Wenn Fahnen erzählen könnten
Die Musikgesellschaft Bärschwil weihte an ihrem Frühlingskonzert eine prachtvolle Fahne ein. Mit passenden Klängen begleitete das Ensemble den unterhaltenden Abend und erntete grossen Applaus.

Es sei eine Zangengeburt gewesen, bis der Entwurf der neuen Fahne auch den letzten Musikus des Vereins überzeugt hätte, meinte in seinem humoristischen Vortrag Thomas Henz. Die Designerin habe dutzendweise Ideen vorgelegt und sei an der hinterwäldlerischen Art der Bärschwiler fast verzweifelt. Zuletzt sei noch eine 5er-Delegation nach Will gefahren, um am Computer die letzten Retuschen anzubringen und die Designerin nochmals auf die Palme zu bringen.
Aber der Aufwand hatte sich gelohnt, eine wunderschöne Fahne in herrlichen Farben konnte den Gästen in der Mehrzweckhalle präsentiert werden. Die geschwungene Lyra in gelb, der symbolisierte Violinschlüssel in rot und der blauweisse Hintergrund mit Schrift und Wappen verleihen der neuen Fahne ein modernes, pfiffiges Aussehen. Das Ehepaar Ursula und Georg Meier rollte als Fahnengotte und -götti die neue Fahne unter tosendem Applaus auf der Bühne aus.
«Wenn Fahnen reden könnten, hätten sie uns viel zu erzählen», meinte die Moderatorin Regula Lenherr. Die alte 40-jährige Fahne sei an vielen Verbandsfesten und Anlässen zum Einsatz gekommen und sei leider etwas rissig und kränklich geworden. Ihr zur Ehre spielte der Musikverein Bärschwil das klassische Stück «Olympic Spirit» und verzückte mit der feinen Melodie erstmals die Gäste. Mit dem Welthit «Music» punktete das Ensemble ein weiteres Mal. Wunderschön der Auftakt mit den Flöten, dann der tolle Einsatz der anderen Register. Zum Abschied der alten Fahne wurde das Stück «Please don’t go» oder bitte geh nicht weg intoniert. Der Fähnrich Peter Laffer schritt mit wehender Fahne fast einwenig melancholisch zum Saal hinaus.
Umso freudiger wurde die neue Fahne mit «Wavin’ Flag» begrüsst. Absoluter Höhepunkt und bestens passend war die bekannte Filmmelodie «Die Brücke am Kwai».
Das Publikum kam so richtig in Fahrt, klatschte und pfiff zu diesem Gassenhauer, derweil die neue Fahne über den Köpfen der Anwesenden geschwenkt wurde. Das war Balsam für die Musikerseele, Marschmusik ist immer noch ein absoluter Renner.
So einfach konnte das Ensemble nicht entlassen werden. Dirigent Lorenz Heizmann, der mit genauen Taktschlägen die Bühne beherrschte, versprach, noch einige Jahre im Amt zu bleiben. Mit dem Geburtstagsmarsch, den das Publikum leidenschaftlich begleitete, endete dieser gelungene und unvergessliche Abend.