Die nächste Stufe in der Altersbetreuung

Das Alterszentrum «Im Brüel» in Aesch soll einen Neubau für betreutes Wohnen erhalten. Bis Ende November läuft dafür der Architekturwettbewerb.

Sind vom guten Standort des Neubaus überzeugt: Stiftungsratspräsident Heiner 
Gammeter (l.) und Geschäftsführer Martin Vecchi.

Sind vom guten Standort des Neubaus überzeugt: Stiftungsratspräsident Heiner Gammeter (l.) und Geschäftsführer Martin Vecchi.

Anstelle des alten Pfarrhauses: Hier soll das Neubauprojekt entstehen. 
Fotos: Tobias Gfeller

Anstelle des alten Pfarrhauses: Hier soll das Neubauprojekt entstehen. Fotos: Tobias Gfeller

Das Alterszentrum «Im Brüel» an der Pfeffingerstrasse ist in die Jahre gekommen. Die beiden Gebäude mit Jahrgang 1967 und 1995 haben Sanierungsbedarf in der Infrastruktur, aber auch mit Blick auf bestehende und neue Sicherheits­vorschriften. Aber auch in Sachen Bedürfnisse gibt es Potenzial. Auf der benachbarten Parzelle 599, auf der heute das ehemalige Pfarrhaus steht, soll ein Neubau für betreutes Wohnen entstehen. Dafür gab der Stiftungsrat einen Architekturwettbewerb in Auftrag, der Ende November abgeschlossen sein wird. Das Siegerprojekt wird Ende Januar oder Anfang Februar vorgestellt. Die Stiftung Alterszentrum «Im Brüel» Aesch Pfeffingen kauft dafür die Parzelle der Einwohnergemeinde Aesch ab.

Gemäss Martin Vecchi, Geschäftsführer des Alterszentrums, ist das Bedürfnis nach betreutem Wohnen in der Bevölkerung gross. «Die Betreuung im Alter ist heute vielschichtiger als früher. Es gibt mehr Stufen. Menschen möchten möglichst lange zu Hause eigenständig wohnen.» Das betreute Wohnen ist eine der letzten Stufen vor dem Einzug in ein Alters- und Pflegeheim, in dem vorwiegend pflegebedürftige Menschen leben. Betreutes Wohnen kombiniere Sicherheit, in dem jederzeit eine Pflegefachkraft innert kürzester Zeit vor Ort sein kann, und Selbst- und Eigenständigkeit. Heutige Technologien machen es möglich, dass ein Alarm ausgelöst wird, sobald eine Person stürzt, ohne dass diese selber den Alarmknopf betätigen muss.

Die Lage mit direkter Anbindung an das bestehende Alterszentrum sei dafür ideal, weil so alles aus einer Hand gehen könne, erklärt Stiftungsratspräsident Heiner Gammeter, der auch Delegierter der Gemeinde Aesch im Stiftungsrat ist. Das Betreuungs- und Pflegeangebot könne man sich stufenmässig selber zusammenstellen. «Von der Entlastung zur Unterstützung zur Pflege bis hin zur Demenzpflege – wer selbstbestimmt leben will und kann, bleibt so in der eigenen Wohnung bis zum Lebensende», beschreibt Gammeter.

Bis zu 30 Millionen Franken

Aktuell ist dieses Konzept des betreuten Wohnens im Alterszentrum «Im Brüel» mit 126 Pflegebetten und einem Tageszentrum nicht möglich. Deshalb brauche es den Neubau. Doch dabei wird es nicht bleiben. Aufgrund des Zustandes des Alters- und Pflegeheims wird auch eine Sanierung der beiden Baukörper und, wenn möglich, eine Aufstockung in Angriff genommen. Noch immer hat das «Im Brüel» 48 Betten in Zweibettzimmern, was nicht mehr zeitgemäss sei. Mit der Erweiterung des Bestandes soll dies behoben werden. Martin Vecchi und Heiner Gammeter rechnen mit Gesamtkosten von rund 30 Millionen Franken bis zum vollständigen Projektabschluss 2030. Es komme jedoch auf die Vorschläge aus dem Architekturwettbewerb an, ob und wie die Visionen realisiert werden können. Klar ist nur, dass sich Aesch und Pfeffingen als Trägergemeinden nur im Bereich des Alters- und Pflegeheims finanziell beteiligen werden. Die Stiftung wird deshalb für den Neubau selber aufkommen und zusammen mit Banken die Finanzierung sicherstellen.

Ort der Begegnung für verschiedene Generationen

Auf Wunsch der Gemeinde Aesch soll auch ein Doppelkindergarten Bestandteil der baulichen Entwicklung sein. Der bestehende Kindergarten Brüel am Brüelweg wird aufgehoben. Der Gedanke, dass verschiedene Generationen an einem Ort zusammenkommen, begeistert Heiner Gammeter.

Mit der baulichen Erweiterung soll zusätzlich der Aussenraum aufgewertet werden. Die Verantwortlichen sind überzeugt, dass der Standort zwischen Pfeffingerstrasse und dem Brüelweg für das Alterszentrum ideal ist: «Wir befinden uns hier sehr nahe vom Dorfzentrum und sind gut erschlossen», unterstreicht Geschäftsführer Martin Vecchi.

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