Turbulente Missverständnisse

Dreimal präsentierte die Theatergruppe Nunningen die Komödie «Sag niemals nie…» von Achim Pöschl. Der unterhaltsame, gut gespielte Dreiakter wird am nächsten Samstag zum vierten Mal aufgeführt.

Monsteraufregung wegen eines Sees: (v.l.) Obermupfer Gemeindepräsident Dachser (Mario Altermatt) und Wirt Toni Brügger (Robert Bracher). Foto: Thomas Brunnschweiler

Der Titel des Stücks ist identisch mit dem James-Bond-Film von 1983. So ist es auch kein Zufall, dass dem Staragenten in der Komödie eine — auch nur virtuelle — Rolle zukommt. Am letzten Samstagnachmittag war das Publikum in der Hofackerhalle zwar kleiner als an den Abenden, aber das tat der Spielfreude des neunköpfigen Ensembles keinen Abbruch. Das Stück lebt von Situationskomik und Missverständnissen. Aber worum geht es in diesem Schwank?

Die Grenze zwischen den zerstrittenen Ortschaften Ober- und Untermupf verläuft genau durch die Gaststube des Seerestaurants. Die Inhaber der beiden Gemeindepräsidien streiten sich, zu welcher Gemeinde der See gehört, denn Therese Fischer, die Gemeindepräsidentin von Untermupf, hat «ihren See» als UNESCO-Naturerbe vorgeschlagen. Das gefällt Willi Dachser, dem Gemeindepräsidenten von Obermupf, gar nicht und er versucht, das Untermupfer Vorhaben zu torpedieren. Er wird buchstäblich ziemlich aufmüpfig. Zu allem Unglück spielt auch noch das Romeo-und-Julia-Motiv eine delikate Rolle. Der neue Pfarrer, der unter einem seltsamen Verfolgungswahn leidet, gerät in eine doppelte Missverständnisfalle. Es herrscht in beiden Gemeinden die Illusion, der Filmproduzent eines James-Bond-Films sei im Anmarsch. Als dann eine Mitarbeiterin der UNESCO und ein vermeintlicher Vertreter des Atommüll-Endlagers aufkreuzen, läuft die ­Situation völlig aus dem Ruder. Glücklicherweise behalten einige Leute einen kühlen Kopf, und so kommt es am Ende doch zu einem Happy End.

Famose Ensembleleistung

Bevor der Vorhang am Samstag sich hob, traten die Nunninger Sternsinger vors Publikum und entboten ihre Segenswünsche. Das mimische Schwergewicht ­Mario Altermatt spielt Willi Dachser, den raubeinigen Gemeindepräsidenten von Obermupf; Melanie Fanti dessen Tochter, die fatalerweise in den Sohn der gegnerischen Gemeindepräsidentin verliebt ist. Jacqueline Stebler gibt Therese Fischer, ebendiese Gemeindepräsidentin, als ­attraktive, nicht gerade auf den Kopf ­gefallene Frau. Sie spielt Therese von ­arrogant-bissig bis zickig. Martin Fischer, Thereses Sohn, wird von Denis Barrio­pedro gemimt. Er spielt den teils eingeschüchterten, teils renitenten Sohn überzeugend. Robert Bracher ist in seiner Rolle als Wirt Toni Brügger ein ruhender Pol im Durcheinander. Auch die Rolle von Sabine Brügger ist mit Maria Winkelmann ideal besetzt. Sarah Arnold spielt die zunehmende Empörung der UNESCO-Mitarbeiterin Wenzel glaubwürdig. Erich Bloch hat das Vergnügen, den Restaurantkritiker Philipp Hugo zu verkörpern, der am Katzentisch Platz nehmen muss. Bloch mimt ihn mit penetrantem Elsässer Dialekt. Roland Häner schliesslich gibt Pfarrer Stängeli mit einer Mischung aus Ängstlichkeit, Naivität und Chuzpe. Das Ensemble erntete grossen Applaus. Die letzte Vorstellung findet am Samstag, 11. Januar, um 19.15 Uhr in der Hofackerhalle statt.

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