Ende einer Erfolgsgeschichte

Zum letzten Mal wird mit «Aida» ein Musical an der Rudolf Steiner Schule Birs-eck von Marie-Louise Lienhard und Johannes Greiner inszeniert. Die vorliegende Begründung der Schulleitung lässt Fragen offen.

Zugriff: Der ägyptische Heerführer Radames (Friedrich Caspar) nimmt die nubische Prinzessin Aida (Giulia Namesnik)
Zugriff: Der ägyptische Heerführer Radames (Friedrich Caspar) nimmt die nubische Prinzessin Aida (Giulia Namesnik)

Das Musical an der Steiner Schule Birseck ist jedes Jahr ein Publikumsmagnet. Begonnen wurde die Tradition von Regisseur Georg Darvas. Später kam die Theaterpädagogin Marie-Louise Lienhard dazu, die seit 2014 alleine Regie führt und zusammen mit Johannes Greiner jeweils die 11. Klasse zu anspruchsvollen Leistungen motivieren konnte. Die Nachricht, dass der Vertrag mit beiden federführenden Künstlern nicht verlängert werde, stiess bei vielen auf Unverständnis.


Gute Rollenaufteilung

Derzeit konzentrieren sich aber die Beteiligten noch auf das 17. Musical seit 2004. Es ist ein Werk von Elton John und dem Texter Tim Rice. Die Handlung orientiert sich an Verdis Oper «Aida», wobei die Rahmenhandlung dem tragischen Ende etwas die Spitze bricht. Die Geschichte der nubischen Prinzessin Aida, in die sich der ägyptische Heerführer Radames verliebt, der wiederum mit der Pharaonentochter Amneris verlobt ist, bietet viel Stoff für Dramatik. So handelt «Aida» von Versklavung, Freiheitswillen, verborgener Liebe, Intrige und Verrat bis hin zur Vollstreckung des Urteils der Götter. Über allem steht die Auferstehungshoffnung der alten Ägypter, die am Schluss obsiegt. Die Hauptrollen sind wie immer mehrfach besetzt, was theaterpädagogisch sehr geschickt ist.


Mangelnde Kommunikation


Thomas Didden, der Schulverwalter der Steiner-Schule Birseck, erklärte, man habe entschieden, nach zwölf Jahren Arbeit mit dem Musical-Team für 2018 ein neues Konzept zu erarbeiten. «Man ist an keinem Theater lebenslänglich engagiert», so Didden. Dass die Schule nicht mehr mit Marie-Louis Lienhard und dem Musiker Johannes Greiner weiterarbeite, habe nichts mit mangelnder Qualität der Produktionen zu tun. Zum neuen Konzept werde sich die Schulleitung «zu gegebener Zeit» äussern.

Obwohl die Begründung der Schulleitung plausibel klingt, ist es befremdlich, dass die Musical-Erfolgsgeschichte anscheinend ohne Not beendet wird. Marie-Louise Lienhard findet den Entscheid der Schule nicht nachvollziehbar. «Ich verstand meinen Auftrag immer als Theaterpädagogin an einer Schule und nicht als Regisseurin an einem Theater», sagt sie, «doch ich hoffe, die Schule weiss, was sie will.» Seltsam ist, dass die Schüler entgegen einer Absprache mit der Regisseurin und dem musikalischen Leiter bei den Montagmorgen-Mitteilungen von der Schulleitung nicht direkt über den Entscheid informiert wurden. Sie erfuhren davon eher zufällig oder tröpfchenweise. Ein Schüler der 10. Klasse sagte gegenüber dem Wochenblatt: «Die Klasse ist sehr enttäuscht.»

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