Die Zukunft des Naturbads Frohmatt ist noch ungewiss
Der Brand des alten Lagergebäudes auf dem Isola-Areal in Breitenbach ist folgenschwer. Das Freizeitbad Frohmatt bleibt geschlossen. Das durch den Brand zerstörte Gebäude liegt im Perimeter der Neubaupläne der Seraina Invest AG.
«Es begann mit einem lauten Knall und schwarzem Rauch und auch später bei den Löscharbeiten der Feuerwehr kam es immer wieder zu Explosionen», beschreiben Zeugen den Brand vom 26. Juli auf dem Isola-Areal in Breitenbach. Kurz nach 7.30 Uhr seien gegen 60 Meldungen über eine Explosion mit starker Rauchentwicklung im Gebiet Frohmatt eingegangen, hält die Kantonspolizei Solothurn fest. Unmittelbar danach stand das Gebäude in Vollbrand. «In der Liegenschaft waren Feuerwerkskörper eingelagert, welche sich fortlaufend entfachten und immer wieder zu entsprechenden Knallgeräuschen führten», bestätigt die Polizei. Angehörige der Feuerwehren Breitenbach und Büsserach waren unverzüglich vor Ort. Sie konnten den Brand unter Kontrolle bringen und löschen. Es sei niemand verletzt worden, schreibt die Polizei.
Die Nachricht, dass in der alten Lagerhalle Feuerwerk eingelagert war, löste bei der Gemeindebehörde Erstaunen aus. «Dies war weder der Gemeindeverwaltung, noch dem Gemeinderat bekannt», sagt Gemeindeverwalter Andreas Dürr. Das Gebäude, das früher ein Teil der Produktionsstätte der Isola (Von Roll) war und nun der Seraina Invest gehört, sei sehr unterschiedlich genutzt worden — von kleinen Gewerbebetrieben, teilweise aber auch von Vereinen. Die Lagerung von Feuerwerk ist in der Schweiz streng geregelt und unter anderem an gebäudetechnische Auflagen gebunden. Erforderlich ist auch ein Sicherheitskonzept. Zuständig ist die Gewerbepolizei des Kantons Solothurn. Ob die dafür notwendige Bewilligung in Breitenbach vorlag, ist Gegenstand des laufenden Verfahrens. Auch zur Frage, wie es zu den Explosionen und dem Brand kam, könne man noch keine Auskunft geben, hält der Mediendienst fest. Die Ermittlungen seien in vollem Gang. Im Einsatz stehen Spezialisten der Kantonspolizei Solothurn, des Forensischen Instituts Zürich, des Dezernats Brände und Explosionen (BEX) der Kantonspolizei Bern und der Solothurnischen Gebäudeversicherung. Darüber hinaus hat das Amt für Umwelt Bodenproben entnommen und die Gewässer untersucht.
Gemeinderat entscheidet über Instandstellung
Die Druckwellen der Explosionen haben in der Nachbarschaft Spuren hinterlassen. Beschädigt wurde auch das Naturbad Frohmatt der Gemeinde Breitenbach. Die Freizeitanlage musste geschlossen werden. Die Abos sind nun für das Freibad Laufen gültig, eventuell gibt es auch eine Teilrückerstattung. Diese Frage klärt der Gemeinderat an der Sitzung von nächster Woche. Der Gemeinderat wird später auch darüber entscheiden, ob und in welchem Rahmen das Naturbad und seine Anlagen instand gestellt werden. Dabei spielen die Fragen der Kosten, doch auch raumplanerische Überlegungen eine wichtige Rolle. Das Bad grenzt an den Planungsperimeter des Richtprojektes, über welches derzeit verhandelt wird. Aus dem Industrieareal Isola soll ein modernes Wohnquartier mit Gewerbeanteil werden. Die Pläne sahen vor, das Gebäude, das nun durch den Brand vollständig zerstört wurde, dem Erdboden gleich zu machen. Auf dem Areal sollte etwas Schöneres entstehen. Auch für das angrenzende Gebäude, in dem die Feuerwehr Breitenbach eingemietet ist, hat die Seraina Invest neue Pläne. Details dazu wurden noch nicht bekannt gegeben. Der für die Raumplanung zuständige Gemeinderat, David Häner, räumt ein: «Der Gemeinderat hält Ausschau nach neuen Möglichkeiten für die Feuerwehr, der Mietvertrag ist aber nicht gekündigt». Die Zukunftspläne sehen zudem vor, dass beim Frohmattweg eine neue Lüsselquerung entstehen soll. Diese könnte den Streit um die bessere Erschliessung des Industrieareals Breitenbach-Büsserach beenden. Die neue Brücke war im Rahmen der Abstimmung über das Teil-Leitbild Isola Areal ein Versprechen an das Neumatt-Quartier.