Neue Ideen für den Skilift Hohe Winde

Mit technischen Anpassungen könnte der Skilift Hohe Winde auch Velofahrer auf den Berg befördern.

Prüfen verschiedene Optionen: Mirjam Jeker-Kaufmann und Pascal Grolimund. Foto: Bea Asper

Mit der Pionierleistung der Unternehmung Borer aus Büsserach kam die Region vor knapp 50 Jahren zum Skilift Hohe Winde. Finanziert wurde die Anlage durch eine Aktiengesellschaft. Dank grossem Engagement der heimischen Bevölkerung ist es noch heute möglich, in Beinwil zu günstigen Preisen Ski zu fahren. Stimmen die Schneeverhältnisse, dann wird die Hohe Winde zum beliebten Skigebiet. Am letzten geöffneten Wochenende konnten die Veranstalter über 1000 Schneebegeisterte begrüssen. Ein gutes Netz an treuen Helfern macht es möglich, dass in kurzer Zeit die Pisten präpariert und der Skilift in Betrieb genommen werden, dass die Parkierung geregelt ist und die Beiz die Wünsche der Gäste erfüllen kann.

Hohe Unterhaltskosten

«Unsere Grosseltern und unsere Eltern haben den Skilift aufgebaut und unterhalten, jetzt erfüllen wir diese Aufgabe ebenfalls mit Herzblut», sagt Mirjam Jeker-Kaufmann, Mitglied des Verwaltungsrates und Chefin des kleinen Restaurants. Die Berghütte war vor fünf Jahren restauriert worden und lädt regelmässig zum Fondueplausch ein. «Wir sind als Kinder am Skilift gross geworden, es besteht eine tiefe Verbundenheit», sagt Jeker. So ist auch ihr Cousin Pascal Grolimund in diese Aufgabe hineingewachsen und präsidiert heute den Verwaltungsrat. Das Führungsgremium steht vor der Aufgabe, Zukunftslösungen zu finden. Es fallen jährlich hohe Unterhaltskosten an, doch bleiben die Einnahmen aus, weil der Skilift mangels Schnee nicht läuft.

Nutzungsrecht nur für den Winter

In seinen besten Zeiten war der Skilift im Winter einige Wochen in Betrieb. In den letzten Jahren blieb der Bügellift zunehmend fast den ganzen Winter über stehen. «Die Anlage verursacht Unterhaltskosten, auch wenn sie nicht in Betrieb ist und solange der Skilift genutzt wird, muss er auf dem Laufenden gehalten werden. Dabei muss man nicht selten auf Fachleute zurückgreifen. Es gibt alle zwei Jahre eine Inspektion durch die Eidgenössische Aufsichtsbehörde — Interkantonales Konkordat für Seilbahnen und Skilifte IKSS», erklärt Grolimund. Aus der Bevölkerung wird hin und wieder der Wunsch an uns herangetragen, den Skilift auf einen Sommerbetrieb umzustellen. «Wir haben das technisch abgeklärt. Es wäre machbar, den Lift für den Transport von Bikes zu nutzen. Wir könnten dann auch den Motor von Diesel auf Elektro umstellen. Doch damit alleine ist es nicht gemacht. Es braucht neue Nutzungskonzepte. Der Skilift AG gehört nur der Landstreifen, auf welchem die Skifahrer hinauf befördert werden. Die Skipisten befinden sich auf Ländereien, die den Landwirten gehören und für die Tierhaltung genutzt werden. Für den Winter besteht ein Nutzungsrecht. Zur Realisierung eines neuen Projektes braucht es eine breite Abstützung», gibt Grolimund zu bedenken.

Zukunftsstrategie

Die Zukunft des Skilifts Hohe Winde beschäftigt auch die Arbeitsgruppe Tourismus vom Forum Schwarzbubenland. Sie ist dabei, dem Tourismus eine Zukunftsstrategie zu verpassen, und führte in diesem Zusammenhang auch eine Befragung bei der Skilift Hohe Winde AG durch, bestätigt Marcel Schenker, Leiter der Arbeitsgruppe Tourismus Schwarzbubenland. Die Zukunftsstrategie dient auch der Strukturförderung, die von Bund und Kanton finanziell unterstützt wird. In der Region werden nun innovative Projekte gesucht, welche die lokale Wirtschaft ankurbeln. Das Schwarzbubenland — insbesondere Beinwil — könnte neu in den Genuss der Fördergelder kommen, sagt Schenker. Als Gesuchsteller kämen Unternehmungen, doch auch Vereine infrage. Projekte, die von der Standortförderung der Kantone Solothurn oder Baselland gutheissen werden, erhalten finanzielle Unterstützung. «Bei der Realisierung müsste der Projekt­betreiber einen Drittel der Kosten ­übernehmen, für die restlichen Kosten kämen Kanton und Bund auf», informiert ­Schenker.

Für Grolimund und Jeker ist klar, dass sie verschiedene Optionen prüfen werden und sich auf jeden Fall für den Erhalt des Skilifts Hohe Winde einsetzen.

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