«Wir sehen uns als Diener der Bevölkerung»

Nach einer feierlichen Messe in der Kirche empfing Gemeindepräsident Dieter Künzli die Bevölkerung zu einem Neujahrsapéro, an dem er nacheinem Jahresrück- und Ausblick die Philosophie des Gemeinderats erläuterte und zwei neue Gemeinderäte vorstellte.

Diener der Bevölkerung: Der Gemeinderat wünscht alles Gute, v.l. Christian Thalmann, die beiden Neuen David Häner und Ingrid Franz, Dieter Künzli, Helene Sollberger und Marcel Humair. Foto: Roland Bürki
Diener der Bevölkerung: Der Gemeinderat wünscht alles Gute, v.l. Christian Thalmann, die beiden Neuen David Häner und Ingrid Franz, Dieter Künzli, Helene Sollberger und Marcel Humair. Foto: Roland Bürki

Wo könnte die Einstimmung auf das neue Jahr mit all seinen Unsicherheiten nicht nachhaltiger erfolgen als in einer feierlich-heiteren Neujahrsmesse? Pfarrer Markus Fellmann stellte am Beispiel der Turmuhr und ihres Stundenschlags die je nach Lebensalter mehr oder weniger rasant empfundene Vergänglichkeit in den Mittelpunkt. Es bringe rein gar nichts, sich beim Schlag der Glocke über die zu langsam oder zu rasant verstreichende Zeit zu ärgern: «Erlebt den Augenblick, nehmt die Welt so auf, wie einst Maria die Erzählungen der Hirten über das Kind, nämlich mit dem Herzen und mit zuversichtlichen Gedanken.» Der Kirchenchor unter Leitung von Isidor Lombriser bestärkte diese Zuversicht mit den entsprechenden fröhlichen Weihnachtsweisen, die er im Wechsel mit der Kirchgemeinde sang. Gemeindepräsident Dieter Künzli jedenfalls zeigte sich beim anschliessenden Neujahrsapéro gegenüber der römisch-katholischen Kirchgemeinde dankbar für das Gastrecht im Pfarreisaal und die gehaltvolle Messfeier.

Präsidialer Rück- und Ausblick

«Das Jahr 2015 mit der Aufhebung des Mindestkurses, den grausamen Terroranschlägen im Ausland und den bösen Vandalenakten in Breitenbach sowie den nicht überall willkommenen Flüchtlingen ist Geschichte», so der Gemeindepräsident. Doch er habe auch gute Nachrichten in petto: «Bei der FIFA wird aufgeräumt, die Schweiz ist zum glücklichsten Land der Welt gewählt worden und der Vertrag mit der Kreisschule Thierstein West (KTW) ermöglicht uns den Ausbau unserer Schulhäuser.» Mit Blick auf frühere Hoch- und Blütezeiten der Menschheit als Produkt kultureller Schmelztiegel warnte Künzli vor einer gefährlichen Abschottung gegen aussen, eine echte Bedrohung, die von innen komme. Und er packte die Gelegenheit beim Schopf, um gleich auch die Philosophie des Gemeinderates «als Diener der Bevölkerung» zu skizzieren: Eine Entwicklung der Gemeinde nach dem Willen der Einwohner, der Verzicht auf teure, vom «Zeitgeist umnebelte» Statusprojekte, tiefe Steuern dank sparsamem Umgang mit den Mitteln und ebenso Verzicht auf gewerbeschädigende Parkgebühren, Bussen und unnötige Verbote. Dies nach dem Sinnspruch «sapere aude» oder «wage es, weise zu sein». In seinen Dank schloss er insbesondere Gemeinderätin Helene Sollberger ein, die zusammen mit Céline und Chantal Humair sowie Samuel Dürr für ein reichhaltiges Apérobuffet gesorgt hatte.

Erster Auftritt der neuen Gemeinderäte

Anwesend waren auch die beiden neuen Gemeinderäte Ingrid Franz (parteilos) und David Häner (FDP). Rückkehrer Remo Waldner (SP), der Dritte im Bunde, hatte sich für den Anlass entschuldigen müssen. «Ich habe mich schon vor zwei Jahren für den Gemeinderat und die Gemeindepolitik interessiert», erklärte die frühere Sozialarbeiterin Ingrid Franz dem Wochenblatt. Jetzt freue sie sich auf die neuen Aufgaben im Ressort, das ihr zugeteilt werde. Auch David Häner (FDP), der während drei Jahren als Programm-Manager in Kanada wertvolle Erfahrungen sammeln konnte, hatte sich schon immer für Politik und die Feuerwehr erwärmt. So gehört der frühere Zullwiler Feuerwehr-Offizier bereits heute als Leutnant der Breitenbacher Feuerwehr an und wartet voller Spannung auf den 1. Februar, seinen ersten Tag als Gemeinderat.

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