Das Bijou im Grien

Die Sportanlage Grien soll neue Lokalitäten, zusätzliche Garderoben und einen Kunstrasen erhalten — der Gemeinderat sieht dafür Investitionen von drei Millionen Franken vor. Er befasste sich an seiner Sitzung vom Montag zudem mit dem Hallenbad Breitgarten.

Beschluss: Die Gemeinde will in die Sportinfrastruktur Grien drei Millionen Franken investieren. Foto: Gaby Walther
Beschluss: Die Gemeinde will in die Sportinfrastruktur Grien drei Millionen Franken investieren. Foto: Gaby Walther

Breitenbach investiert drei Millionen Franken in den Ausbau der Sportinfrastruktur Grien. Diesen Beschluss fasste der Gemeinderat am Montag mit vier zu drei Stimmen zuhanden der Budget-Gemeindeversammlung. Gemeindepräsident Dieter Künzli setzte sich dafür ein, dieses Geschäft noch in der alten Legislatur unter Dach und Fach zu bringen. Er und der zuständige Gemeinderat Willi Spaar beenden ihre Exekutivtätigkeit Ende September. Für Finanzchef Christian Thalmann war es ein «voreiliger Entscheid». Er wollte es beim Grundsatz belassen, dass der Gemeinderat die Investition im Rahmen des Budget Workshops prüft und den Entscheid von der finanzpolitischen Entwicklung abhängig macht. David Häner unterstützte diesen Gegenantrag. «Ohne gesamte Auslegeordnung kann ich dem Antrag, jetzt drei Millionen Franken zu sprechen, nicht zustimmen».

Gemeindepräsident Dieter Künzli erachtete dies als «unnötige Verzögerungstaktik» und insistierte. «Das Thema beschäftigt den Gemeinderat schon lange. Wir haben die Projektpläne für gut befunden, der Bedarf ist nachgewiesen und die Fragen der Finanzierung sind geklärt. Die übrigen Investitionen sind dem Gemeinderat bekannt». Die ablehnende Haltung sei ihm ein Rätsel.

Investitionskosten halbiert

Die Spezialkommission Grien hatte dem Gemeinderat Anfang Juli vier Varianten für den Ausbau des Sporthauses zur Auswahl vorgeschlagen sowie eine Kostenschätzung der Beleuchtung und der Trainingsplätze präsentiert. Der Gemeinderat erklärte damals, dass er für seine Entscheidung Angaben zur Beteiligung von Förderorganen, Sponsoren, Vereinen und zu den zu erwartenden Betriebskosten benötige. Diese Informationen wurden inzwischen von der Spezialkommission beschafft und am Montag erörtert. Das Projekt verursache folgende Investitionskosten: 2,5 Millionen Franken für das Gebäude, 1,8 Millionen Franken für den Kunstrasen, 57000 Franken für die Beleuchtung, 43000 Franken für die Beschallung und 35000 Franken für die Kugelstossanlage. Mit 165000 Franken Reserven miteingerechnet kommt man auf einen Betrag von 4,6 Millionen Franken. Vom Sportamt wurde ein Betrag von 850000 Franken in Aussicht gestellt, die Vereine steuern 430000 Franken bei und bei den Sponsorenbeiträgen und dem Crowdfunding ist das erklärte Ziel 320000 Franken. Für die Gemeinde verbleibe ein Investitionsbeitrag von drei Millionen Franken. «Damit haben sich die Investitionskosten gegenüber dem ursprünglichen Antrag im November 2024 von sechs auf drei Millionen Franken halbiert», heisst es in den Unterlagen. Bei den Betriebskosten geht man von einer Zunahme von 225000 Franken aus. Die zu erwartenden Betriebskosten für die doppelte Garderobenfläche gegenüber heute und den ganzjährig nutzbaren Kunstrasen belaufen sich auf 350000 Franken, die sich aus 150000 für die Pflege der Spielplätze und die Reinigung des Gebäudes sowie aus 200000 Franken für Abschreibungen zusammensetzen.

Sparen bei der Jugendarbeit

Mit dem Ausbau der Sportinfrastruktur Grien schaffe Breitenbach «ein einzigartiges Leuchtturmprojekt, das unsere Gemeinde für junge Familien attraktiv macht», betonte Willi Spaar, der den Gemeinderat in der Spezialkommission vertrat. Seiner Meinung nach könnten die Mehrkosten abgefedert werden, indem der Gemeinderat Prioritäten setze. «Durch eine Neuausrichtung bei der Jugendarbeit lassen sich 80000 Franken pro Jahr einsparen», hielt Spaar fest. Die finanzielle Unterstützung sollte in erster Linie den Vereinen zugutekommen und nicht der offenen Jugendarbeit. Die Vereine würden viel für die Jugendlichen machen, sie seien das kulturelle Rückgrat der Gemeinde. «Auf die Vereine ist auch Verlass, wenn es darum geht, die Gemeindebehörden bei offiziellen Veranstaltungen zu unterstützen». Die Leistungsvereinbarung für die offene Jugendarbeit zu kündigen, sei der richtige Entscheid des Gemeinderates gewesen und er sollte daran festhalten, führte Spaar aus. Wie es diesbezüglich weiter-geht, liess der Gemeinderat am Montag offen. Er beschloss, die zwei Geschäfte nicht miteinander zu vermischen. Die Frage, welchen Weg der Gemeinderat bei der offenen Jugendarbeit einschlägt, vertagte der Gemeinderat auf seine nächste Sitzung.

Hallenbadgebäude wird analysiert

Ein weiteres Thema, das den Gemeinderat von Breitenbach beschäftigt, ist das Hallenbad. Die Anlage ist über 60 Jahre alt und soll nun von einem Ingenieurbüro statisch untersucht werden. «An Gebäuden, in denen sich ein Hallenbad befindet, kann es aufgrund der eingesetzten Chemie zu Korrosionen kommen. Die Veränderung der Werkstoffe ist mit möglichen Beeinträchtigungen verbunden. Wir wollen Risiken ausschliessen und Schäden frühzeitig erkennen», erklärt der Ressortverantwortliche, Willi Spaar. Die Analyse bilde die Grundlage für die weitere Planung der Anlage. Der Gemeinderat sprach für die Untersuchungsarbeiten ein Kostendach von 20000 Franken.

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