Zum Abschied gab’s stehenden Applaus

Letztmals stand Susanne Koch Hauser vor der Gemeindeversammlung. Nach 27 Jahren an der Spitze ist sie nicht mehr zur Wiederwahl angetreten.

Bedankt sich: Vizepräsident Dieter Christ überreichte Susanne Koch Hauser zu ihrem Abschied einen Blumenstrauss. Foto: Thomas Immoos

Reich befrachtet war die Traktandenliste der Gemeindeversammlung von Erschwil. Allerdings wurden diese zügig abgewickelt. Alle Geschäfte fanden einhellige Zustimmung. Und nach einer guten Stunde konnten die Anwesenden sich vor dem Schulhaus beim Abschiedsapéro ihrer Gemeindepräsidentin Susanne Koch Hauser für ihren 27-jährigen Einsatz an der Spitze der Gemeinde danken. Das hatten sie zuvor schon am Ende der Gmeini getan, als sie sich zum Schluss von ihren Sitzen erhoben und mit langem Applaus das Wirken Kochs würdigten.

Gemeinderat Dieter Christ stellte die Rechnung 2024 vor. Diese schliesst mit einem Überschuss von knapp 154000 Franken ab. Damit liegt man auch besser als das Budget, das einen Aufwandüberschuss von 42000 Franken vorgesehen hatte. Als Gründe für den besseren Abschluss nannte Christ höhere Steuereinnahmen, vor allem bei den Sonder-steuern, etwa bei den besonders hohen Erträgen bei der Kapitalabfindungssteuer. Der Selbstfinanzierungsgrad (SFG) liegt bei 88,8 Prozent. Nach zwei Jahren mit einem SFG von 501 und 220 Prozent sei dies verkraftbar. Pro Kopf liegt die Verschuldung bei gut 327 Franken. «Dies ist einer der tiefsten in der Region», stellte Christ dazu fest. Insgesamt investierte die Gemeinde im vergangenen Jahr rund 566000 Franken. Zusammenfassend hielt er fest: «Die Gemeindefinanzen sind gesund.»

Im Weiteren passte die Gmeini das Besoldungsregulativ und die Grundeigentümerbeiträge an. Auch die Ressorts im Gemeinderat wurden für die Legislaturperiode 2025 bis 2029 neu festgelegt. Nachfolgerin von Susanne Koch als Gemeindepräsidentin wird Wally Allemann, in den Gemeinderat rückt Lilian Borer nach.

Schulhaus Beinwil bleibt als Reserve

Genehmigt wurde, wie die anderen Traktanden auch, der Schulvertrag mit Beinwil. Ab dem Schuljahr 2025/26 werden die Kindergarten- und Primarschülerinnen und -schüler in Erschwil unterrichtet. Das Schulhaus von Beinwil soll als Reserve behalten werden, für den Fall, dass die Schülerzahlen in beiden Gemeinden wieder ansteigen sollten. Zustimmung fand auch die Statutenrevision der Sozialregion Thierstein. Neu ist insbesondere, dass es für Statutenänderungen künftig eine Zwei-Drittels-Mehrheit der zwölf beteiligten Gemeinden braucht.

Am Ende der Versammlung dankte Susanne Koch Hauser der Bevölkerung für das ihr während 27 Jahren entgegengebrachte Vertrauen. «Ich habe das Gemeindepräsidium mit viel Herzblut ausgeübt. Es ist der spannendste Job, den man sich vorstellen kann», der ihr stets viel Freude bereitet habe. Sie dankte auch den Mitarbeiterinnen: «Es war über all die Jahre eine Weiberwirtschaft von A bis Z», schloss sie ihre Ausführungen. Die Versammlung dankte Susanne Koch Hauser mit lang anhaltendem stehendem Applaus für ihre langjährige Tätigkeit zum Wohle der Bevölkerung.

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