Ein klares Standortbekenntnis

Die Solothurner Spitäler AG setzt sich für eine Verbesserung des Rettungsdienstes im Thierstein ein und investiert 40 Millionen Franken in das Spital Dornach.

Gut organisiertes Rettungswesen: Der Breitenbacher Kantonsrat David Häner tauft die neuen Fahrzeuge des Rettungsdienstes Nordwestschweiz. Foto: Bea Asper

Für einmal kommt das Schwarzbubenland nicht zu kurz: Die Bevölkerung profitiert von Neuerungen im Rettungswesen und einer Modernisierung des Spitals Dornach. Der Kanton Solothurn machte den Weg frei — und die Solothurner Spitäler AG sorgt für die Umsetzung.

Im früheren Leistungsauftrag war das Kantonsspital Baselland für das Rettungswesen im Thierstein zuständig. Diese Lösung stiess auf Kritik. Der Breitenbacher Kantonsrat David Häner zeigte auf, dass die vorgegebenen Hilfsfristen zu oft nicht eingehalten wurden. Er forderte die Regierung zum Handeln auf. Das Resultat liess nicht lange auf sich warten. Die für das Rettungswesen zuständige Solothurner Spitäler AG entschied, den Leistungsauftrag neu dem Rettungsdienst Nordwestschweiz anzuvertrauen. Die Unternehmung, die ihren Sitz in Reinach hat und zur Knecht-Gruppe gehört, überzeugte mit ihrem Angebot, in Breitenbach eine Aussenstelle zu eröffnen. Dies erfolgte auf Januar 2024.

Hilfsfristen massiv verbessert

Die heutige Analyse zeige, dass sich die Hilfsfristen massiv verbessert haben, sagte David Häner gegenüber dieser Zeitung und ergänzte: «Politisch könnte man die Rahmenbedingungen noch verbessern, indem der Kanton Baselland den Leistungsauftrag für das Laufental ebenfalls dem Rettungsdienst Nordwestschweiz geben würde anstatt dem Kantonsspital Baselland.

Die Detailanalyse zeigt, dass der Einsatz von zwei verschiedenen Rettungsorganisationen in einer gemeinsamen Region Ressourcen und Gelder verschwendet, insbesondere da der Rettungsdienst Nordwestschweiz für den Kanton Baselland ja auch die Agglomeration Reinach abdeckt. Das Absurde in der Region Laufental-Thierstein zu ändern, scheiterte bisher an der Kantonsgrenze. Berappt wird es vom Steuerzahler. «Der Kantönligeist hat seinen Preis», gab Häner zu bedenken. Er hob kürzlich an der Taufe der neuen Fahrzeuge des Rettungsdienstes Nordwestschweiz die Bedeutung des gut organisierten Rettungswesens hervor. «Minuten entscheiden über Leben und Tod — und wer das weitläufige Schwarzbubenland kennt, weiss, es braucht gute Ortskenntnisse.» Dies geht auch aus dem Erfahrungsbericht der Mitarbeitenden hervor. Manchmal sind besondere Einfälle gefragt, um verunfallten Wandersleuten zur Hilfe zu eilen.

Zunehmende Freizeitaktivitäten miteinkalkulieren

«Wir fahren mit dem Rettungswagen immer so nah dran wie es geht, baten aber auch schon mal die Bewohnerin eines abgelegenen Hauses, uns mit ihrem Geländewagen ein Stück weiter zu bringen», erzählt Retter Matthias Lombardo. Er selber lebt in Brislach und weiss, dass eine Rettungsaktion im Schwarzbubenland sehr zeitintensiv sein kann. Mit zunehmenden Freizeitaktivitäten in unwegsamem Gelände müsse man dies alles miteinkalkulieren. Für die Organisation bedeutet es, dass sie über ausreichend Kapazitäten verfügen muss, sagte Kai-Simon Roloff, Geschäftsführer der Rettungsdienste Nordwestschweiz. Deswegen lautet sein Appell an die Region Laufental-Thierstein, sich dafür einzusetzen, die Kräfte kantonsübergreifend zu bündeln.

Zwei neue Fahrzeuge

Für eine gute Rettung brauche es selbstverständlich auch moderne Einsatzmittel, hob der operative Leiter der Rettungsdienste, Pascal Frank, hervor. Mit grosser Freude präsentiert er die zwei neuen Fahrzeuge des Rettungsdienstes Nordwestschweiz, die der Aussenstelle Breitenbach zur Verfügung stehen. «Die Ausstattung haben wir aufgrund unserer Erfahrungen individuell anfertigen lassen», erklärte er und gab Einblicke in das Innere des «rollenden Mini-Spitals». Dank modernster Technik sei es möglich, bereits vor Ort den Zustand des Patienten und betroffener Organe genau zu analysieren. Zudem finde online ein Austausch mit den (Herz-)Spezialisten im Spital statt. Da die Rettungssanitäter in der Schweiz gut ausgebildet seien und bei Bedarf vor Ort durch einen Notarzt unterstützt werden, sei ein Rettungsfahrzeug heute noch viel mehr als ein besonderes Transportmittel. Bei der feierlichen Einweihung der neuen Rettungswagen übernahmen Politiker David Häner und Spitaldirektorin Irene Wyss die Rolle des Paten und der Patin.

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