Er zeigt Managern, wie man richtig atmet

Der Pfeffinger Christoph Glaser hat mit einem Buch zum Thema Atemtechniken einen Bestseller gelandet. Jetzt arbeitet er an einem neuen Werk, das langes und gutes Leben verspricht.

Reiste lange durch Indien: Atemexperte und Autor Christoph Glaser. Bild: ZVG

«Atmen – Der Schlüssel zur erfolgreichen und gesunden Führung»: So heisst das im vergangenen Herbst erschienene Buch von Christoph Glaser, und wer den Autor in seiner Wohnung in Pfeffingen trifft, könnte denken: Hier weiss jemand, wie man sich trotz vieler Arbeit Gesundheit und jugendliche Frische bewahrt. Das ist auch kein Wunder, hört man sich die Lebensgeschichte des 52‑Jährigen an: Als Junge spielte Christoph Glaser beim FC Basel, wollte Fussballprofi werden. «Ich hatte immer unglaublich viel Energie. Heute würde man von ADHS sprechen. Der Fussball half mir, diese Energie zu kanalisieren.»

Doch im Alter von 17 Jahren verletzte er sich beim Training schwer an der Wirbelsäule, konnte ein halbes Jahr kaum aufrecht gehen, besuchte Rehas und hatte täglich Schmerzen, die nicht weichen wollten. 1994 kam es in Glasers Leben zur entscheidenden Wendung: Über eine indische Schulkollegin machte er Bekanntschaft mit dem Yogi und Friedensbotschafter Sri Sri Ravi Shankar. Dieser ist international für seine Arbeit im Bereich der Atemtherapie bekannt. «Ich besuchte bei ihm ein Atemseminar. Danach spürte ich, dass sich etwas von innen her löste», erzählt er. Glaser realisierte zusehends, wie ihn die Atemübungen entspannten, und war fasziniert von deren Wirksamkeit. So brach er nach Indien auf, um mehr darüber zu erfahren. Ein halbes Jahr reiste er mit Shankar durchs Land, praktizierte täglich Yoga und liess sich zum Seminarleiter ausbilden.

Auch ein Prinz von Saudi-Arabien vertraute Glaser

Als er mit 25 in die Schweiz zurückkehrte, wusste Christoph Glaser: Er wollte sein Wissen weitergeben. Er begann, Yoga-Stressmanagement in Sportkursen von Universitäten zu unterrichten – etwa an der ETH Zürich, an der Humboldt-Universität in Berlin und in Innsbruck. Eines Tages wurde er sogar nach Saudi-Arabien eingeladen, um dort einem Prinzen, der an Krebs erkrankt war, die Atemtechniken beizubringen. Auf Initiative dieses Prinzen leitete Glaser damals sein erstes Unternehmensseminar bei der Citigroup in Saudi-Arabien. «Da hatte ich zum ersten Mal in meinem ­Leben, abgesehen vom Fussball, das Gefühl: Ich kann etwas.»

In den folgenden Jahren reiste er monatelang um den Globus, um Atemseminare bei grossen internationalen Firmen zu leiten, über 500000 Führungskräfte hat er bisher geschult. Heute ist er CEO des TLEX Institute, das er mitbegründet hat. Dieses lehrt Führungskräften die Atemtechniken und bildet auf der ganzen Welt Seminarleitende aus. Bei einem Seminar für angehende Führungskräfte im Europaparlament lernte Glaser zudem seine Partnerin Maria Lorenz kennen. Lange führten sie, beide sehr beschäftigt, fast eine Fernbeziehung: Sie war viel in Deutschland, er viel in der ganzen Welt unterwegs. «Irgendwann sagten wir: So geht es nicht weiter.» So stieg sie bei seiner Firma TLEX Institute ein und lebt heute mit ihm zusammen in Pfeffingen.

Zusammenarbeit mit Liebscher und Bracht

Sein Buch über die Atemtechniken hat es in der Schweiz und in Deutschland auf die Bestsellerlisten geschafft. Doch die Welt muss nicht lange warten, schreibt Glaser doch bereits an einem neuen Buch. Dabei bleibt er sich thematisch in den Grundzügen treu – der Titel lautet: «Lange gut leben». Im Werk, das er mit dem als Schmerzexperten bekannten Ehepaar Roland Liebscher Bracht und Petra Bracht gemeinsam schreibt, gehe es einerseits um Langlebigkeit, aber eben auch darum, diese Langlebigkeit als etwas Gutes zu erfahren.

Beim Schreiben hilft Christoph Glaser eine Einsicht, die er über die Jahre als Seminarleiter erlangt und weitergegeben hat: «Energiemanagement ist viel wichtiger als Zeitmanagement.» Für ihn bedeutet das: Bevor er schreibt, schaltet er alle digitalen Kanäle auf stumm und macht die Atemübungen, die er so oder so jeden Morgen betreibt, noch inten­siver. «Dabei muss man auch aushalten können, wenn einmal nichts kommt.» Sein neues Buch soll bereits im April erscheinen, allzu viel Zeit bleibt also nicht: «Deshalb muss ich heute weiterschreiben», sagt er lachend und begleitet den Besuch zum Ausgang.

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