Sprint und Weitsicht
Mit dem Ausbau der Sportanlagen verfolgt die Gemeinde Breitenbach volkswirtschaftliche Ziele und denkt an die Zukunft.
Junge Menschen voller Elan und Tatendrang, unterstützt und gefördert von Erwachsenen; strahlende Sieger, aber auch angespannte Gesichter und die Frage, wie man mit Niederlagen umgeht: Am Samstag war die Sportanlage Grien in Breitenbach das Zentrum für die jungen Sportlerinnen und Sportler des Kantons Solothurn. Für den Kantonalfinal 2016 vom Swiss Athletics Sprint erwies sich das Leichtathletik- Zentrum Thierstein mit OK-Präsident Alban Wyss wieder als Garant für Top- leistungen – und als Anbieter guter Infrastruktur. Feierlich, unterhaltsam und mit dem Glückwunsch der erfolgreichen Schweizer Mittel- und Langstreckenläuferin Anita Weyermann wurde die neue 200-Meter-Bahn eingeweiht und das 425000-Franken-Projekt gewürdigt.Die Weltklasseläuferin («Gring ache useckle») übertraf die Erwartungen der Vorbildfunktion: Die Anreise erfolgte per Fahrrad und mit Zusatzschlaufe und sie schwärmte von der idyllischen Landschaft im Schwarzbubenland. Der Sport, führte Weyermann aus, spiele nach wie vor eine wichtige Rolle in ihrem Leben, unter anderem mit dem Angebot von Laufkursen. Das Engagement des Leichtathletik-Zentrums Thierstein, Kinder im Sport weiterzubringen und die Vielseitigkeit zu fördern, konnte die bekannte Mutter von Drillingen nur loben. Das LZT sei weiterhin auf Erfolgskurs, teilte Präsident Tobias Holliger mit, zum einen mit überragenden Resultaten der Aktiven, zum andern mit steigenden Mitgliederzahlen – was auch die Politik anspornte.
«Warum hat der Gemeinderat dem teuren Ausbau der Sportanlage zugestimmt?», warf Gemeindepräsident Dieter Künzli die grundlegende Frage auf und verwies in der Antwort auf mehrere Gründe. In Breitenbach könnten die Vereine auf Unterstützung zählen, weil man sich deren Wertschöpfung bewusst sei. «Vereine bieten jungen Menschen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung an. Beim Sport lernen Jugendliche, dass man ständig an sich arbeiten muss. Sie lernen, dass wer aufhört, besser zu werden, schlechter wird. Das sind wertvolle Erfahrungen. Vereine sind Kaderschmieden», sagte Künzli. Mit der Unterstützung des Sports gehe es aber auch um einen Beitrag zur Volksgesundheit. «Bereits ab dem Alter von 25 Jahren beginnt der schleichende Abbau. Einige Menschen müssten im Alter nicht im Rollstuhl geschoben werden, hätten sie an ihrem Muskeltraining gearbeitet. Wer rastet, rostet. Sport treiben, immer schön sich bewegen, sonst wird man bewegt», meinte Künzli süffisant. Letztlich verbessere der Ausbau der Infrastruktur die Standortattraktivität und diene der Zukunftsplanung. «Wer weiss, vielleicht wird ein Kind, welches an den Swiss-Athletics-Sprint- Finals in Breitenbach im sportlichen Wettkampf seine Kräfte misst, einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen.» Dass die Eröffnung der neuen Bahn in die Zeit der Sommerspiele von Rio fällt, wertete Künzli als «gutes Omen». Einen weiteren Ausbau der Anlage auf 400 Meter, wie es die Vision ist des Leichtathletik-Zentrums Thierstein, schloss Künzli nicht aus. «Wir benötigen zwar oft mehrere Anläufe, bis etwas Neues bewilligt wird, dann aber machen wir es.» In Breitenbach würden gute Ideen auf fruchtbaren Boden fallen, betonte der Gemeindepräsident.