Pfingstliche Klänge

Unter dem Titel «Fiamma ardente del cuore» konzertierten Gabriele Martin (Orgel) und der Kirchenchor Bärschwil am Sonntagnachmittag in der St. Lukas-Kirche. Das Programm war noch pfingstlich geprägt.

Die Protagonistinnen und Protagonisten des Konzerts: Der Kirchenchor Bärschwil und sein musikalischer Leiter Gabriele Martin. Foto: Thomas Brunnschweiler

«Brennende Flamme des Herzens» hiess das Motto des Konzerts. Natürlich ging es um das Thema des Heiligen Geistes, der an Pfingsten als Feuerzungen erschienen sein soll. Nach dem gregorianischen Hymnus «Veni Creator Spiritus» erklang der «Trittico di Pentecoste», eine Eigenkomposition von Gabriele Martin, der das dreigliedrige Werk selbst interpretierte. Das Präludium liess schon die komplexe moderne Klangsprache mit Dissonanzen und ungewohnten Wendungen aufscheinen. Die Meditation war subtiler, schwebend und leicht; die Toccata gab sich schliesslich wild und aufgewühlt mit chromatischen Elementen, aber mit einem harmonischen Schluss. Dieses Werk stellte für harmoniebedürftige Ohren wohl die grösste Herausforderung dar. Chorpräsident Benno Henz begrüsste das Publikum und verwies auf das pfingstliche Thema. Als Kleinod der französischen Orgelmusik des 20. Jahrhunderts erklang die «Méditation pour orgue» von Maurice Duruflé, dessen Stil gregorianische Melodik und impressionistische Harmonik verbindet. Im Anschluss sang der Chor Duruflés «Notre Père», ein schlichtes, emotionales Werk von grosser spiritueller Ausstrahlung.

Bach und Romantik

Das «Präludium in G-Dur» BWV 541/1 von Johann Sebastian Bach ist ein Exempel für die frühe Meisterschaft des Komponisten. Hier verbinden sich Energie, Spielfreude und Virtuosität. Gabriele Martin wählte bei diesem beliebten, klar gegliederten und kontrastreichen Orgelstück ein gutes Tempo. Ebenfalls von Bach stammt der vierstimmige Choral «Komm, Gott Schöpfer, heiliger Geist», gesungen vom Kirchenchor. Die «Fuga in G-Dur» BWV 541/2 ist die Fortsetzung des oben beschriebenen Präludiums. Das Werk hat eine strenge vierstimmige Fugenform; das Thema wirkt frisch und rhythmisch prägnant. Auch hier wählte Martin ein Glanzstück der barocken Orgelmusik und interpretierte es entsprechend brillant. Fast das Gegenteil der komplexen Fuge war die «Sonata» von Giovanni Battista Pescetti mit ihrer eingängigen Melodik und Leichtigkeit. Diese Sonate ist ein Beispiel für die Übergangszeit vom Barock zur Klassik. Danach intonierte der Chor das «Veni Creator Spiritus» von Franz Xaver Witt, eine einfache vierstimmige Choralvertonung im spätromantischen Stil. Das letzte Orgelstück, «Sinfonia per organo in Do maggiore» (C-Dur) von Gaetano Nave, kann als typisches Beispiel der italienischen Orgelmusik des 19. Jahrhunderts gelten. Das Werk ist festlich und glänzend, von hoher klanglicher Wirkung und oft fast opernhaft. Nach langem Applaus für den Organisten und den Chor sang letzterer noch die «Irischen Segenswünsche», die deutsche Fassung des Songs «An Irish Blessing».

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