Was Gäste sich wünschen

Mit einem Wunschkonzert überraschte der Jodlerklub Sunnesyte seine Gäste und liess sie aus zwanzig Liedern ihre Favoriten wählen. Im anschliessenden Lustspiel retteten eine Magd und ein Knecht mit heissen Telefonaten den Hof vor dem finanziellen Abgrund.

<em>Wundervolles Duett: </em>(v.l.) Nadia Stebler und Brigitte Borer. Foto: Jürg Jeanloz
<em>Wundervolles Duett: </em>(v.l.) Nadia Stebler und Brigitte Borer. Foto: Jürg Jeanloz

Weli Frou het im Handtäschli es Zahnbürschtli», fragte Präsidentin Brigitte Borer fröhlich in die Runde. Tatsächlich konnte eine Dame eine Zahnbürste hervorkramen und wünschte sich dafür «We d’Schwälbeli i Süde zieh». Und sie musste es nicht bereuen, denn die Jodlerinnen und Jodler aus Nunningen sangen dieses Lied so himmlisch, wie die Schwalben ihre eindrucksvollen Kreise am Himmel ziehen. Im unterhaltenden Wunschkonzert suchte die sympathische Präsidentin gleich noch eine Person mit einem Gips am Arm oder Bein. Ein Unglücklicher wurde an diesem Abend zum Glücklichen, indem er sich das Nachtbuebelied wünschte, das vom Ensemble keck vorgetragen wurde.

Zur Auflockerung des Abends sang ein Quartett des JKs Sunnesyte den «Füdlibürger», ein gelungenes Spottlied auf den braven Schweizer. Weniger Wurst und Bier, dafür mehr Sport und Bewegung lautete die ätzende Losung. Mächtig Dampf machten die Schal(l)berg-Örgeler, die ihre Tänzchen und Polkas mit virtuosen Vorträgen in die vollbesetzte Hofackerhalle in Nunningen schmetterten. Als Höhepunkt traten Nadia Stebler und Brigitte Borer als Duett auf und sangen «Zyt näh», ein Wettlied, das am Nordwestschweizerischen Jodlerfest in Mümliswil die Bestnote erhielt. Die beiden Jodlerinnen brillierten mit feinen Stimmen und ausgewogenem Klang.

Während des Wunschkonzerts suchte Borer nach neuen Mitgliedern, die die nächsten Proben der Nunninger gerne besuchen würden. Immerhin meldete sich eine Dame und konnte sich dafür das Jodellied «Bärg-Arve» einhandeln. Als Dank für den jahrelangen Besuch durfte auch der Schreibende am munteren Wunschkonzert mitmachen und erbat sich natürlich den Steimanndli-Jutz, der so leidenschaftlich daherkam. «Singen und jodeln ist einmalig fürs Gemüt und die Seele», schloss Borer und liess mit ihren Kameraden «Dini Seel ä chli la bambälä la» folgen. Grosser Applaus für den musikalischen Tipp und das gelungene Wunschkonzert. In der anschliessenden Komödie erlebten die Gäste eine rotzfreche Magd und ein bescheuerter Knecht, die mit zweifelhaften Herren erotische Zwiegespräche am Handy austauschten, um den Bauern vor dem Konkurs zu bewahren. Richtig lachen und entspannen war bis Mitternacht angesagt, worauf die Örgeler erneut zu den Instrumenten griffen.

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