Pfarrer aus dem Nachbardorf
Wer übergangslos einen neuen Pfarrer findet, kann schon fast von einem Wunder sprechen. Markus Fellmann wird nächstes Jahr in Fehren und Breitenbach den katholischen Pfarrer Célestin Simbanduku ablösen.

von Gini Minonzio
Ein neuer sympathischer Pfarrer , der Schweizerdeutsch spricht, aus dem Nachbardorf stammt und erst noch jung ist. Die Katholiken von Breitenbach, Fehren und Schindelboden haben das grosse Los gezogen. Ab 1.März 2012 wird Markus Fellmann den aktuellen Pfarrer Célestin Simbanduku ablösen. Was zieht den 42-jährigen Fellmann nach Breitenbach? «Ich brauche das Gefühl, die Leute zu kennen. Und in meiner Heimat hoffe ich, etwas bewegen zu können», erklärt er. Er wolle gemeinsam mit den Leuten unterwegs sein in die Zukunft. Gemeinsam möchte er erleben, wie sich die Kirche entwickle. In seinem ersten Beruf habe er zwar das Verkaufen gelernt. Doch aufgeblasene Veranstaltungen seien nichts für die Kirche. «Bei einem Event kommen alle. Doch eine Woche später merkt man nichts mehr davon», so Fellmann. Er wolle lieber authentisch sein und auf langfristige Ziele setzen. In seiner Freizeit trifft er sich gerne mit Kollegen, und macht Kulturreisen, um Städte zu besichtigen. Gerne schaut er sich moderne Gebäude an oder geht in Museen. «Was wir von der Vergangenheit lernen, können wir für die Zukunft brauchen», ist er überzeugt.
Fellmann wuchs in Brislach auf und machte eine Lehre als Verkäufer, wobei er auch im Coop Breitenbach arbeitete. Danach begann er seine Ausbildung zum Priester. 2004 wurde er im aargauischen Wohlen zum Priester geweiht. Im Augenblick arbeitet er im Oberbaselbiet, wobei er schon einige Vertretungen in Breitenbach und Fehren gemacht hat. Simbanduku hatte schon vor einem Jahr mitgeteilt, dass er Breitenbach 2012 verlassen wolle, erklärte der Kirchgemeindepräsident Kaspar Sutter an der Kirchgemeindeversammlung von letzter Woche. Daraufhin habe sich der Rat lieber aktiv auf die Suche nach einem Nachfolger gemacht, statt die Angelegenheit dem Bischof zu überlassen. Sie seien im ständigen Kontakt geblieben, sodass der Bischof schlussendlich ihren Wunsch erfüllt habe, und Markus Fellmann in die Pfarrei Breitenbach, Fehren, Schindelboden bestellt habe, erzählte der strahlende Kirchgemeindepräsident.
Der offizielle Titel, den Fellmann tragen wird, ist Pfarradministrator. Solange die Umgestaltung des Bistums in Pastoralräume nicht abgeschlossen ist, erhält jeder neue verantwortliche Priester diesen Titel, erklärte Simbanduku. Denn es handele sich um befristete Aufträge. Erst wenn die Pastoralräume stehen, werde es wieder unbefristete Anstellungen als Pfarrer geben.