Die Theatergruppe Aesch geht auswärts fremd

Mit einer Freilichtaufführung auf dem Klushof meldet sich die Theatergruppe Aesch nach zwei Jahren ohne Produktion zurück.

«Zoff im Paradies»: Die Vorfreude ist bei den Theatermachenden deutlich zu spüren. Foto: Tobias Gfeller
«Zoff im Paradies»: Die Vorfreude ist bei den Theatermachenden deutlich zu spüren. Foto: Tobias Gfeller

Nach 24 Produktionen mit einem Dach über dem Kopf – die meisten davon im Pfarreiheim – zieht es die Theatergruppe Aesch nach draussen unter den freien Himmel. Vom 31. August bis zum 4. September plant die Gruppe fünf Vorstellungen auf dem Klushof. Es soll die erste Produktion nach zwei pandemiebedingten Absagen werden. Zwar schwirrte die Idee einer Freilichtaufführung schon lange im Kopf der Verantwortlichen herum, doch konkret wird es dieses Jahr primär wegen Corona. «Wir hoffen schon, dass draussen eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, dass wir die Vorstellungen auch durchführen können», sagt Alex Gutzwiller, Präsident der Theatergruppe.

Beim Fototermin mit dem Organisationskomitee vor Ort sind die aufgestaute Energie und die Vorfreude bereits zu spüren. «Wir sind alle gierig darauf. Zwei Jahre sind eine lange Zeit», meint stellvertretend für alle Vizepräsidentin und Regisseurin Evelyne Spring. Die Komödie «Zoff im Paradies» von Beatrice Lanz wollte die Theatergruppe bereits im vergangenen Jahr aufführen. Doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Die Rollenvergabe ist die gleiche wie letztes Jahr, betont Spring.

Mit elf Personen ist das Ensemble ungewöhnlich gross. «Eine Herausforderung», lacht Edith Hänggi, die Evelyne Spring als Co-Regisseurin unterstützt und selber mitspielt. Das Spielen unter freiem Himmel sei aber noch die grössere Herausforderung, biete aber auch neue Chancen, in dem die Atmosphäre auf dem grossen Hofvorplatz eine spezielle Wirkung entfalten kann.

Eine besondere Herausforderung wird die Produktion für Jürg Schaufelberger, der als Techniker dafür verantwortlich ist, dass Ton und Licht stimmen. «Draussen sind ganz andere Einstellungen und wohl auch Materialien notwendig als bei einer Produktion drinnen.»

Per Shuttle-Bus zum Theater

Das Schauspielensemble wird zum ersten Mal mit Mikrofonen spielen. Lange Zeit, sich an die Atmosphäre und die neue Ausstattung zu gewöhnen, gibt es aber nicht. Nur gerade eine Probe findet auf der richtigen Bühne mit Kulisse auf dem Klushof statt. Zuvor wird drinnen geprobt. Barbara Koellreuter, Inhaberin des Klushofs, kann das Areal nicht schon tagelang vorher zur Verfügung stellen, weil sie noch andere Veranstaltungen zu organisieren hat. Sie freut sich aber besonders auf die Theatergruppe Aesch. «Wir hatten schon viele Veranstaltungen hier, aber noch nie eine Theaterproduktion. Das wird toll, davon bin ich überzeugt.»

Nicht nur die kurze Akklimatisationszeit ist eine neue Herausforderung, sondern auch die Möglichkeit von Wind und Wetter. «Es kann auch fünf Tage regnen», sagt Alex Gutzwiller in Richtung seiner Kolleginnen und Kollegen. Die Reaktion dieser fällt gelassen aus. «Einmal soll es wirklich regnen, damit ich in Gummistiefeln und mit Regenschirm spielen kann», strahlt Edith Hänggi.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer sitzen auf einer extra aufgestellten Tribüne permanent im Trockenen. Für das Publikum wird es zudem aus dem Dorfzentrum einen Shuttle-Bus geben, damit nicht alle mit dem Auto kommen müssen und sie nach der Vorstellung auch gebührend anstossen können.

Intensive Sponsorensuche

Mit der Freilichtaufführung wagt die Theatergruppe Aesch einen Sprung in neue Dimensionen – auch finanziell. «Die Kosten dafür übersteigen die Kosten einer Indoor-Produktion um ein Vielfaches», rechnet Alex Gutzwiller vor. Realisierbar wird die Produktion nur, wenn sich dafür genügend Sponsoren finden lassen. Mit der Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen konnte die Theatergruppe bereits einen Hauptsponsor finden. Mit den Proben soll Mitte März nach den Fasnachtsferien begonnen werden.

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