Ausflug in die Jazz-Metropolen

Im Kulturkalender von Aesch hat die Jazz Night seit Jahren ihren festen Platz. Auch dieses Mal fanden sich viele Jazzfans aus der Region in der Löhren-ackerhalle ein.

Hatte das Publikum schnell auf seiner Seite: Ray Fein (l.) im Zusammenspiel mit seinen Musikerkollegen.  Foto: Thomas Immoos
Hatte das Publikum schnell auf seiner Seite: Ray Fein (l.) im Zusammenspiel mit seinen Musikerkollegen. Foto: Thomas Immoos

Thomas Immoos

In der Mehrzweckhalle hat der Jazzclub Aesch-Pfeffingen unter der Leitung von Peter Ducret zum 29. Mal für ein passendes Ambiente und ein vielfältiges Programm gesorgt, sodass sich Musiker wie Publikum fast wie in einem Jazzkeller fühlen konnten. Den Auftakt machte, auch dies eine Tradition des Anlasses, der Musikernachwuchs. Neun Musizierende der Musikschule Aesch-Pfeffingen, unter der Leitung von Musiklehrer Andreas Kirsch-ner, zeigten als Formation No Limits ihr Können.

Es handelt sich dabei um eine Nachfolge-Formation der Jazz Kids, die mehrmals an der Jazz Night zu hören gewesen war. Dabei spielten die Jugendlichen ausgesprochen versiert Musik, «die sie eigentlich selber kaum hören», wie Kirschner ausführte. Die musikalische Palette war breit, umfasste Bossa Nova ebenso wie Blues, Chicago und Cool. Besonders beeindruckend waren die Soli an Trompete, Schlagzeug oder Keyboard. Hier wachse der Jazz-Nachwuchs heran, hiess es in der Vorankündigung im Programm.

Begeistert mitmachendes Publikum
Die Moderation der eigentlichen Jazznacht übernahm Ray Fein, bekannt unter anderem aus dem Duo Che & Ray (und als ehemaliger Fernsehmoderator). Seine Begeisterung übertrug sich innert Sekunden auf das Publikum, als seine Finger zu Boogie-Woogie über die Finger flogen. Unter dem Titel «Ray Fein and Friends» spielten nach und nach – und in unterschiedlicher Zusammensetzung – mehrere Jazzmusiker und eine Jazzmusikerin. Das Publikum lauschte, nein, es machte mit, wippte mit den Füssen, bewegte rhythmisch den Oberkörper oder klatschte phasenweise im Takt mit. Und natürlich belohnten die Zuhörerinnen und Zuhörer die grandiosen Soli jeweils mit kräftigem Szenenapplaus.

Musikalisch wurde das Publikum in einige Jazz-Metropolen wie St. Louis oder Chicago entführt. Hochkarätige Musiker boten Jazz, Rhythm ’n’ Blues sowie Blues vom Feinsten. Das Chris-Conz-Trio begeisterte ebenso wie Walter Baumgartner (Blues harp), Richard Köchli als Gitarrist und Sänger, Duke Seidmann am Saxofon. Als einzige Frau auf der Bühne trat Yvonne Moore auf, die mit ihrer unverwechselbaren Stimme mit Bluessongs das Publikum mitriss. An einer Jazz Night ist es gern gesehen und gehört, wenn das Publikum mitmacht. Fein ermunterte die Gäste, an der passenden Stelle ein rhythmisches «Yeah!» in den Saal zu schreien. Er erlaubte den Baslern aber, stattdessen auch «Jo!» zu rufen.

JAP-Note für Franco Gaspare
Die Jazz Night war der letzte Anlass in der alten Löhrenackerhalle, die einer umfassenden Sanierung unterzogen wird. Organisator Peter Ducret hofft, auch im kommenden Jahr Anfang Mai zur nächsten Jazz Night einladen zu können.
In Abwesenheit wurde an diesem Abend auch der Gründer der Jazz Night, Franco Gaspare, mit der JAP-Note geehrt, eine Auszeichnung, die in den vergangenen Jahren schon einige Persönlichkeiten wegen ihrer «besonderen Verdienste für den Jazz» erhalten haben.

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