Vom Stromkonsumenten zum Produzenten
Die Riedberg Wohnbau AG weihte ihre neue Photovoltaikanlage ein.

Roland Bürki
Erneuerbare Energien und Energiewende sind heute in aller Munde. In Nunningen ist das nicht einfach ein willkommenes Thema für den täglichen Small Talk, sondern seit Jahren gelebte Realität. «Seit 1996 produzieren wir nämlich für die zwölf Wohnungen in unseren beiden Mehrfamilienhäusern auf Kalm die Hälfte des Warmwassers mit einer 21 Quadratmeter grossen Solaranlage», blickt Fredy Dietler, VR-Präsident der Riedberg Wohnbau AG, nicht ohne eine gewisse Genugtuung zurück. Dietler und seinen drei Verwaltungsräten Alfons, Anton und Toni Hänggi ist ihr Flair für zukunftsgerichtete Innovationen anzusehen: Sie freuen sich sichtlich über die Einweihung ihrer neuen Photovoltaikanlage. Diese ist kaum zu übersehen. 48 bläuliche Solarmodule bedecken auf rund 80 Quadratmetern fast das ganze südseitige Dach des Mehrfamilienhauses Kalm 8.
Fredy Dietler windet in einer kleinen Einweihungsfeier allen Beteiligten ein Kränzchen. Allen voran der Elektra Birseck (EBM), die das Projekt von Anfang an unterstützt und begleitet habe. Der VR-Präsident betont mit einem Hinweis auf den K-Tipp-Artikel «Von mühsamen Auflagen überschattet» die problemlose Zusammenarbeit mit der Gemeinde: «Wir haben die Baubewilligung ohne Hindernisse erhalten.» Die vier anwesenden Verwaltungsräte zeigen sich in ihren Statements begeistert, dass sie mit dieser rund 100 000 Franken kostenden Photovoltaikanlage ein nachhaltiges Zeichen setzen könnten. Immerhin produzierten sie in Nunningen jetzt CO2-freien Strom und könnten ihn vollumfänglich an die EBM verkaufen.
Dieter Stich von der für den Bau zuständigen EBM Ecotec AG erläutert die Anlage vom Solardach bis zum Einspeisefeld im Keller mit vielen spannenden Details. Etwa, dass der Zähler die gelieferte Energie täglich per SMS an die EBM meldet. Den Ertrag der Anlage mit einer Nennleistung von 15,4 Kilowatt beziffert Stich auf rund 16000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Das entspreche in etwa dem Jahresverbrauch von sechs durchschnittlichen Zweipersonen-Haushalten. «In den ersten vier Wochen seit der Inbetriebnahme wurden bereits 897 Kilowattstunden ins Netz eingespeist», entlockt Stich dem digitalen Zähler ein erstes Geheimnis. Worauf die vier Verwaltungsräte diese Zahl sofort mit 47 Rappen multiplizieren und geheimnisvoll schmunzeln.