Campen in der Agglo: Das Aescher Angebot wird rege genutzt

Seit der Corona-Pandemie hat der Run auf Campingferien zugenommen. Die Gemeinde Aesch reagierte auf den Trend und er­öffnete vergangenes Jahr einen Wohnmobil­­­- stellplatz.

Beliebt: Die Wohnmobilstellplätze in Aesch beim Trailcenter sind beliebt. Nur selten, wie hier im Bild, stehen keine Camper auf den Parkplätzen.Foto: Nicolas Blust

Bereits seit Oktober 2022 besitzt die Gemeinde Aesch mit dem Trailcenter einen Parcours für Mountainbike-Fans jeglicher Erfahrungsstufe. Im Mai 2023 ­wurde das Angebot durch fünf Wohnmobilstellplätze erweitert. In Zusammenarbeit mit Baselland Tourismus soll das Freizeitangebot in Aesch erweitert ­werden, indem Gäste auf der Durchreise abgefangen werden und gleichzeitig ein zusätzlicher Ausgangspunkt für Rundwanderungen geschaffen wird.

Bislang scheinen die Buchungen stetig zu wachsen. Innerhalb des vergangenen Jahres konnte die Gemeinde daher 160 Buchungen verzeichnen. Dies stimmt Roman Cueni, Leiter der Gemeindeverwaltung Aesch, zuversichtlich und lässt erwarten, dass sich die Auslagen innert der nächsten drei Jahre amortisieren werden. Die Kosten zur Einrichtung des Campings mit seiner digitalen Infrastruktur belaufen sich auf ungefähr 10000 Franken, die von der Gemeinde Aesch übernommen wurden.

Kooperation mit Rolf Jermann

Der Camingplatz ist eine Kooperation der Gemeinde Aesch mit Rolf Jermann, der das Stellplatzverzeichnis «Wohnmobilland Schweiz» betreibt. Hier werden die verschiedenen Stellplätze mit laufend aktualisierten Bildern und Informa­tionen inseriert und für die Camping-Community abrufbar gemacht.

Ziel der Gemeinde ist dabei besonders die Förderung des mehrtägigen Tourismus, des Wandertourismus und die ­Stärkung der lokalen Betriebe.

So vielfältig wie seine Besucher ist auch die Nutzung des Angebots. Während laut Cueni sogar einige Aescher Einwohnerinnen und Einwohner im Anschluss an ihre Ferien eine Abschlussnacht auf dem Camping auf dem Löhrenacker einlegten, verzeichnet der Stellplatz Besuchende aus verschiedenen Kantonen und dem Ausland. Darunter befinden sich sowohl Wandergäste als auch Angehörige auf Verwandtenbesuch. Den grössten Teil der Stellplatzbuchungen bilden jedoch Gäste auf der Durchreise und knapp einen Viertel aller Buchungen machen die Besucher des Trailcenters aus.

Die Buchung des Campingplatzes ­erfolgt durch das Scannen eines QR-Codes auf «Parkn’Sleep», einer App für digitales Einchecken an Stellplätzen. Dort können sich sowohl Gastgeber als auch Gäste anmelden. Für Gäste ist dazu nur eine Registration und das Hinterlegen einer Kreditkarte erforderlich. Die Abbuchung erfolgt bei der Buchung automatisch, womit der Aufwand sowohl für die Gäste als auch für die Betreiber der Stellplätze minimiert wird. Durch die digitale Buchung bedarf der Campingplatz auch keines dauerhaften Rezeptionsbetriebs. Dadurch werden weiter auch die Betriebskosten für die Gemeinde möglichst gering gehalten.

Im Gegensatz zu einigen anderen Stellplätzen in der Schweiz ist es auf dem ­Löhrenacker auch möglich, vorab zu reservieren. Die maximale Reservationsdauer beläuft sich auf zwei Nächte, ­welche aber jederzeit verlängert werden darf. Die Absicht dahinter ist für die Gemeinde, Langzeitaufenthalte möglichst zu vermeiden, sodass regelmässig Plätze für Gäste auf der Durchreise frei werden.

«Angenehme Klientel» hält den Aufwand für die Gemeinde klein

Cueni betont jedoch, dass der geringe Betriebsaufwand nicht nur der In­frastruktur, sondern gleichermassen der  sehr «angenehmen Klientel» zu ­verdanken sei. Bislang habe die ­Gemeinde auf dem Stellplatz nämlich keine Fälle von Littering verzeichnet, da die Campinggäste stets bemüht seien, den Abfall sachgemäss zu entsorgen. ­Alles in allem komme das Angebot sehr gut an und Aesch blickt optimistisch auf die Zukunft der Campingplätze.

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