die Reben, damit kein Mensch oder Tier ihnen Schaden zufügt.» Später waren keine Wächter mehr nötig. Die Winzer behielten die Reben auch ohne sie gut im Auge. Nach dem Jahr 2000 jedoch beschloss die Weinbaugenossenschaft, mit Speis und Trank die damalige Wächter-Tradition wieder aufleben zu lassen und den Wein aus der Region den Besuchern näherzubringen, erklärt Pisan. Jedes Jahr startet die Räbwach am Bettag und wiederholt sich jeden Sonntag noch fünf weitere Male.

Gefiederte Gäste im Anflug

Eine kurze Schrecksekunde hatten die Räbwächtler bei ihrer Wache heuer doch noch: «Wir haben einen grossen Starenzug gesichtet. Die Stare hätten einen grossen Teil unserer Reben weggefressen und beschädigt», sagt Pisan. Da die Winzer dieses Jahr jedoch sehr früh dran waren mit der Ernte, gab es für die Vögel nichts mehr zu holen. Apropos Ernte. Jetzt ist es offiziell: Die Weinlese war ein voller Erfolg: Knapp 160 Tonnen brachten die Reben auf die Waage. Und die Zuckerwerte lagen im rekordverdächtigen Bereich. «Ein Grund, anzustossen», bemerkt Peter Pisan und wendet sich den neu ankommenden Gästen zu, um weitere Bestellungen aufzunehmen.

Für Interessierte: Die Räbwach findet nochmals an den kommenden Sonntagen, 14. und 21. Oktober, statt.

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