Sunrise nimmt ihre Kundschaft vom Netz

Böses Erwachen für die Sunrise-Kundschaft in Kleinlützel: Eines schönen Morgens Anfang Februar stand auf ihrem Handy «Kein Netz». Grund: Der Mobilfunkbetreiber liess die Antenne demontieren — ohne vorherige Information an die weit über hundert Kundinnen und Kunden.

Kein Netz: Hier sollte die neue Sunrise Mobilfunkantenne zu stehen kommen. Foto: Martin Staub
Kein Netz: Hier sollte die neue Sunrise Mobilfunkantenne zu stehen kommen. Foto: Martin Staub

Das 4G-Netz von Sunrise genügte im Dorf nicht nur für den Handybetrieb, sondern auch für Mail- und Internetverkehr am Computer. Bis an jenem Tag in der zweiten Februarwoche, als die Sunrise-Abonnentinnen und -Abonnenten ihrem Anbieter beim Abbau der Antenne in der Niedermatt zuschauen konnten.

Seit da gibt es in Kleinlützel kein Mobilnetz von Sunrise mehr. Das Profil einer neuen Antenne beim Fussballplatz kündigt zwar seit Monaten die Bereitschaft des Anbieters an, eine neue Anlage zu installieren. Das entsprechende Baugesuch wurde aber vor kurzem von der örtlichen Baukommission abgelehnt. «Wir sind, wie die zahlreichen ­Einwohnerinnen und Einwohner, die Einsprache gegen dieses Projekt einreichten, der Meinung, dass es für die neue Antenne bessere Standorte gäbe als dieser hier am Dorfeingang», erklärt Richard Christ, Präsident der örtlichen Baukommission. Ein entsprechendes Informations­schreiben vom 15. Februar informierte die Dorf­bevölkerung über diesen Entscheid. Zwischen 100 und 150 Kundinnen und Kunden wurden vom plötzlichen Ausfall ihres Handynetzes überrascht. Sunrise habe es nicht mal für nötig befunden, ihre Kundschaft über das Vorgehen zu informieren, war da und dort zu hören. Die Hotlines bei Sunrise liefen heiss. Man erzählte von langen Warteschlaufen, von inkompetenten Auskünften und immer wieder sei behauptet worden, das Sunrise-Mobilnetz in Kleinlützel sei absolut intakt. In diesem Stil sollte auch der Schreibende von einer unmittelbaren und kostenlosen ­Kündigung des Abonnements abgehalten ­werden.

Ein Debakel mit Ankündigung

Trotz aller Umstände dürfte es mittlerweile der grösste Teil der Sunrise-Kundschaft geschafft haben, zu einem andern Mobilfunkanbieter zu wechseln. Bis zu welchem Zeitpunkt Sunrise eine neue Antenne aufstellen wird, steht sowieso in den Sternen. Dass das Ende der alten Sunrise-Antenne bevorstand, war kein Geheimnis. «Die Betreiberin musste die Mobilfunkantenne abschalten, weil der Vertrag mit der Grundeigentümerschaft auf diesem Privatgrundstück am 15. Februar auslief und nicht erneuert wurde», informierte die Baukommission in ihrem Informationsschreiben. Der Mobilfunkbetreiber reichte deshalb ein Baugesuch für eine Anlage der neusten 5G-Technologie bei der Halle des Fussballclubs ein und liess die entsprechenden Bauprofile errichten.

Diverse Einsprachen verlängerten das Bau­gesuch, das schliesslich am 3. Februar von der Baukommission Kleinlützel abgelehnt wurde. «Gegen den Bau- und Einspracheentscheid kann noch Beschwerde beim Bau- und Justizdepartement eingereicht werden. Er ist somit noch nicht rechtskräftig», erklärt Richard Christ.

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