Will Glücksbringer bleiben
Über 30 Jahre lang war er für den sauberen Abbrand in 4000 Haushalten des Thiersteins verantwortlich. Erich Vögtli geht nun in Pension und tritt hier ein letztes Mal als Kaminfeger auf.

Am 31. Dezember 2012, nach 31 ereignisreichen Jahren beende ich meine geschäftliche Tätigkeit als Kaminfegermeister und übergebe das Geschäft meinem Nachfolger Peter Fürst.» So eröffnete der Büsseracher im Dezember sein Informationsschreiben, welches er an die Verwaltungen der 12 Thiersteiner Gemeinden verschickte.
Erich Vögtli ist mit dem Russen eines Kachelofens beschäftigt, als er Besuch vom Wochenblatt erhält. Sieht man ihm zu, wie er sich in dieses, nach eigenen Aussagen, «grösste und schönste Objekt seines Reviers» reinkniet, möchte man kaum glauben, dass dies einer seiner letzten Aufträge ist. «Doch», bestätigt er, «die fast 50 Jahre als Kaminfeger, 31 davon als Geschäftsführer, sind genug, auch wenn mir die Arbeit und der Kontakt mit den Kunden immer viel Freude bereitet hat.»
Gut loslassen kann Vögtli vor allem deshalb, weil die Nachfolge optimal geregelt ist. Peter Fürst – vor rund zwanzig Jahren Lehrling bei Vögtli – übernimmt dessen Kaminfegerkreis 16 und betreibt das Kaminfegergeschäft in Brislach weiter. Von hier bedient er fortan sämtliche zwölf Gemeinden des Thiersteins. «Und Peter Fürst übernimmt meine drei Kaminfeger Roland Häner, David Jacomet und Peter Stebler», ergänzt Vögtli, der in den nächsten Tagen seinen 65. Geburtstag feiert. Er freut sich, dass er sich in Zukunft vermehrt seiner Familie und seinen Enkelkindern widmen darf.
Dass das Büsseracher Kaminfegergeschäft am Dellenweg nach drei Generationen im Familienbesitz nun «fremd» geht, sieht Vögtli nur am Rande als Wermutstropfen. «Meine Frau und ich haben zwei Töchter, die sich schon länger für ihre eigene Zukunft entschieden haben.»
Als Kontrolleur von Feuerungsanlagen bei der Solothurner Gebäudeversicherung und selbstverständlich als Glücksbringer wird Erich Vögtlich seinem Stand weiterhin treu bleiben.