Er vereint Bodenständigkeit und Fortschritt
An der Gemeindeversammlung von Büsserach gab es die Laudatio für den abtretenden Gemeindepräsidenten.

«Sepp Christ ist immer zur Stelle, wenn ihn die Verwaltung braucht. Wenn es an den Gemeinderatssitzungen emotional zu und her geht, ist Sepp Christ der ruhende Pol», hielt Philipp Graber in seiner Rede fest. Christ übergibt sein Amt im September an Rainer Kübler, der im Juni in stiller Wahl zum neuen Gemeindepräsidenten von Büsserach gewählt wurde. Letzte Woche führte Christ zum letzten Mal durch die Gemeindeversammlung — unter ihm hat die Gemeinde in den letzten zwölf Jahren 30 Millionen Franken investiert und zugleich den tiefsten Steuerfuss im Thierstein, zeigte Graber auf. Dabei ging es um die Schulraumerweiterung, um die Modernisierung der Flotte von Werkdienst und Feuerwehr, um Lokalitäten für die Vereine, um die Zentrumsentwicklung, doch auch um die Förderung nachhaltiger Energieprojekte und um die Professionalisierung der Verwaltung. Christ stehe für Bodenständigkeit und Fortschritt zugleich. Mit grossem Engagement setze sich Josef Christ für das Dorf und seine Vereine ein, sorge mit persönlichen Schlossführungen für den Erhalt der Kulturgeschichte, ebnete den Weg zur Entwicklung des Industriegebietes, vernetzte und kämpfte für die Verbesserung der Mobilität, zeigte Graber auf.
Der abtretende Gemeindepräsident machte es wie immer — er setzte auch an seiner letzten Gemeindeversammlung auf einen speditiven Ablauf und fasste sich kurz: « Das Amt hat mir grosse Freude bereitet und vieles war nur möglich dank der guten Zusammenarbeit im Gemeinderat.»
Mit dem Legislaturwechsel verliere der Gemeinderat zudem das Engagement von Tanja Jeker-Kuenzli. Auch sie prägte die Arbeit des Gemeinderates in den letzten vier Jahren mit intensiven Projekten, mit denen Büsserach auf die gesellschaftlichen Veränderungen reagiert. Dazu zählte auch die Gründung und Begleitung der Alterskommission, deren Projektentwicklung ihre Zeit brauche, wie es im Verlauf der Versammlung hiess.
Das Thema Alter und Gesundheit werde die Gemeinden in den nächsten Jahren umfassend beschäftigen, gab Graber bei der Präsentation der Jahresrechnung 2024 zu bedenken. Bereits jetzt sei die Kostensteigerung spürbar — mit der höheren Lebenserwartung werde der finanzielle Druck auf die Gemeinden steigen. Die massive Kostensteigerung im Bereich Gesundheit und Sozialwesen war einer der Hauptgründe für den Aufwandüberschuss. Dieser beträgt 135265 Franken, ist aber tiefer als erwartet. Budgetiert war ein Defizit von 294572 Franken. Die gestiegenen Kosten konnten teilweise aufgefangen werden durch Mehrerträge bei den Steuereinnahmen, erläuterte Graber, der im Gemeinderat die Finanzen unter sich hat. Die Gemeindeversammlung genehmigte die Rechnung 2024 diskussionslos und sagte zudem ja zum neuen Abfallreglement. Dieses war veraltet und erfährt nun auch eine Anpassung bei den Gebühren, wobei diese tief gehalten werden sollen, hiess es seitens Gemeinderat. Die Versammlung segnete zudem die Statutenrevision der Sozialregion Thierstein ab. Die Gemeindeversammlung von Büsserach setzte sich aus 30 Stimmberechtigten zusammen.