Die Fasnacht kämpft mit dem Fachkräftemangel

Das Aescher Dorfzentrum stand am Sonntag­nachmittag ganz im Zeichen des Fasnachtsumzugs. Die lokalen Themen dominierten.

Räppli tanzten durch den Wind: Die «Baby Sitter Waggis» aus Aesch deckten die Zuschauenden am Strassenrand ordentlich ein. Fotos: Juri Junkov

Räppli tanzten durch den Wind: Die «Baby Sitter Waggis» aus Aesch deckten die Zuschauenden am Strassenrand ordentlich ein. Fotos: Juri Junkov

Stammgäste aus Pfeffingen: Die Pfluumä Pfupfer dürfen 
an der Aescher Fasnacht nicht fehlen.

Stammgäste aus Pfeffingen: Die Pfluumä Pfupfer dürfen an der Aescher Fasnacht nicht fehlen.

Auf der «Birsmarck»: «Die Verdreide» auf ihrem Schiff. Die als Piraten kostümierte Clique
spielte die geplante Birsquerung zwischen Dornach und Aesch als Sujet aus.

Auf der «Birsmarck»: «Die Verdreide» auf ihrem Schiff. Die als Piraten kostümierte Clique spielte die geplante Birsquerung zwischen Dornach und Aesch als Sujet aus.

Die Frau gibt den Ton an: die Aescher
Guggenmusik «Birspfupfer».

Die Frau gibt den Ton an: die Aescher Guggenmusik «Birspfupfer».

Flight canceled: «D’Schlitzohre» thematisierten mit ihrem Sujet die zahlreichen Flugausfälle am Euroairport – unter anderem wegen Bombendrohungen und IT-Pannen.

Flight canceled: «D’Schlitzohre» thematisierten mit ihrem Sujet die zahlreichen Flugausfälle am Euroairport – unter anderem wegen Bombendrohungen und IT-Pannen.

Aufgesattelt: Neben Guggen und Wagen waren auch kleinere Gruppen unterwegs.

Aufgesattelt: Neben Guggen und Wagen waren auch kleinere Gruppen unterwegs.

Mit einem kräftigen Böller setzte sich der Aescher Fasnachtsumzug am Sonntag pünktlich um 14 Uhr in Bewegung. Die erste Formation «Die Antygge» aus dem Jahr 1969 setzte auf historisch anmutende Fastnachtskostüme und klassische Piccolo-Klänge. Damit zeigte die Aescher Fasnacht gleich, dass sie auch die leiseren Töne kennt, obschon danach das laute Treiben losging: Mit einem monströsen Gefährt fuhr die ­Aescher Wagenclique «Ratzeputzer» vor, die in diesem Jahr ihr 30‑jähriges Bestehen feiert – dazu gab es natürlich für das Publikum am Strassenrand die ersten Däfeli und Räppliregen.

Brände und ihre Ursachen

Ein beliebtes Thema war etwa die neue Regionalfeuerwehr Birs, die sich aus den Brandbekämpfern in Arlesheim, Duggingen, Reinach und Klus zu ebendiesem Verbund zusammengeschlossen hat. Die «Baby Sitter Waggis» aus Aesch fuhren mit einem entsprechend rotfarbenen Wagen vor. Darauf war etwa zu lesen: «Aber nit in jedem Fall isch d Füürweer Birs die richtig Waal. Wenns bi oich unde ume brenne duet, wär e Bsuech bi eurem Doggter guet.» Und ein anderer Wagen ahmte das Horn der Feuerwehr so authentisch nach, dass mancher Zuschauer unsicher war, ob vielleicht nicht doch etwas Ernstes passiert war.

Für Guggensound bester Qualität sorgten bald die «Birspfupfer Aesch» und auch die Jugendgugge «Graffitti Spukker» aus Reinach heizte die Stimmung an. «D’Schlitzohre» widmeten sich dem Thema Basler Flughafen: «Bombedrohige, IT-Panne, kei Flugzüg startet z Basel über de Tanne. Mir finde das dr Wahn und fahre dorum mit der Bahn.» Mit dem Thema Birsquerung beschäftigten sich «Die Verdreide» aus Aesch. Sie kamen mit einem Wagen in Form eines Piratenschiffs vorgefahren und hatten zu ihrem Thema ganze Verse kreiert: «Wottsch du vo Aesch uf Dornach go, du hesch es sicher mitbecho: Und au dy Wäg für wiider zrugg, füert dy ganz klar über e Brugg!» Angespielt auf den Rauswurf von Andreas Steiger aus den Familiengärten war auch ein obdachloser Schmetterling unterwegs – auf der Suche nach einem neuen Zuhause verteilte er Blumensamen.

Nachwuchs aus Deutschland

Das Sujet der Aescher Fasnacht 2025, «30 Joor Chinder-Fasnacht», setzte den Fokus auf den Nachwuchs. Doch genau an diesem mangle es, wie bei «Die Beschränkte» zu vernehmen war: «Will d Aescher sälber an dr Fasnacht nümme wänn brilliere, sin au mir scho bi de Dütsche go Zuewachs rekrutiere». Tatsächlich war das Besucheraufkommen am Umzug gross und die Stimmung gut. Trotzdem steht auch die Aescher Fasnacht vor der Herausforderung, durch Zuwachs den Brauch in der Zukunft zu erhalten. Doch Fasnächtler helfen sich bekanntlich gegenseitig aus – auch aus Basel waren dieses Jahr wieder einige Formationen unterwegs.

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