Vom Alters- zum Pflegeheim
Über 30 Jahre war Toni Stebler im Stiftungsrat des Alters- und Pflegeheims Stäglen, davon die letzten 12 Jahre als Präsident. Nun tritt er zurück und übergibt das Amt an seinen Nachfolger Dieter Stebler.

Letzte Woche wurde Toni Stebler in der letzten Sitzung des Jahres als Stiftungsratspräsident verabschiedet. Sein Amt übernimmt Dieter Stebler, der bisher als Vizepräsident tätig war.
Seit 1991 existiert das Alters- und Pflegeheim Stäglen in Nunningen. So lange ist Toni Stebler bereits im Stiftungsrat — in den vergangenen zwölf Jahren als Präsident. «Das Heim in Nunningen zu bauen, war ein Blitzentscheid», erinnert sich Stebler. Ursprünglich bestand die Idee, sich beim Alters- und Pflegeheim in Breitenbach zu beteiligen. «Doch wir wollten, dass die Menschen aus Zullwil und Nunningen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können», erzählt Stebler. So entstand das vergleichsweise kleine Heim mit 30 Plätzen in Nunningen. Den beiden Gemeinden habe dies gutgetan, Nunningen und Zullwil seien durch die Zusammenarbeit enger zusammengerückt. Dank einer grossen Spende sowie der Unterstützung von Bund und Kanton sowie einem riesigen Gewinn aus dem Stäglenfest startete das Heim finanziell schuldenfrei.
Die Erwartungen an das Heim waren anfangs andere. «Wir waren etwas naiv. Wir dachten, es würde ein guter Mix entstehen aus alten Menschen, die im Altersheim leben, noch relativ aktiv sind, bei der Aktivierung mithelfen und Gesellschaft suchen, und pflegebedürftigen Menschen», erzählt Stebler. Doch das Altersheim entwickelte sich über die Jahre zunehmend zu einem Pflegeheim. Grund dafür ist vor allem, dass viele Menschen dank der Spitex länger zu Hause bleiben können, weil das günstiger ist.
Heute ziehen die meisten Bewohnerinnen und Bewohner erst ins Heim, wenn sie stark pflegebedürftig sind. Dadurch hat sich die Aufenthaltsdauer von zwei bis drei Jahren deutlich verkürzt. Pro Bett braucht es inzwischen praktisch eine Vollzeitstelle. «Wichtig ist uns aber nach wie vor, ein familiäres Daheim bieten zu können», betont Stebler.
Gegengewicht zur Lehrertätigkeit
Für Toni Stebler war die Arbeit im Stiftungsrat immer eine Bereicherung. Er habe viele Kolleginnen und Kollegen gefunden, erzählt der 72-Jährige. «Der Kontakt zu den alten Leuten war das Gegengewicht zu meiner Tätigkeit als Sekundarlehrer.»
Der Stiftungsrat funktionierte gut — nur wenige Mitglieder wechselten in den vergangenen Jahrzehnten. Herausforderungen gab es dennoch: Die Qualitätsvorgaben wurden immer strenger, etwa für die Nachtwache. Am schwierigsten sei es jedoch gewesen, gutes Führungspersonal und allgemein genügend Mitarbeitende zu finden. «Jährlich kündigt ein Drittel die Stelle, nicht nur in Nunningen, sondern in allen Heimen im Kanton», beruft sich Stebler auf die Statistik.
Landkauf für Alterswohnungen
Dieter Stebler übernimmt nun das Präsidium. Er rutschte vor einigen Jahren als Vertreter des Gemeinderats Nunningen in den Stiftungsrat. Ausserdem hat seine Familie eine besondere Verbindung zum Haus — sein Vater war Präsident der Baukommission. Momentan wird das Gebäude für rund eine Million Franken saniert. Die Gebäudehülle und die Fenster werden erneuert, und zusätzlich entsteht eine Solaranlage. Zudem könnte ein Nachbargrundstück gekauft werden. Der Stiftungsrat plant dort den Bau von Alterswohnungen. Das Projekt befindet sich noch in der Planungsphase.

