Birsecker Winzer öffnen ihre Weinkeller

Dieses Wochenende findet der schweizweite Tag der offenen Weinkeller statt. Von den neun sich präsentierenden Weingütern im Baselbiet liegen vier im Birseck. Die Weine haben viel Potenzial.

Zum Wohl miteinander: Michael Huber, Nicolas Dolder, Monika Fanti und Ulrich Bänninger (v. l.) freuen sich darauf, mit vielen Besuchern auf den Baselbieter Wein anzustossen.
Zum Wohl miteinander: Michael Huber, Nicolas Dolder, Monika Fanti und Ulrich Bänninger (v. l.) freuen sich darauf, mit vielen Besuchern auf den Baselbieter Wein anzustossen.

Über 230 Winzer aus der ganzen Deutschschweiz und der Gast-Weinregion Bodensee laden am Wochenende zum Besuch ihrer Rebberge und Weinkeller. Mit rund 120 Hektaren Rebland sind Basel-Landschaft und Basel-Stadt das meistunterschätzte Weingebiet der Schweiz. Das umso mehr, als die hiesigen Weine nach Aussage von Ulrich Bänninger von Tschäpperliweine in der Rangierung der Qualitätsweine im Verhältnis zur Fläche an der Spitze liegen. Nur schon ein Blick auf die einschlägigen Webseiten genügt, um zu sehen, dass regelmässig Weine aus dem Birseck ausgezeichnet werden. Am kommenden Samstag und Sonntag können sich Freunde eines guten Tropfens in den Rebbergen und Weinkellern ein Bild von der Qualität der Birsecker Weine machen. Man darf Weine degustieren, sich kulinarisch verwöhnen lassen und auch Rebberge oder Keller besichtigen. Der Tag ist eingebettet in die Aktion «Ab ufs Land» des Bauernverbandes Beider Basel (BVBB).


Wieder ein guter Jahrgang

Alle Winzerinnen und Winzer loben den Jahrgang 2015. Es war ein trockenes Jahr, das für die Bewirtschaftung unproblematisch war. Wieder ist es auch für den Wein ein guter Jahrgang. «Quantitativ wie qualitativ präsentieren sich die Weine sehr gut», sagt Thomas Löliger des Labels Quergut in Arlesheim. Monika Fanti, Nicolas Dolder von der Domaine Nussbaumer, Ulrich Bänninger von Tschäpperliweine sowie Thomas Löliger, Michael Huber und Cécile Bühlmann von Quergut sehen sich als Mitbewerber am Markt, aber nicht als Konkurrenten. «Wir liegen im Medaillenspiegel weit vorne und können neunzig Prozent der Weine innerhalb des Kantons verkaufen», sagt Monika Fanti. Nicola Dolder sieht es ähnlich: «Wir arbeiten zusammen; wenn es uns gut geht, hilft es allen.»
Ulrich Bänninger sieht dagegen auch, dass die Marktsituation schwieriger geworden ist. «Vor allem der Blauburgunder liegt nicht mehr so im Trend», sagt er. Er sieht jedoch in der Zusammenarbeit der Winzer eine Chance, die Region als Ganzes besser zu vermarkten. Jeder Betrieb hat seine Spezialitäten. Monika Fanti weist auf «ilFANTIno», eine Assemblage im Barrique, sowie auf das «MySEELEdröpfli», einen Sauvignon blanc, hin. Aus der Domaine Nussbaumer kommen etwa ein Gewürztraminer, ein Cabernet Jura und eine Cuvée Spéciale aus Pinot Noir und Cabernet. Das Tschäpperligut produziert einen Rheinriesling und verkauft nun den Hommage (Barrique) 2013. Von Quergut in Arlesheim kommen aus dem Rebberg beim Steinbruch unter anderem ein Cabernet Jura, ein Johanniter und ein Schaumwein, aus dem Schlossberg ein Rosé und ein Pinot Gris.


Baselbieter Weine ein Geheimtipp

Gerade weil die Anbaufläche im Kanton so klein ist, wird der Wein aus dem Baselbiet noch nicht gebührend wahrgenommen. Darin sind sich alle Produzenten einig. Thomas Löliger sagt: «Die Weine sind besser als ihr Ruf. Ich erhalte viele positive Rückmeldungen von Menschen, die sich noch an die Landweine von früher erinnern.» Für Monika Fanti ist das Entwicklungspotenzial der regionalen Weine noch lange nicht ausgeschöpft. Vor allem in der gemeinsamen Werbung sei noch vieles zu tun.


Offene Weinkeller: Orte und Zeiten

Weinbau Fanti, Mittlerer Rebbergweg 1, Aesch: 1. Mai, 11 bis 18 Uhr; Domaine Nussbaumer AG, Klusstrasse 177, Aesch, 30. April, 9 bis 18 Uhr; 1. Mai, 11 bis 18 Uhr; Tschäpperliweine, Im Tschäpperi 92, Aesch, 30. April/1. Mai, 11 bis 17 Uhr; Quergut, Rebberg im Steinbruch, Arlesheim, 1. Mai, 11 bis 16 Uhr.

<link http: www.offeneweinkeller.ch external-link-new-window>www.offeneweinkeller.ch
<link http: www.abufsland.ch external-link-new-window>www.abufsland.ch

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