Samariter – eine Berufung mit freundschaftlichem Mehrwert
Der Samariterverein Breitenbach und Umgebung hielt an seiner 87. Generalversammlung die Türe für den dringend benötigten Nachwuchs weit offen.

Ein Bewusstloser lag bei einem Sportevent am Boden. Alle in unserem Fünfer-Team hatten ihre Aufgabe. Ich betreute die Tochter des Patienten und erklärte ihr Herzmassage und den Defibrillator-Einsatz meiner Kollegen. Noch bevor die Ambulanz eintraf, war der Mann wieder bei Bewusstsein», beschreibt eine Samariterin aus Carouge im Flyer des Schweizerischen Samariterbundes eine wertvolle Erfahrung, die Samariter in der ganzen Schweiz immer wieder machen. Sie dürfen erste Hilfe bis hin zu lebensrettenden Massnahmen im Notfall weitergeben.
Hörte man an der 87. Generalversammlung des 1929 gegründeten Samaritervereins Breitenbach und Umgebung Präsidentin Erna Hänggi bei ihrem Jahresbericht genau zu, erhielt man einen eindrücklichen Einblick in die Tätigkeiten ihrer 26 Aktivmitglieder. «Ich bin so was von nervös», bekannte Hänggi zu Beginn ihrer Jahresbilanz, legte dann aber umso sicherer erfreuliche Fakten und Zahlen vor. So liessen sich an drei Abenden 371 Damen und Herren Blut abzapfen, während 78 Teilnehmer den Nothilfekurs besuchten. «So viel wie schon lange nicht mehr», freute sich die Präsidentin. In Kursen, Übungen und bei Arztvorträgen lernen und üben die Samariter das, was sie im Alltag bei einem Notfall nicht hilflos da stehen lässt: Hilfe bei Sportunfällen oder Sonnenstichen, Herz-Lungen-Wiederbelebung oder den Einsatz des Defibrillators. «Nur, viele sind im fortgeschrittenen Alter, wir hoffen und freuen uns auf Nachwuchs», sprach Hänggi ein Thema an, das heute viele Vereine beschäftigt. Franziska Kummer (28) aus Kleinlützel hat den Schritt gewagt und eine anspruchsvolle Ausbildung zur Instruktorin begonnen. «Man lernt nicht nur, in Notfällen das Richtige zu tun», erklärte Kummer dem Wochenblatt, «man findet im Samariterverein auch Freunde und Geselligkeit. Ein echter Mehrwert.»
Therese Borer wird Ehrenmitglied
«Seid Ihr zufrieden?», fragte die Vereinspräsidentin zum Schluss des statutarischen Teils. Sie, ihr Stellvertreter Fridolin Nietlispach, Aktuarin Susanne Lüdi und Kassierin Andrea Lüthi waren eben als Vorstand einstimmig bestätigt und die Rechnung 2013 sowie das Budget 2014 abgesegnet worden, da hatte niemand an der Versammlungsleitung etwas auszusetzen. Im Gegenteil, Heidi Obi vom kantonalen Samariterverband «von der anderen Seite des Berges» und Ivanka Kovacic vom Samariterverein Kleinlützel machten in ihren Grussbotschaften Mut für die heute nicht gerade einfache Suche nach Nachwuchs. «Seit 20 Jahren zeichnet sie für die Blutspende-Aktionen verantwortlich», wand die Präsidentin schliesslich Therese Borer ein Kränzchen und schlug sie unter grossem, zustimmendem Beifall zum Ehrenmitglied vor. Sichtlich gerührt durfte das neue Ehrenmitglied aus den Händen von Vizepräsident Nietlispach die verdiente Glasscheibe in Empfang nehmen.