Neue Fusion in der regionalen Bankenwelt

Die Raiffeisenbank Gilgenberg überlegt sich den Schulterschluss mit der Raiffeisenbank Laufental-Thierstein. Die Geschäftsstelle Seewen wirdgeschlossen werden.

Die Raiffeisenbank Gilgenberg unterstützt Vereine in den Bereichen Kultur und Sport: An der Generalversammlung in Breitenbach halfen Vereine der Bank beim Unterhaltungsprogramm. Foto: Bea Asper
Die Raiffeisenbank Gilgenberg unterstützt Vereine in den Bereichen Kultur und Sport: An der Generalversammlung in Breitenbach halfen Vereine der Bank beim Unterhaltungsprogramm. Foto: Bea Asper

Die Raiffeisenbank Gilgenberg konnte im letzten Jahr Kundengelder und Gewinn erneut steigern – dies in einem hart umkämpften Umfeld, in dem die Margen immer kleiner und die gesetzlichen Anforderungen an die Geldinstitute grösser werden. Dies erfordere weitsichtiges Handeln. «Deswegen suchen wir jetzt – aus der Position der Stärke – mit der Raiffeisenbank Laufental-Thierstein das Gespräch über eine mögliche Fusion», informierte Verwaltungsratspräsident Peter Wagner letzten Samstagabend die Generalversammlung der Raiffeisenbank Gilgenberg im Saal «Grien» in Breitenbach. Das erklärte Ziel sei die Stärkung des Standorts Nunningen, versprach Wagner. Dafür hat die Bank in Nunningen die Liegenschaft «Im Winkel 1» gekauft und plant im Scheunenteil den Bau einer modernen Bank und die bestehenden Wohnungseinheiten zu renovieren. Für die Geschäftsstelle Seewen seien leider die Tage gezählt, teilte Wagner mit. «Der Verwaltungsrat ist sich bewusst, dass dieser Entscheid keine Freude auslöst». Doch die Statistik zeige stark rückläufige Schaltertransaktionen in Seewen. Ausserdem sei es auch immer eine Frage der Risikoabwägung, führte Wagner aus. Die Sicherheitsfrage stelle sich laufend, wie der Raubüberfall auf die Bank in Nunningen letzten Herbst verdeutlichte. Die Geschäftsstelle in Seewen sei zu klein, um den Anforderungen von morgen zu genügen. Wie von Wagner zu erfahren ist, wird die Schliessung Ende Juni vollzogen werden. Die Eröffnung des Neubaus in Nunningen – mit modernster Infrastruktur – ist für Mai 2018 geplant. Die Mitteilungen des Verwaltungsrates überraschten die zahlreich erschienenen Genossenschafter nicht. Sie waren bereits schriftlich über die Neuausrichtung informiert worden. Auch zum Geschäftsbericht des letzten Jahres gab es keine Wortmeldungen aus dem Plenum. Die Raiffeisenbank Gilgenberg weist einen Gewinn von 236291 Franken aus. Den Genossenschaftern zahlt sie die höchst mögliche Dividende von sechs Prozent, lud sie zum Nachtessen ein und offeriert ihren Mitgliedern zahlreiche Vergünstigungen im Freizeitbereich. «Im hohen Zufluss an Kundengeldern zeigt sich, dass wir das höchste Vertrauen unserer Kunden geniessen», sagte Peter Wagner. Seiner Meinung nach ist das über 100-jährige Modell der Raiffeisenbank trendiger denn je. Durch das Partizipieren am drittgrössten Schweizer Geldinstitut ist man breit und modern aufgestellt und setzt gleichzeitig auf die regionale Verankerung. «Als Genossenschaft steht für uns nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund. Wir handeln im Sinne unserer Kunden», betonte Wagner und verwies auf die vielen kleineren und grösseren Sponsorenbeiträge für Kultur, Sport, Gesellschaft und Gewerbeanlässe.

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