Von Wien bis nach New York

Der Männerchor Himmelried nahm seine Zuhörer am vergangenen Wochenende zweimal mit auf eine gesangliche Zeitreise.

Brillierten in Laufen: Der Männerchor Himmelried während des Konzertes in der reformierten Kirche.   Foto: Dimitri Hofer
Brillierten in Laufen: Der Männerchor Himmelried während des Konzertes in der reformierten Kirche. Foto: Dimitri Hofer

Lieder von Franz Schubert, den Comedian Harmonists und aus dem weltbekannten Musical «West Side Story». Auf den ersten Blick wirkt das Programm des Männerchors Himmelried in der reformierten Kirche von Laufen willkürlich zusammengestellt. Vor dem Konzert klärt Dirigent Fredy Zürcher jedoch über die Verbindung der drei Themenblöcke auf. Obwohl die Kompositionen aus unterschiedlichen Phasen der Geschichte stammen, seien sie fast alle eigens für die Aufführung durch einen Männerchor geschrieben worden. Deswegen würden sich die sowohl abwechslungsreichen als auch anspruchsvollen Stücke hervorragend für eine Zeitreise eignen.

Der musikalische Ausflug in die Vergangenheit nimmt seinen Anfang im Wien des frühen 19. Jahrhunderts, wo Franz Schubert von sich Reden macht. In ungemein produktiver Manier schreibt der Komponist in seinen lediglich einunddreissig Lebensjahren weit mehr als sechshundert Stücke. Darunter das, wie die meisten der Lieder am Samstagabend, von einem Pianisten begleitete «Räuberquartett», in dem der vierstimmige Gesang des Chores wunderbar zur Geltung kommt. Im melancholischen «Zur Guten Nacht» kann Präsident Bernhard Kopp in seinem Solo zeigen, über welch kräftiges und wohlklingendes Organ er verfügt.

Der erste Zeitsprung führt die rund fünfzig Zuhörer ins lebendige Berlin während der Weimarer Republik. Die sechsköpfigen Comedian Harmonists begeistern mit ihrer bis heute unvergleichlichen Mixtur aus hohem A-cappella-Gesang und oft zweideutigen Texten. Einen solchen besitzt der Klassiker «Veronika, der Lenz ist da», in welchem die Mitglieder des Männerchors durch die Blume und mit viel Leichtigkeit in den Stimmen von Frühlingsgefühlen singen. In den Genuss derselben lustvollen Performance wird am Tag darauf beim zweiten Auftritt auch das Publikum in der Heimkirche von Himmelried kommen.

Während zwischen dem ersten und dem zweiten Konzertblock ein ganzes Jahrhundert lag, trennen die Comedian Harmonists und die «West Side Story» nur etwa zwanzig Jahre. Das noch immer populäre Werk spielt im Manhattan der 1950er-Jahre und berichtet unter anderem von den nur schwer erreichbaren Zielen von Immigranten. In «America» schlüpft der doch schon etwas reifere Chor in die Rolle von puertoricanischen Jugendlichen. Der Song beinhaltet, dass der amerikanische Traum für Menschen mit dunkler Hautfarbe und fremdem Akzent häufig unerfüllbar ist.

Am 5. März dieses Jahres veranstaltet der Männerchor um 20 Uhr im Gemeindehaus Himmelried ein Probesingen. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen.

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