Doppelte Verkehrsfreude fürs Birseck

Beim «Durchstich» des A18-Zubringers in Aesch wurde am Montag die Deckenplatte eingeschoben. Zudem priorisiert der Bund den Vollanschluss. Er übernimmt bis zu 40 Prozent der Kosten von rund 60 Millionen Franken.

Beim «Durchstich» ist der Deckel drauf: Über diese Deckenplatte wird in Zukunft auch das Tram geleitet.  Foto: Tobias Gfeller
Beim «Durchstich» ist der Deckel drauf: Über diese Deckenplatte wird in Zukunft auch das Tram geleitet. Foto: Tobias Gfeller

Gemeindepräsidentin Marianne Hollinger (FDP) ist geradezu euphorisch. «Das ist wie Weihnachten und Ostern zusammen. Während Jahrzehnten haben wir auf den Vollanschluss gehofft und jetzt ist es sogar möglich, dass wir Ende kommenden Jahres den Spatenstich feiern.» Der Vollanschluss sei die Verkehrslösung, die Aesch und das ganze Birseck so dringend bräuchten. Nun muss nur noch der Landrat den kantonalen Anteil des Baukredits von rund 36 Millionen Franken genehmigen. Hollinger ist guter Dinge, dass auch dies klappen wird. Auch beim Kanton Baselland, unter dessen Obhut der Vollanschluss läuft, herrscht grosse Zufriedenheit ob der positiven Nachricht aus Bern. «Das ist für uns und das Projekt ein grosser Erfolg. Nicht zuletzt finanziell, weil der Bund nun bis zu 40 Prozent der Kosten von rund 60 Millionen Franken übernimmt», freut sich Kantonsingenieur Drangu Sehu.

Nachdem das Bundesamt für Raumentwicklung den Vollanschluss zuerst aus dem Agglomerations-Programm entfernt hatte, wurde es nun als sogenanntes A-Projekt wieder aufgenommen. Drangu Sehu ist allen Beteiligten für den geleisteten Effort dankbar. «Letztlich war es ein verkehrstechnischer Beschluss. Mit dem Vollanschluss Aesch wird die derzeitige Situation beim heute regelmässig überlasteten Anschluss Reinach Süd entschärft und der Verkehrsfluss verbessert. Ein Projekt dieser Grösse wird immer auch von politischen Überlegungen geprägt.»

Keine Garantie für Zubringer Dornach

Vom Vollanschluss profitieren will auch Dornach. Mittels Zubringer soll das Zentrum von Dornachbrugg von den stetig zunehmenden Verkehrsströmen entlastet werden, indem der Verkehr direkt zum Vollanschluss geleitet wird. Zudem sollen künftig die Industrie- und Entwicklungsgebiete von Dornach und Aesch mit einer Birsbrücke via Vollanschluss direkt an die H18 angeschlossen werden. Damit werden die Wohngebiete vom Pendler- und vom Schwerverkehr entlastet. Der Vollanschluss wird deswegen auch in Dornach sehnlichst erwartet. Doch fix ist da noch nichts, stellt Sehu klar. Er könne zum jetzigen Zeitpunkt zum Zubringer Aesch/Dornach aber noch wenig Konkretes sagen. «Dieses Projekt kann erst jetzt, nachdem klar ist, dass der Vollanschluss kommt, weiterverfolgt werden.» Mit anderen Worten: Ohne Vollanschluss gibt es keinen Zubringer Aesch/Dornach. Das bedeute aber nicht, dass der Zubringer in jedem Fall realisiert wird. Es bestehe keine direkte Abhängigkeit und auch betreffend Birsbrücke sei der Stand der Dinge noch offen, betont der Kantonsingenieur.

«Durchstich» im Fahrplan

Für die Autofahrer in Aesch herrscht trotz der Unklarheit in Dornach zurzeit Feststimmung. Beim «Durchstich» ist wortwörtlich der Deckel drauf. Die zwischen 68 und 76 Zentimeter dicke Deckenplatte, über die künftig unter anderem das Tram führen wird, wurde am Montag unter den neugierigen Augen vieler Interessierter mittels Hydraulikpressen eingeschoben. Nachdem es zu Beginn wegen einer Einsprache gegen die Bauauftragsvergabe Verzögerungen gegeben hat, läuft nun gemäss Drangu Sehu alles nach Plan. Die Inbetriebnahme ist auf Ende 2020 vorgesehen.

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