Frisch vom Biohof
Vom Wochenmarkt zum Tagesgeschäft: In Aesch spannen Bioproduzenten zusammen und bieten ihr Sortiment nun in einem Verkaufslokal an.

An bester Lage, bei der Tramschlaufe, gibt es seit August neu einen Bioladen mit frischem Gemüse, Früchten, Milch, Fleisch, Getreide, Eiern, Brot und Fruchtsäften von Produzenten aus der direkten Umgebung. Hinter der Verkaufstheke steht die Aescher Jungunternehmerin Stefanie Nussbaumer mit einem strahlenden Lachen. Nach einem sensationellen Start mit guter Nachfrage und Kunden, die sich vom Angebot begeistert zeigten, sind die anfänglichen Zweifel, die sie vor der Eröffnung noch plagten, verflogen. «Ich war hin- und hergerissen, ob ich den Schritt wagen soll», räumt sie ein. Der Traum vom eigenen Laden schwebte ihr seit einiger Zeit vor, denn die Kundenkontakte am Wochenmarkt bereiteten ihr immer grosse Freude. Doch das finanzielle Risiko mit dem Schritt in die Selbstständigkeit und die Verpflichtungen gegenüber dem Vermieter liessen sie zaudern. Denn Nussbaumer musste die Kosten für die Eröffnung des Bioladens ohne Starthilfe eines Finanzinstitutes stemmen. Erschwerend kam hinzu, dass ihr von den Beratern aus wirtschaftlicher Sicht zu einem Laden mit regionalen Produkten geraten wurde, ohne die Einschränkung auf das Label Bio. «Mir persönlich liegt aber die nachhaltige Produktionsweise sehr am Herzen, deswegen entschied ich mich dennoch – entgegen den Ratschlägen – für Bio aus der Region», erklärt Stefanie Nussbaumer.
Dass es ihr «Nussbäumli – erntefrischer Bio-Genuss», wie der Laden heisst, nun mitten in Aesch gibt, verdanke sie letztlich der grossartigen Unterstützung ihrer Familie und ihrer Freunde, sagt Nussbaumer. Die Ausstattung des Ladens erfolgte in Eigenleistung. «Mit vereinten Kräften haben wir die praktischen Gemüseablagen und die Theke konstruiert sowie die Regale aufgebaut», sagt sie.
Frisch und nah
Im Zentrum des Angebots steht die biologische Produktion im Einklang mit der Natur und die Frische der angebotenen Produkte. Dank der Nähe zu den Produzenten sieht ihr Konzept vor, dass das Gemüse und die Früchte sowohl am Morgen als auch über den Mittag jeweils direkt in den Laden kommen. «Frischer geht kaum noch», meint ihr Vater Paul Nussbaumer, der den Biohof an der Strasse Richtung Ettingen betreibt. Zu den weiteren Lieferanten zählen Eveline Sprecher, Silvia Büeler und der Schlatthof Wolfwil mit Frischmilch, Joghurts und Quark aus der Hofmolkerei. Ergänzt wird das Sortiment mit Bio-Spezialprodukten, die aus der Schweiz stammen – oder zumindest hier verarbeitet werden. So führt sie Kaffee im Sortiment, der in der Schweiz geröstet worden ist. Diesen kann man auch frisch vor Ort «Probe trinken».