Theaterfieber ist unheilbar
Das neuste Lustspiel der Männerriege Kleinlützel bietet ein zweistündiges Konzentrat aus Humor und Schauspielkunst.

Allzuvil isch ungsund» ist bereits das elfte Theaterstück, welches die Männerriege Kleinlützel in diesem Jahr zur Aufführung bringt. Seit 1994 haben sich einige Mitglieder dieser Untergruppe des Turnvereins dank den Drahtziehern Alois Meier und Urs Tschan dem Theater verschrieben. «Ohne den regelmässigen Turnstundenbesuch zu vernachlässigen», wie Meier betont.
In der neusten Ausgabe, welche am vergangenen Sonntag bei vollem Saal Premiere feierte, spielt er den «eingebildeten Kranken» Walter Knuchli. Dank eines Millionengewinns in der Lotterie muss er mit einigen Nebenwirkungen rechnen, welche im Dreiakter Schlag auf Schlag für schauspielerische Höhenflüge sorgen. Allen voran der Muratori Antonio Fatori, der als Vali Freiermuth im wirklichen Leben diskret die Post verteilt, auf der Bühne aber als Knuchlis italienisch sprechender Arbeitskollege sein schauspielerisches Talent entfaltet. Die Geschichte um den kränkelnden Maurer Knuchli, der möglichst rasch gesund werden möchte, um mit seinem Gewinn auf Weltreise zu fahren, bietet zahlreiche Überraschungen, welche von den Mitspielenden mit Überzeugung und Witz zum Besten gegeben werden. Rita Stich, verkörpert Rosa Knuchli, die initiative Frau des Hauptdarstellers, welche – koste es, was es wolle – sich für die Genesung ihres Mannes einsetzt. Davon profitieren Frieda Specht, Naturheilerin (Andrea Meier), Martha Lässig, Haushalthilfe und Tratschtante (Romy Dreier), deren Tochter Daniela als Physiotherapeutin (Sophie Allemann) und schliesslich der Arzt Heinrich Grunder (Erich Borer). Er übernimmt mit Physiotherapeutin Daniela am Ende auch den Part des obligaten Liebespaares.
Und die Regie? Urs Tschan, Mitinitiant der mittlerweile 19-jährigen Theatertradition, zieht wie in den vergangenen zehn Stücken die Fäden als Regisseur. «Allzuvil isch ungsund», ein Dreiakter, den Liebhaber des Dorftheaters keinesfalls verpassen dürfen.