Eine erfolgreiche Kombination aus Spitzen- und Breitensport

Vor 20 Jahren fusionierten der VBC Aesch und der VBC Pfeffingen zum heutigen Volleyball-Krösus Sm’Aesch Pfeffingen. Der Verein ist aber weit mehr als nur Ligaspitze.

Supercup-Gewinnerinnen: Für das Nationalliga-A-Team von Sm’Aesch Pfeffingen wurde der Traum dieses Jahr Realität.  Foto: ZVG

Supercup-Gewinnerinnen: Für das Nationalliga-A-Team von Sm’Aesch Pfeffingen wurde der Traum dieses Jahr Realität. Foto: ZVG

Der Vorstand (v. l.): Fabio Back, Sabrina Häring, Catherine Hollinger, Simone Sarasin, Monika Meyer, Thomi Kalt, Olivia Fust und Alexandra Böhm.  Foto: ZVG

Der Vorstand (v. l.): Fabio Back, Sabrina Häring, Catherine Hollinger, Simone Sarasin, Monika Meyer, Thomi Kalt, Olivia Fust und Alexandra Böhm. Foto: ZVG

Es war eine Win-win-Situation für beide Seiten», erinnert sich der langjährige Präsident Werner Schmid an die Fusion, die am 27. Januar 2000 den Grundstein für die Erfolgsgeschichte von Sm’Aesch Pfeffingen legte. «Der VBC Pfeffingen brachte den sportlichen Mehrwert vor allem im Erwachsenenbereich mit ein, der VBC Aesch die Infrastruktur, die in Pfeffingen aufgrund der Hallengrösse längst an ihre Grenzen gestossen war.» War Sm’Aesch Pfeffingen zu Beginn noch ein Volleyballverein für Frauen und Männer, konzentrierte sich Werner Schmid immer mehr auf den Frauensport. «Frauenvolleyball ist aus meiner Sicht einfach attraktiver, da es aufgrund der geringeren Power längere und damit spannendere Ballwechsel gibt.» Zudem habe Volleyball bei Frauen im Vergleich zu Basketball, Handball und damals noch Fussball eine grössere Beliebtheit genossen – vor allem in der Region Basel.

Zwischen 2003 und 2005 marschierte Sm’Aesch von der ersten Liga direkt in die Nationalliga A. Spitzenvolleyball im Birseck war geboren, das Dörfchen Pfeffingen auf der nationalen Sportlandkarte angekommen, wobei schon in Zeiten des VBC Erfolge gefeiert werden konnten, präzisiert Schmid. Dem grosszügigen Garagisten war es aber stets wichtig, dass Sm’Aesch nicht nur für Spitzensport, sondern auch als Breitensportverein bekannt ist. Wer «nur» zum Plausch Volleyball spielen wollte, sollte bei Sm’Aesch Pfeffingen genauso Platz haben wie die Profis in der Nationalliga A. Schmid trieb auch die Nachwuchsförderung mit grossem Elan voran. Dort wird der Leistungsgedanke gelebt. Das Ziel vieler Mädchen ist klar: irgendwann in der Nationalliga um Pokale spielen.


Leistungsgedanke in der Academy
Vom Wunsch Schmids, dass auch Hobbysportlerinnen bei Sm’Aesch Platz haben sollen, zehrt der Verein noch heute. Was viele nicht wissen, hinter dem Profiteam, das in einer GmbH ausgegliedert wurde, verfügt Sm’Aesch über einen grossen Breitensportbereich mit gegen 200 Mitgliedern, davon 86 Kinder und Jugendliche. «Für einen fast reinen Frauenverein sind wir im Volleyball schon sehr gross», betont Co-Präsidentin Alexandra Böhm. Sämtliche regionalen Ligen und sämtliche Altersklassen beim Nachwuchs werden abgedeckt. Das Führen von mehreren Teams im Erwachsenenbereich macht es allen möglich, bei Sm’Aesch zu bleiben, auch wenn sie sich betreffend Trainingsumfang und Ambitionen etwas zurücknehmen wollen, stellt Alexandra Böhm klar. «Die Mehrheit der Sm’Aesch-Mitglieder betreibt Breitensport.»


Wieder mehr Schweizerinnen
Zwischen Spitzen- und Breitensport besteht ein erfolgreiches Geben und Nehmen. Madlaina Matter und Co. sind für die Mädchen Vorbilder und beliebte Foto- und Autogrammsujets, während viele Vereinsmitglieder den Spitzensportbetrieb erst ermöglichen, in dem sie an allerlei Stellen mithelfen. Der lokale Sm’Aesch-Nachwuchs hatte es bei wenigen Ausnahmen wie Livia Saladin zuletzt aber schwer, den Sprung ins NLA-Team zu schaffen. Ein Grossteil des Kaders des aktuellen Tabellenführers besteht aus Ausländerinnen.
Die Co-Präsidentin des Profibereichs, Esther Keller, ist sich dessen bewusst.

In Zukunft soll der Anteil an jungen Schweizerinnen und im besten Fall an regionalen Talenten im NLA-Team wieder steigen. Dafür soll die Zusammenarbeit zwischen erster und zweiter Mannschaft (1. Liga) vertieft werden. Keller gibt aber zu bedenken, dass im Grenzraum Basel das Einzugsgebiet für Spitzenvolleyballerinnen kleiner sei als zum Beispiel im Raum Zürich. «Es sind längst nicht alle Schweizer Volleyballerinnen gewillt, den Aufwand, der bei uns betrieben wird, auf sich zu nehmen.» Für Esther Keller ist die lokale Verankerung von Sm’Aesch Pfeffingen aber ein wichtiger Faktor für den sportlichen Erfolg. «Und dafür ist auch der Breitensport essenziell. Sm’Aesch ist Spitzen- und Breitensport.»

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