Tierpark im Kleinformat

Im Mini-Zoo von Huggerwald hangeln sich Lisztäffchen durch die Äste, erfrischen sich Enten im Teich, kriechen Schildkröten durchs Dickicht, lauern Schlangen auf Beute und pfeifen Sittiche und Papageien um die Wette.

Freuen sich über ihr Refugium: Rolf und Daniela Dreier.  Fotos: Jürg jeanloz
Freuen sich über ihr Refugium: Rolf und Daniela Dreier. Fotos: Jürg jeanloz

Wer eine Wanderung von Liesberg nach Kleinlützel unter die Füsse nimmt, kann sich nicht nur an der herrlichen Natur und am phänomenalen Panorama freuen, sondern hat auch die Gelegenheit, unterwegs einen smarten Mini- Zoo zu besuchen. Im Weiler Huggerwald wird das Schwadronieren der Spatzen durch das feine Pfeifen der Wellensittiche unterbrochen. Rolf und Daniela Dreier haben sich einen Mini- Zoo angelegt und sorgen liebevoll für 45 Tierarten. Als freundliche Gastgeber schenken sie gerne ein kühles Getränk aus.
«Ich habe die Bewilligung für die artgerechte Tierhaltung vom Kanton Solothurn für zehn Jahre bekommen», sagt Dreier stolz. Jeden Morgen steht er um 6 Uhr auf und bereitet das Futter für seine 140 Tiere vor. Mehlwürmer, Grillen, Heuschrecken, Mäuse, Früchte und Gemüse stehen auf dem Speiseplan.
Wenn Schulklassen kommen, legt sich Dreier Schlangen um den Hals und lässt sie von den Kindern streicheln. Beim Rundgang trippelt eine Pantherschildkröte den Gästen hinterher und die kleinen Lisztäffchen turnen am Käfig und betteln nach einem Mehlwurm. Einzig die scheuen Muntiaks (kleine Hirschen) verstecken sich hinter Sträuchern. Streifenhörnchen, Meerschweinchen, Zwerggeissli und andere Kleinsäuger erfreuen vor allem Kinder.

«Weltbester Mini-Zoo-Direktor» steht auf einer Urkunde, die Kollegen und Gönner ihrem Rolf gewidmet haben. Keine Übertreibung, wenn man sich den Zoo genauer ansieht. Für jede Tierart hat Dreier ein Gehege gebaut, das höchsten Ansprüchen genügt. Mit Pflanzen und Brennnesseln ausgestattete Aussenstätten, geschützte Behausungen mit Heizung sowie Kletter- und Versteckeinrichtungen. Alle Gehege sind topsauber. «Schon als Bub wollte ich Bauer oder Tierwärter werden», erinnert sich Dreier. Zuerst lernte er dann Schreiner, was ihm beim Bau der Gehege und Terrarien zustattenkam. Doch sein Bubentraum ist in Erfüllung gegangen, denn seit 26 Jahren arbeitet er als Wärter im Zoo Basel. «Ich sorge für Elefanten, Bären und Bisons», ergänzt der grosse Tierliebhaber. Allerdings wird er in den nächsten Tagen pensioniert. Seine Frau Daniela arbeitet weiter an der Kasse des Basler Zollis.
Dreier ist ein sympathischer Tierfreund, der mit Nachbarn und Gönnern ein ausgezeichnetes Verhältnis pflegt. Nun träumt er von Nasenbären, die mit der rüsselartigen Schnauze und dem buschigen Schwanz sein Zuhause bereichern sollen.

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