Weiter investieren in die eigene Feuerwehr?
Die Feuerwehr Breitenbach möchte eine neue Autodrehleiter. Der Gemeinderat wägt nun ab. Die Stützpunktfeuerwehr Laufental verfügt über ein Hubrettungsfahrzeug, das sie auch im Thierstein einsetzen kann.

Die Feuerwehrkommission machte den Gemeinderat darauf aufmerksam, dass die Autodrehleiter der Feuerwehr Breitenbach veraltet sei. Das Fahrzeug, welches insbesondere bei der Rettung von Personen von grosser Bedeutung sei, sollte ersetzt werden, erläuterte Marco Scherrer, Kommandant der Feuerwehr Breitenbach, letzte Woche an der Gemeinderatssitzung. Man habe sich damals bei der Anschaffung für ein altes Occasionsfahrzeug entschieden. Dies sei nicht unproblematisch gewesen und habe zu höheren Unterhaltskosten geführt. Der Oldtimer (Baujahr 1992) entspreche nun definitiv nicht mehr den heutigen Anforderungen, informierte Scherrer. Der Gemeinderat hatte das Fahrzeug im Jahr 2020 für 40000 Franken von einer Feuerwehr im Kanton Waadt ersteigert. Mit der Autodrehleiter ermöglicht die Feuerwehr Breitenbach die Höhenrettung bis 30 Meter.
Gemeindepräsident Christian Thalmann gab zu verstehen, dass er die Kosten für ein neues Fahrzeug — knapp eine Million Franken — nach wie vor als zu hoch erachte, vor allem wenn man bedenke, dass eine Autodrehleiter in Breitenbach selten zum Einsatz komme. Man könnte auf das Hubrettungsfahrzeug der Stützpunktfeuerwehr Laufental zurückgreifen, meinte Thalmann. Scherrer hielt entgegen, dass die Solothurnische Gebäudeversicherung den Bedarf bestätige und sie eine neue Autodrehleiter mit 50 Prozent mitfinanzieren würde. «Es wäre ein Gewinn für die ganze Region», hielt Scherrer fest. Er liess durchblicken, dass eine neue Autodrehleiter die vermehrte Zusammenarbeit im Thierstein begünstigen würde. Scherrer räumte gegenüber dieser Zeitung aber auch ein, dass die Autodrehleiter in den letzten Jahren nicht allzu oft zum Einsatz gekommen sei und wenn, dann meistens für die Rettung eines Tieres, in einem Fall für einen Storch. Der Gemeinderat fasste noch keinen Entschluss. «Wir nehmen das Anliegen mit in die Budgetberatung und diskutieren es bei der Erstellung des Finanzplans», sagte Thalmann.
Das Hubrettungsfahrzeug der Stützpunktfeuerwehr Laufental sei im Thierstein schon ein paar Mal zum Einsatz gekommen und dies könne auch in Zukunft der Fall sein. «Die interkantonale Zusammenarbeit funktioniert problemlos», sagt Werner Stampfli, Leiter Bereich Feuerwehr bei der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung. «Das Fahrzeug steht, wie alle anderen auch, für Einsätze in benachbarten Kantonen zur Verfügung. In der Regel werden die Einsatzkosten dem jeweiligen aufbietenden Kanton in Rechnung gestellt. Dabei gibt es Fahrzeugpauschalen, Verbrauchsmaterial und Personalkosten. Werden mehrere Hubrettungsfahrzeuge benötigt, greift man auf verschiedene Stützpunktfeuerwehren zurück», erklärt Stampfli auf Anfrage dieser Zeitung.
Im Kanton Basel-Landschaft gehören die Hubrettungsfahrzeuge der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung (BGV). «Die Fahrzeuge werden in Beschaffung, Wartung, Unterhalt und Einstellplatz vollumfänglich durch die BGV finanziert. Dies gründet darin, dass die BGV gemäss Feuerwehrgesetz für die Stützpunktaufgaben zuständig ist und damit auch für die Finanzierung sorgen muss. Im eigenen Einsatzgebiet stehen unsere Fahrzeuge kostenlos zur Verfügung», führt Stampfli aus. Das Hubrettungsfahrzeug der Stützpunktfeuerwehr Laufental habe Baujahr 2017, ein Ersatz sei für 2036 vorgesehen.


